WO!-Das Stadtmagazin: Fehlstart…

07.03.2011
Lange Gesichter nach unverdienter
Niederlage zum Auftakt

Von Frank Fischer, Foto: Andreas Stumpf
















Nach zuletzt 10 Siegen hintereinander (3 Punktspiele, 6 Tests, 1 Pokalspiel) war man verwöhnt bei der Wormatia. Umso ärgerlicher, dass die Serie ausgerechnet im ersten Punktspiel nach der Winterpause gegen einen Gegner riss, dem ein einziger lichter Moment genu?gte, um eine ansonsten u?berlegene Wormser Mannschaft zu besiegen. Davon geht allerdings die Welt nicht unter, denn abgesehen von der Niederlage stimmte die Leistung. Das lässt hoffen fu?r den restlichen Rundenverlauf.


Tja, diesen Auftakt hatten sich wohl alle ein bisschen anders vorgestellt. Entsprechend groß war die Enttäuschung bei den Anhängern ebenso wie bei der Mannschaft, die laut Aussage von Trainer Borchers nach dem Spiel „total niedergeschlagen“ in der Kabine saß. Nach drei Siegen vor der Winterpause, sechs Testspielsiegen in der Winterpause sowie dem eine Woche zuvor ungefährdet eingefahrenen 5:1-Pokalsieg in Ingelheim hätte im Heimspiel gegen den 1.FC Nu?rnberg II durchaus der 11. Sieg hintereinander folgen können.

Trotzdem konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Wormser Polizeichefin Tina Horn den Sups nicht unbedingt wohlgesonnen ist. Zuletzt hatte Frau Horn sogar damit gedroht, der Wormatia die fu?r die Erteilung einer Regionalligalizenz erforderliche Zustimmung zum Sicherheitskonzept des Vereins zu geben. Das wäre sicherlich ein absolutes Novum gewesen, wenn ein Verein keine Lizenz erhält, weil die örtliche Polizei das fordert. Von daher ist der jetzt gefundene Kompromiss sicherlich eine Kröte, die die einheimischen Fans zwangsläufig schlucken mu?ssen. Wenn die Fans wieder zuru?ck auf die ungeliebte Gegengerade mu?ssten, wäre dies nicht nur ärgerlich im Sinne der Stimmung im Stadion. Auch der Aufschwung der Mannschaft hängt unmittelbar mit dem Umzug der Supporters auf ihren aus erfolgreichen Oberligazeiten bekannten Platz zusammen. Nach dem Wechsel hatte das Team von Ronny Borchers – bis zum Nu?rnberg-Spiel – in vier Heimspielen nicht mehr verloren und immerhin zwei Siege eingefahren.


Aus sportlicher Sicht stehen den Wormaten sicherlich keine einfachen Wochen ins Haus. Jetzt kommen drei Gegner, mit denen man aus der Vorrunde noch eine Rechnung offen hat. Zunächst geht es nach Freiburg, gegen deren Zweite man in der Hinrunde zuhause empfindlich hoch mit 0:5 verloren hatte. Verglichen mit diesem Spiel ist die Mannschaft heute nicht mehr wiederzuerkennen und du?rfte durchaus in der Lage sein, den sechstplatzierten Breisgauern auf deren eigenem Platz Paroli zu bieten. Vielleicht gelingt ja sogar ein ähnlicher Coup wie in Hoffenheim? Eine Woche später kommt am 12. März Spitzenreiter und Aufstiegsfavorit Hessen Kassel nach Worms und wird dort sicherlich von einer großen Kulisse empfangen. Beim Hinspiel in Kassel hatte man beim 0:3 nicht wirklich eine Chance, auch wenn die Mannschaft seinerzeit – unmittelbar nach dem Debakel beim Backfischfestspiel gegen Freiburg – eine passable Leistung beim Ersten abgeliefert hatte.

Am 19. März muss man dann zur Reserve des Karlsruher SC reisen. Nach der 1:2-Heimniederlage am 8. Spieltag gegen den KSC hatte Trainer Ju?rgen Klotz seinen Hut nehmen mu?ssen, auch wenn diese Niederlage äußerst kurios zustande gekommen war. Bis fu?nf Minuten vor Schluss hatte die Wormatia gefu?hrt, ehe ein Doppelschlag des KSC nicht nur eine neuerliche Niederlage bedeutete, sondern weitreichende Konsequenzen fu?r die sportliche Leitung hatte. Aktuell sind die Karlsruher als Tabellenelfter knapp vor der Wormatia, was auf eine relativ ausgeglichene Partie hindeuten könnte. Nach diesen drei nach Revanche schreienden Duellen wird eine Bestandsaufnahme zeigen, wohin der Weg der Wormatia fu?hrt. Richtung Mittelfeld oder steckt man weiterhin im Abstiegskampf? Am besten putzt man am 12. März
– mit hunderten von Schulkindern im Ru?cken, die erneut eine Freikarte fu?r das Spitzenspiel erhalten – erst mal Spitzenreiter Hessen Kassel und macht die Partie zu einem Fußballfest.