Nibelungen Kurier | „Das war ein hoch verdienter 3:0-Sieg für Wormatia”

01.10.2011

Michael Schürg erzielt nach 12 Minuten beide Treffer zur 2:0-Führung gegen die U23 des FC Ingolstadt 04 / Schmeichelhaftes Ergebnis für Gäste


Michael Schürg ist nach einem weiten Pass von Sandro Rösner aus der Wormatia-Abwehr heraus auf und davon und erzielt per Heber bereits in der 12. Minute mit seinem zweiten Tor an diesem Abend den 2:0-Pausenstand gegen den Gast aus Ingolstadt. Foto: Klaus Diehl

VON KLAUS DIEHL Beim Blick auf Wormatias Aufstellung vor dem Anpfiff gegen Ingolstadt durfte man schon etwas skeptisch sein. Denn neben dem Langzeitverletzten Lucas Oppermann und dem noch für dieses Spiel gesperrten Martin Röser fehlten verletzungsbedingt Marco Metzger, Martin Gollasch und der zuletzt auch als Torschütze in Erscheinung getretene Jacob Ammann. Doch das Spiel sollte alsbald zeigen, dass Wormatias Kader in dieser Saison auch in der Breite mehr Qualität besitzt. Da verdiente sich Nico Müller bei seinem ersten Spiel vom Anpfiff weg auf der rechten Seite der Viererkette ebenso eine gute Note, wie auch der überraschend als Sturmpartner zu Michael Schürg aufgebotene Christian Henel. Auch Marco Stark ist wieder auf besten Weg zu seiner Leistungsstärke und hielt auch bis zum Schlusspfiff ohne Probleme durch, obwohl er nach einer halben Stunde wegen einer Platzwunde am Kopf einige Minuten behandelt und mit sieben Stichen genäht werden musste. Er war unglücklich mit Marcel Abele und einem Gästespieler zusammen geprallt.

Besonders eindrucksvoll auch der Auftritt von Christoph Böcher und Daniele Toch im Mittelfeld und Marcel Abele auf der Sechserposition. Da wollte und konnte auch Kevin Wittke nicht zurückstehen. Eine feste Größe auf der linken Seite der Viererkette war auch Tim Bauer und auch Sandro Rösner sorgte mit für die nötige Sicherheit in der Innenverteidigung. Großes Lob gab es nach dem Spiel auch vom verletzten Martin Gollasch: "Es ist echt gut, dass wir endlich einmal zu Null gespielt haben, das gibt noch mehr Sicherheit und Selbstvertrauen". Vorne besitzt der VfR Wormatia mit Michael Schürg einen ebenso schnellen wie gewandten, kampfstarken und torgefährlichen Angreifer, der mit Christian Henel zusammen für viel Furore vor dem Gästetor sorgte. Ja man darf insgesamt durchaus behaupten, dass die Borchers-Elf größtenteils sehr souverän aufspielte und dem Gegner, so sah es auch deren Trainer, Anschauungsunterricht gab, wie man in der  Regionalliga spielen muss. Wie auch der Gästecoach kein Hehl daraus machte, dass seine Mannschaft  mit dem 0:3 am Ende sehr gut bedient war. Aber auch Glück hatte oder war es schlicht und einfach die Unfähigkeit von Schiedsrichter Robert Kampka aus Mainz, dass der Gästespieler Fabian Galm nach gut einer Stunde nicht vorzeitig vom Platz musste, als er den enteilenden Michael Schürg kurz vor der Strafraumgrenze am Trikot zu Boden zog. Nur "Gelb" war einfach lachhaft, denn dies war eine absolut dunkelrote Notbremse. Wenn man bedenkt für welche Vergehen die  Wormaten Marcel Abele, Christian Henel und Marco Strak den gelben  Karton sahen, so war dies kein Vergleich für dieses Foul, wie auch für den Gästespieler Ralf Keidel bereits vor der Pause, der auch durchaus hätte Rot sehen können. Dem wegen der Notbremse gegen Michael Schürg resultierenden Freistoß wäre auch beinahe die gerechte Strafe gefolgt, doch der Ingolstädter Torhüter Sommerer lenkte den von Tim Bauer hoch in das vom Schützen aus gesehene linke Tordreieck adressierten Ball gerade noch über die Querlatte. Was die gelben Karten für die drei Wormaten betrifft, gab die Mannschaft am Ende mit dem hoch verdienten 3:0 zwar die richtige Antwort, doch werden diese  nun einmal mit in die weiteren Spiele genommen.  

Die Wormaten machten von Beginn an mächtig Dampf und die Gäste wussten gar nicht recht wie ihnen geschah. Bereits in der 7. Spielminute traf Michael Schürg zum 1:0, als nach eine Linksflanke von Christian Henel, das runde Spielgerät nach rechts abgewehrt wurde, wo Christoph Böcher alle Zeit der Welt hatte, den Ball anzunehmen und zu schauen, wer wohl die kleinsten Füße in der Ingolstädter Abwehr hätte. Dies war genau der Spieler, der vor Michael Schürg mit einem Spreizschritt noch versuchte, das  passgenaue Zuspiel zu Michael Schürg noch zu verhindern und der Rest war reine Formsache. Nur fünf Minuten später traf Michael Schürg bereits zum zweiten Mal. Nach einem weiten Ball von Sandro Rösner aus der Abwehr heraus, ließ sich Wormatias auch sehr schneller Torjäger nicht mehr aufhalten und per Heber fand der Ball über den vergeblich heraus eilenden Gästekeeper zum 2:0 in das Tor. in dieser Phase sah man zum einen wohl auch  noch die Nachwirkungen von der 0:5-Heimniederlage der Ingolstädter vor einer Woche gegen die TSG Hoffenheim II und zum anderen auch wie man, so ihr Trainer  Josef Albersinger, wie man sich in der Regionalliga nicht verhalten darf. Für seine Mannschaft, die spielerisch nicht schlecht war und auch zu keiner Phase aufsteckte, gab es jedenfalls kostenlosen Nachhilfeunterricht von einer gut aufgelegten Wormatia-Elf.

Sein Fazit: "Wir sind mit dem 3:0 noch gut bedient. Wormatia war uns in allen Belangen überlegen und ist eine sehr gute Mannschaft. Wir haben uns als Aufsteiger bisher recht achtbar geschlagen, doch heute haben wir auch unsere Grenzen aufgezeigt bekommen". Nun, das Lob ist schön aber auch kein Grund zum Auftakt der Englischen Woche. Am Mittwoch geht es zu den Stuttgarter Kickers und am kommenden Sonntag folgt das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg II. Dies fand auch Ronny Borchers, der es aber schön fand, dass die Zuschauer seine Mannschaft auch noch in der Endphase und nach dem Schlusspfiff  mit Beifall bedachten. "Es gibt sicherlich immer noch etwas zu verbessern, doch heute möchte ich meinen Jungs nur danken, denn sie haben es auch in dieser Aufstellung verdient". Im Stillen, so wie man Ronny Borchers kennt, wird er sicherlich auch gesehen haben, wie viele Chancen seine Truppe noch ungenutzt ließen. Da  muss und wird auch noch mehr Effektivität im Abschluss dazu kommen. Das Spiel gegen Ingolstadt war ein weiterer Schritt nach vorne. Auch weil nach der verletzungsbedingten Behandlung von Marco Stark und dem langen Warten an der Seitenline auf das Schiri-Zeichen wieder mitspielen zu dürfen, die Ordnung im Wormatiaspiel etwas verloren ging. Da hatten die Gäste auch zwei durchaus gute Szenen vor dem Wormatia-Gehäuse, doch ansonsten erlebte Kevin Knödler einen recht geruhsamen Freitagabend.

Christian Henel hätte in der 26. Minute nach guter Vorarbeit vom Michael Schürg durchaus das 3:0 machen können und vier Minuten später bewies er, welch" einen "Bums" er im linken Fuß hat. Nach einem von ihm getretenen Freistoß ging Fabian Galm, der es gewagt hatte, mit dem Kopf dagegen zu halten, "angeknockt” zu Boden. Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel fiel bereits mit dem 3:0 und die endgültige Entscheidung, als Christian  Henel per Kopf zu Kevin Wittke ablegte und dieser von der Strafraumgrenze aus mit einem grandiosen Aufsetzer seine Leistung mit einem Tor belohnt sah. Die Gäste gaben aber nicht auf, hätten sich aber nicht beschweren dürfen, wenn besonders Christoph Böcher (76.), er versuchte es freistehend nach einer Superflanke von Michael Schürg mit dem Fuß, mit dem Kopf wäre wohl erfolgreicher gewesen. Insgesamt 90 Minuten mit viel Spaßfußball auf dem Platz und letztlich auch für die Zuschauer.