wormatia.de: Wieder kein Erfolgserlebnis im Moselstadion

13.09.2009

Von: Christian Bub

Durch Senesie früh auf die Verliererstraße gebracht, kommt Wormatia durch Bolm zwar nochmal heran, bleibt letztlich vor 2.630 Zuschauern aber in Trier wieder ohne Punkte.

"Wer läuft sich denn da warm, ein neuer Stürmer?". Tatsächlich überraschten die Wormatia-Verantwortlichen die ca. 150 angereisten Fans völlig unerwartet mit einem Neuzugang: Zouhair Bouadoud vom VfR Aalen. Der saß an alter Wirkungsstätte (11 Tore in der Saison 06/07 für Trier) aber zunächst auf der Bank. Dort saß auch Philipp Stiller, der dem wieder genesenen Kevin Detloff in der Viererkette Platz machen musste. Auch Danijel Gataric war wieder dabei.

Gleich die erste Aktion des Spiels war brandgefährlich, denn Sahr Senesie stand völlig frei im Strafraum, konnte Schulz' Flanke jedoch nicht unter Kontrolle bringen. Auf Wormser Seite war es Matteo Monetta, der im Strafraum die erste Gelegenheit am Tor vorbeisetzte (6.). Der erste Trierer Schuss auf das Tor war dagegen auch gleich drin. Wagner hatte von links geflankt, Matthias Lang den Ball in die Mitte direkt vor Senesies Füße geköpft und der ließ sich nicht zweimal bitten – 1:0 (10.). Trier hatte in der Folgezeit auch Möglichkeiten nachzulegen, Thorsten Müller war jedoch gegen Risser (16.) und Senesie (18.) auf dem Posten. Auf der anderen Seite ging Matteo Monettas Freistoß knapp neben den Pfosten (21.). Einen energischen Konter über links überstand der VfR schadlos (26.), im Gegenzug zielte Christian Bolm knapp vorbei. Die Eintracht konnte über die rechte Wormser Abwehrseite immer wieder durchbrechen, Philipp Stiller durfte sich daher schon frühzeitig warmlaufen. Die nächste richtig dicke Chance für Trier kam aber über die linke Abwehrseite, Wilko Risser stand völlig frei vor Thorsten Müller, konnte diesen aber nicht überwinden (33.). In der 40. Minute dagegen ließ Risser Müller keine Chance: Matthias Lang verlängerte den Ball ganz unglücklich per Kopf genau in Rissers Lauf und der vollstreckte frei vor Müller eiskalt – 2:0 (40.). Und eine Minute später traf Risser das Außennetz. Nein, es lief nicht gut für die Wormaten. Glücklicherweise hatte der Gastgeber die Einladungen der Wormser Defensive nur zweimal angenommen.

In der Halbzeitpause reagierte Sascha Koch und versuchte mit Philipp Stiller für Kevin Detloff mehr Stabilität in die Viererkette zu bekommen. Zudem brachte er mit Neuzugang Zouhair Bouadoud für Mahir Sahin einen dritten Stürmer. Zunächst ging es aber so weiter wie die erste Hälfte aufgehört hatte, Senesie traf das Außennetz (46.) und Andreas Anicic' Freistoß ging knapp am Tor vorbei (47.). Bei Wormatia ging auch in der Folgezeit wenig nach vorne, nach knapp einer Stunde sollte Marcel Gebhardt für die benötigten Impulse aus dem Mittelfeld sorgen. Zu diesem Zeitpunkt etwas überraschend fiel nun der Anschlusstreffer. Nach einigen energischen Zweikämpfen kam der Ball über Frank Schröer zu Christian Bolm, dessen (abgefälschter?) 20-Meter-Schuss sich über Kenneth Kronholm hinweg ins Tor senkte. Der Treffer gab den Wormaten Auftrieb, die sich nun energischer in die Zweikämpfe warfen und sich mit Kurzpassspiel öfter Richtung Strafraum kämpfen konnten. Die Trierer Defensive jedoch stand bombensicher. Auf der anderen Seite vergab Senesie völlig freistehend aus sieben Metern kläglich eine 100%ige (69.). Das hätte sich fast gerächt, den im direkten Gegenzug verpasste Christian Bolm eine Gataric-Flanke zwei Meter vor dem Tor um Zentimeter. Drei Minuten später hatte Senesie abermals das 3:1 auf dem Fuß, scheiterte diesmal aber an Thorsten Müller. Das war auch die letzte Großchance des Spiels, die Wormaten mühten sich zwar redlich, Torchancen gab es aber nur in Ansätzen. So als Bouadoud lieber auf Bolm ablegte als aufs Tor zu köpfen oder als er durchaus einen Ball noch per Grätsche hätte aufs Tor bringen können, aber zu zögerlich nachsetzte. Es blieb letztlich beim verdienten 2:1-Sieg für den Gastgeber, Wormatia hielt spielerisch zwar die ganze Spielzeit mit, machte sich aber durch individuelle Fehler selbst das Leben schwer und lud den Gegner zu Torchancen ein.

Nun empfängt der VfR am Freitag das zur Zeit kriselnde Team von Rot-Weiss Essen im Wormatia-Stadion – und taumelnde Boxer sind bekanntlich besonders gefährlich. Als Wormser Fußballfan sollte man sich dieses Flutlichtspiel nicht entgehen lassen!