Gelnhäuser Neue Zeitung | FC Bayern Alzenau - VfR Wormatia Worms 0:1 (0:1)

21.11.2011

Alzenau. Die 0:1-Heimniederlage gegen Wormatia Worms war schnell abgehakt. „Wir müssen zunächst andere Dinge im Verein bewältigen“, spielte Trainer Marco Roth auf die heutige außerordent­liche Mitgliederversammlung des FC BayernAlzenau an. Sei das alles geklärt, klappe es es beim Süd-Regionalligisten auch wieder auf dem Spielfeld. Und das wird höchste Zeit. Sportlich ist der Auf­steiger, der erstmals in dieser Saison einen Spieltag als Schlusslicht abschloss, am Ende angelangt.

Roth wollte die verbale Schlammschlacht auf Vorstandsebene nicht grundsätzlich als Alibi für die schlechte Leistung seiner Mannschaft heranziehen. „Fakt ist aber, dass sich diese Unruhe auch auf meine Jungs überträgt.“

Außenverteidiger Simon Goldhammer suchte die Schuld bei sich und seinen Teamkollegen. „Für unser Spiel ist Laufbereitschaft eine Grundvoraussetzung. Und die hat heute gefehlt.“ Ebenso vermisste der Defensivspezialist „das nötige Herzblut und den Einsatz­willen“.

Die Folge: Worms führte den FCB in der ersten Halbzeit vor. Die Gäste ließen das Bällchen gekonnt in den eigenen Reihen laufen und kombinierten teilweise traumhaft bis zum gegnerischen Strafraum. Und die Alzenauer? Die schauten zu oder liefen hinterher, weil das Gefüge nicht passte. Der Raum zwischen Abwehr- und Mittelfeldkette war entweder zu groß oder zu klein.

Das Glück aus Bayern-Sicht: Lediglich Martin Gollasch, der nach einem Lattentreffer von Martin Röser goldrichtig stand und in der siebten Spielminute aus acht Metern zum 0:1 abstaubte, brachte den Ball im Gehäuse unter. Bei den Torabschlüssen von Michael Schürg, Marcel Abele, Daniele Toch und Martin Röser fehlte die letzte Konsequenz. Prompt gab es Schelte von Wormatia-Trainer Ronny Borchers. „Was nutzt mir das beste Spiel, wenn ich die Torchancen nicht reinmache“, kritisierte er die schlechte Trefferquote.

Noch mehr zu meckern hatte Marco Roth. Die Ausnahme: Torsteher Arturo Garcia Gonzalez: „Er hielt uns im Spiel“, dankte der Coach dem Schlussmann. 

Die Feldspieler des Gast­gebers agierten in der ersten Halbzeit eines Tabellenletzten würdig. Speziell die Zentrale mit Sebastian Popp und Christoph Stefani wirkte leblos. Statt gezielte Nadelstiche nach vorne zu setzen, produzierte das Duo einen Fehlpass nach dem anderen. Und der völlig glücklos agierende Torjäger Peter Sprung spielte den Ball im Strafraum halbhoch auf Jochen Seitz, anstatt den Abschluss zu suchen (36. Minute)

Nach einer intensiven Halbzeitansprache gestaltete Alzenau das Spiel offener, ohne zu zwingenden Torchancen zu kommen. Die beiden Ausnahmen: Ein Kopfball von Christian Breunig (70.) und eine Aktion von Jochen Seitz, als sein Zuspiel abgeblockt wurde (89.).

„Nach solch einer verschlafenen ersten Halbzeit ist es eben schwer, den Hebel umzulegen“, betonte Simon Goldhammer. So stellte Worms auch nach dem Seitenwechsel die spielerisch bessere Mannschaft, die ihre Konter aber nicht zielstrebig abschloss und so bis zum Abpfiff um den verdienten Auswärtserfolg zittern musste.  

Für Alzenau war es übrigens das achte sieglose Spiel in Folge. Dennoch glaubt Marco Roth an sein Team: „Wenn das Umfeld nach der Mitgliederversammlung stimmt, wird auch meine Truppe ihre Regionalliga-Tauglichkeit wieder unter Beweis stellen.“