Nibelungen Kurier: Endlich der 1. Wormatia-Sieg gegen einen der Großen
30.11.2011Lucas Oppermann und Kapitän Sandro Rösner sorgten für den verdienter Dreier beim 2:1-Erfolg bei der U23 der Frankfurter Eintracht / Sprung auf den 4. Tabellenplatz
Was ihm beim letzten Heimspiel gegen die U23 des FSV Frankfurt noch verwehrt blieb, holte Lucas Oppermann (links) mit seinem Tor zum 1:0, beim 2:1-Sieg bei der U23 der Frankfurter Eintracht nach. Foto: Klaus Diehl
VON KLAUS DIEHL Sind die Wormatia-Spieler eifrige
NK-Leser? Wir wissen es nicht und doch ist es naheliegend, dass der eine
oder andere Spieler vor dem Anpfiff des vorletzten Spiels am
Mittwochabend bei der U23 der Frankfurter Eintracht, die Vorschau und
auch Vorgabe für dieses Mittwoch-Spiel gelesen haben. Denn da wurde
ihnen empfohlen anlässlich der Adventszeit ihrem Trainer Ronny Borchers
als altem Frankfurter, ein kostbares Geschenk und das ohne Geld zu
machen, wenn sie nach dem Schlusspfiff in der Volksbank-Arena in
Mainhattan als Sieger vom Platz gehen. Sie sind als Sieger vom Platz
gegangen und das absolut verdient, wie Gerd Obenauer,
Wormatia-Vorstandsmitglied und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit
der "Alten Dame" auf der nebelverhangenen Heimfahrt in Richtung Worms
bestätigte. "Auf der Hinfahrt viel im Stau gestanden und jetzt neblig
nach Hause zu fahren, nun das fällt mit einem solchen Sieg doch um
Etliches leichter", so Gerd Obenauer.
Diesen Sieg konnte man nicht
unbedingt erwarten, aber hoffen darf man immer. Dabei war den jungen
Eintrachtlern eigentlich gewiss, dass sie mit einem Sieg in diesem
vorgezogenen Spiel sich an die Tabellenspitze hätten setzen können. Doch
dieses Adventsglück wurde ihnen von einer sehr gut spielenden
Wormatia-Elf genommen, für Kevin Wittke spielte von Beginn an wieder
Martin Gollasch, die ansonsten mit der gleichen Mannschaft der zuletzt
gewonnenen Spiele in Alzenau und daheim gegen die U23 des FSV Frankfurt
auflief.
Wer an diesem letzten Novemberabend in der Frankfurter
Volksbank-Arena erwartet hatte, dass die jungen Eintrachtler – zumal sie
das Hinspiel in Worms mit 2:0 gewonnen hatten und die Wormaten hierbei
keine Siegchance besaßen – mit breiter Brust auflaufen würden, der sah
sich getäuscht. Vielmehr hatte man den Eindruck, dass die Frankfurter
Gastgeber nicht wenig Respekt vor der Borchers-Truppe hatten und die
mittlerweile schon mehr als ein Wörtchen mitreden können, wenn die
Punkte verteilt werden. Es war vom Anpfiff weg ein gutklassiges
Regionalliga-Spiel auf absoluter Augenhöhe, bei dem Mitte der ersten 45
Minuten die Wormaten das erste Glanzlicht setzten. Der einmal mehr in
der Innenverteidigung überzeugende Marco Metzger, der sich auch in der
Offensive immer besser einfindet, schickte einen langen Pass Richtung
Michael Schürg, welcher das runde Spielgerät gekonnt auf Lucas Oppermann
weiter leitete, der dem Eintracht-Keeper Mario Miltner mit einem Schuss
in das lange Eck keine Abwehrchance ließ – und der vermeintliche
Außenseiter führte mit 1:0.
Michael Schürg und Lucas Oppermann
bewiesen einmal mehr ihr gutes Miteinander in der vordersten Front auf
Wormatiaseite, sei es als Vorlagengeber und/oder als Torschütze. Michael
Schürg (41.) hätte fast zum 2:0 für die Wormaten getroffen, doch sein
Schuss wurde auf der Linie von einem Frankfurter für seinen bereits
geschlagenen Torhüter gerade noch abgewehrt. Nach knapp einer halben
Stunde war es auf der Gegenseite Tim Bauer, der einen Schuss des
Frankfurter Angreifers Elia Soriano, ebenfalls gerade noch am
Überschreiten der Torlinie hindern konnte. Buchstäblich in letzter
Sekunde vor dem Pausenpfiff gelang Frankfurt durch Marcos Alvarez, der
bis dato nicht unverdiente Ausgleich zum 1:1.
Ein Schock ja oder
nein? Die Antwort gaben die zweiten 45 Minuten und man darf getrost mit
"Nein" beantworten. Zwar musste Kevin Knödler (49.) gegen den frei auf
ihn zukommenden Elia Soriano klären, doch nach etwa zehn Minuten
spielten die Wormaten immer bestimmender auf und waren nun die bessere
Mannschaft und wurden mit der 2:1-Führung in der 66. Minute auch
belohnt. Lucas Oppermann hatte abgezogen, sein Schuss wurde abgeblockt
und der Ball aus dem Eintracht-Strafraum heraus befördert. Doch das
runde Spielgerät kam sofort wie ein Bumerang wieder in den
Eintracht-Sechzehner zurück und fiel Wormatias Kapitän Sandro Rösner vor
die Füße. Der Rest ist mit der 2:1-Führung für die Wormaten schnell
erzählt. Die Borchers-Elf hatte in der Folgezeit eindeutig mehr vom
Spiel, doch u. a. Marcel Abele und Daniele Toch vergaben gute
Möglichkeiten den Vorsprung weiter auszubauen. Die Gastgeber, die
zuletzt aus sechs Spielen auch sechs Siege erreichten, hatten in der
Schlussphase durch den eingewechselten Ugur Albayrak nur noch eine
Chance, die durchaus hätte zum 2:2 führen können. Doch
Wormatia-Schlussmann Kevin Knödler wollte hinter den guten Leistungen
seiner Mitspieler nicht zurückstehen und konnte drohendes Unheil
verhindern. Riesenjubel auf dem Platz und den Wormatia-Anhängern, die es
beim Stau auf der Autobahn geschafft hatten, wenigstens noch vor dem
Schlusspfiff in die Frankfurter Volksbank-Arena zu kommen. Nun stehen
die Wormaten auf dem 4. Tabellenplatz und könnten auch auf dieser
Position in die Winterpause gehen. Dazu müssen sie am 10. Dezember nur
ihr Heimspiel gegen die Spvgg. Greuther Fürth gewinnen. Wer diese
Ausgangsposition vor Saisonbeginn und zum Ende des Jahres 2012 voraus
gesagt hätte, den hätte man wohl kaum ernst genommen, oder?