HNA (Hessische/Niedersächsische Allgemeine Zeitung): KSV Hessen Kassel: Reaktion in Worms?
15.09.2011Kassel. Es war mal wieder eine turbulente Woche für den Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel: erst die 1:3-Niederlage in der Liga zu Hause gegen die TSG Hoffenheim II, dann der peinliche Auftritt am Dienstag beim Hessenligisten FSC Lohfelden: Spätestens dieses 1:3 – wohlgemerkt in einem Freundschaftsspiel – hat die zuletzt leicht aufkommende positive Stimmung wieder zunichtegemacht. Jetzt werden die Skeptiker erneut lauter.
Speziell für Hajdarovic wäre ein Sieg etwas ganz Besonderes: Er wartet nämlich noch auf seinen ersten Erfolg im Trikot des KSV. Bei allen drei Spielen, die Kassel in dieser Saison gewonnen hat, fehlte der 26 Jahre alte Angreifer wegen einer Sperre, die er nach dem Platzverweis beim 1:2 in Alzenau aufgebrummt bekommen hatte. „Das ist natürlich bitter für mich“, sagt er, „aber zu lange nachdenken darüber darf ich nicht.“
Sollte er auch nicht, denn es wäre sicher unlauter, den Misserfolg der Löwen an der Person Hajdarovic festzumachen. Dennoch stellt sich eine Frage: Sind die Löwen stärker mit nur einer Spitze? Schließlich agierte der KSV bei seinen Siegen auch mit einem anderen System: mit zwei defensiven und drei offensiven Mittelfeldspielern sowie eben einem Stürmer statt mit einer Viererkette im Mittelfeld und zwei Angreifern.
Hajdarovic glaubt das eher nicht, auch Trainer Christian Hock erklärt: „Es ist wichtig, dass wir als Mannschaft funktionieren. Und das ist nicht groß eine Frage des Systems.“ Trotzdem bringt er eine neue Variante für die Partie in Worms ins Spiel: jene mit Hajdarovic für ganz vorne und Tobias Damm als eine Art hängende Spitze. Auf der Bank wird sich wohl keiner der beiden Stürmer wiederfinden.
Mayer erleidet Fingerbruch
Ansonsten muss Hock schauen, wen er zur Verfügung hat: Mittelfeldspieler Andreas Mayer hat sich im Training einen Finger gebrochen, sein Einsatz ist leicht fraglich. Auch Christopher Nguyen mit einer Bänderverletzung und Sebastian Gundelach, den ein dicker Knöchel plagt, sind angeschlagen.
Damit könnten dem Trainer die Druckmittel ausgehen. Hock war bereits zur Pause in Lohfelden so sauer, dass er seine Spieler gleich wieder auf den Rasen schickte und laufen ließ. „Das war eine erste Reaktion auf die Leistung, die so nicht in Ordnung war. Schließlich haben wir auch eine Verantwortung.“ Ihr sind die Spieler am Dienstag nicht gerecht geworden. Worms ist also auch eine Art Wiedergutmachung.
Von Florian Hagemann