Nibelungen Kurier | Neuzugang Daniele Toch feierte einen verheißungsvollen Einstand beim 5:0-Sieg

04.09.2011

Eine Minute auf dem Platz erzielte er in der 46. Minute das 2:0 gegen 1860 München I


Michael Schürg (links) und Martin Röser (rechts) machen die Gasse für Daniele Toch frei und der gerade eine Minute auf dem Platz stehende Neuzugang, der letzte Woche vom SV Darmstadt 98 kam, trifft unhaltbar zum 2:0 für die Wormaten. Foto: Klaus Diehl

Von Klaus Diehl Die "Jungen Löwen" legten als Tabellenletzter mit viel Aggressivität los, scheuten auch keine harten Zweikämpfe und  erwiesen sich in den ersten zehn Minuten alles andere als "zahnlos". In der 4. Minute bot sich ihnen sogar die ganz große Chance um in Führung gehen zu können, doch setzte K. Koussou freistehend vor Wormatias Schlussmann Kevin Knödler den Ball neben das Tor.

In der 10. Minute  schien aber die Wormatia-Führung beschlossene Sache, doch der sonst hundertprozentige Elfmeterschütze Kevin Wittke drosch einen an Michael Schürg verursachten Foulelfmeter mit Vehemenz über das Münchener Tor. Hierzu darf man aber auch feststellen, dass die Ausführung zu diesem Elfmeter fast zwei Minuten dauerte und Kevin Wittke hierbei wohl etwas die Konzentration verloren ging.

Michael Schürg war nach einem langen Abschlag von Kevin Knödler schneller als sein Gegenspieler  Christoph Dinkelbach und dieser konnte nur noch per Notbremse im Münchner Strafraum den einmal mehr sehr agilen Wormatia-Angreifer von den Beinen holen. Schiedsrichter Bastian Börner (Iserlohn) zeigte dem Sünder sofort die Rote Karte.  Eine Entscheidung, die auch Gästetrainer Klaus Koschlick als richtig ansah. "Das passiert  halt bei jungen Spielern ohne die nötige Erfahrung. Eigentlich hätte er den hohen Ball nur mit dem Hinterkopf zu seinem Torhüter zurückspielen müssen", so der 60er-Coach. Glück aber auch, dass es in der 34. Minute nicht einen weiteren Strafstoß für die Wormaten gab. Denn alle Zuschauer sahen es deutlich, dass Michael Schürg mit beiden Händen von hinten umgerissen wurde, nur der Schiedsrichter nicht.

Wer nun geglaubt hatte, dass die Wormaten in der Folgezeit eindeutig das Geschehen bestimmen würden, sah sich als Wormatia-Anhänger doch etwas enttäuscht. Aber auch Wormatia-Coach Ronny Borchers, der mit diesen  ersten 45 Minuten absolut nicht zufrieden war. Da fehlte die nötige Ordnung und Abstimmung, sowohl nach vorne wie auch nach hinten, und es gab heftige Dispute auf dem Platz.  Aufregung nur als Martin Gollasch verletzt einige Minuten behandelt werden musste und  nur  mit einem Turban weiter spielen konnte.

So dauerte es bis zur 43. Minute  ehe Martin Röser per Kopf, Christoph Böcher  hatte von der rechten Seite perfekt auf den Kopf von Wormatias Nummer Sieben geflankt, das 1:0 besorgen konnte. Nur zwei Minuten später  schien dem gleichen Spieler das 2:0 zu gelingen, als er sich an  der Torauslinie mit hohem Tempo auf Gäste-Keeper Vitus Eicher prallte, der Ball aber leider nicht im Tor lag, dafür  Schürrle-Freund Martin Röser nach einem spektakulären Sturz hinter einer Werbebande lag und behandelt werden musste. Doch nach Wiederanpfiff war auch Martin Röser wieder mit dabei und es sollte gleich passieren, was eines jeden Fußballers Traum ist. Nämlich erstmals auf dem Platz und mit dem ersten Schuss auch gleich ein Tor zu erzielen. Dies gelang dem in der letzten Woche vom SV Darmstadt 98 zur Wormatia gewechselten Daniele Toch (46.), der für Martin Gollasch gekommen war. 

Martin Röser und Michael  Schürg sperrten ähnlich wie beim Handball, die Gasse frei und aus 18 Metern lag der Ball unhaltbar für den Münchner Torhüter im Netz. Nun drehten die Wormaten gewaltig auf  und  es sollten noch drei herrliche Tore folgen, wobei sich besonders Tim Bauer als Flankengeber  hervor tat.  So auch in der 50. Minute, wo Michael Schürg da stand, wo ein Torjäger stehen muss und es hieß  3:0. Auch am 4:0 war  Michael Schürg beteiligt. Erneut konnte er im Münchner Strafraum nur noch per Foul am erfolgreichen Torschuss gehindert werden und diesmal übernahm absolut sicher, Tim Bauer die Ausführung des Strafstoßes. Eine erneute gut getimte Bauer-Flanke verwertete  Michael Schürg – es war fast eine Kopie des 3:0 -  zum 5.0-Endtand.

Die zweiten 45 Minuten entschädigten die Wormatia.-Fans, wobei  das einzige Manko in dieser Phase war, durchaus  noch mehr Tore zu erzielen. Vielleicht hat man sich diese für die  kommenden zwei Auswärtsspiele, bereits am  Mittwoch um 19 Uhr, bei der TSG Hoffenheim II und am kommenden Sonntag um 14 Uhr, beim FC Memmingen aufgehoben. Dagegen wäre nichts  einzuwenden. Ein Lob zum Schluss gilt aber auch der jungen Löwen-Truppe, die immer wieder versuchten nach vorne zu spielen und nur Torhüter Kevin Knödler verhinderte wenige Minuten vor Schluss deren Anschlusstreffer, als er einen gut getimten Kopfball von Dusan Jevtic mit Bravour aus dem Winkel fischte.