Nibelungen Kurier: Ein sehr intensiv geführtes Vorbereitungsspiel
20.02.2012
Beim 4:2-Sieg des VfR Wormatia gegen den FC Bayern Alzenau trafen Neuzugang Romas Dressler und Michael Schürg je zweimal / Abwehrverhalten bringt Trainer-Kritik
von Klaus Diehl
Sofern man durch den Belagerungszustand in Worms und auch sonst
drumherum wegen eines Naziaufmarsches gesperrten Straßen endlich in der
EWR-Arena angekommen war, hätte das Spiel eigentlich schon beginnen
sollen. Das Warten von gut einer halben Stunde der nicht gerade vielen
Wormatiafans rentierte sich, denn es wurde ein sehr intensiv geführtes
Spiel mit fast Wettkampfcharakter geboten. Hierbei zeigte sich die
Wormatia-Offensive mehr von ihrer besseren Seite als die Abteilung
Defensive. Zu leicht ließen sich die Wormaten in der Anfangsphase
auskontern und bereits nach zwölf Minuten konnte das
Regionalliga-Schlusslicht durch ein schnelles Tor von Zubayr Amiri in
Führung gehen. Geradezu leicht und ohne ernsthafte Gegenwehr war der
Torschütze durch die Wormatia-Reihen gelaufen und Kevin Knödler war ohne
Abwehrchance. Fast wäre den Gästen gar ein zweites Tor gelungen, doch
diesmal blieb der Wormatia-Keeper siegreich.
Nachdem Younes
Bahssou nach guter Vorarbeit von Martin Gollasch und auch Michael Schürg
noch am Gästekeeper scheiterte, machte es Wormatias erfolgreichster
Torjäger in der 31. Minute besser, als er über links kommend, das runde
Spielgerät flach in das Bayerntor setzte. Nach Wiederanpfiff schickte
Wormatia-Coach Ronny Borchers den lange Zeit erkrankten und zuvor viele
Monate verletzten Neuzugang und Angreifer Romas Dressler für Bahssou auf
das Feld und dieser scheint wohl so etwas wie eine eingebaute
Torgarantie, zumindest aber den richtigen Riecher dazu, zu besitzen. Die
Wormaten konnten aber auch im Spiel nach vorne noch einmal zulegen und
nach einer Stunde auch mit 2:1 in Führung gehen konnten. Romas Dressler
war es, der nach einem Freistoß von Daniele Toch hinein spritzte und der
Ball unhaltbar im Gästetor landete. Nur drei Minuten später erzielte
der gleiche Akteur das 3:1, als er bei einem weiteren und gefährlichen
Freistoß, von Tim Bauer von links getreten, am langen Eck zur Stelle
war. Einfach gesagt: Besser geht es gar nicht, wenn man nach über drei
Monaten Fußballpause wegen einer Fußoperation gleich zum Einstand
innerhalb von drei Minuten zwei Tore erzielen kann.
Vielleicht
wurde auch etwas Glück von höheren Mächten zurück gegeben, nachdem Romas
Dressler ja etliche Monate davor nicht gerade ein glücklicher Mensch
war. Auch Wormatia-Trainer Trainer Ronny Borchers freute sich über
diesen Einstand, welcher dem Angreifer Selbstvertrauen geben wird, wenn
er auch vorerst noch nicht voll über 90 Minuten spielen kann. Als
Michael Schürg in der 68. Minute, Martin Röser hatte nach einem
gekonnten Spielzug punktgenau zurück gepasst, mit seinem zweiten Tor die
Führung auf 4:1 ausbauen konnte, war der Wormatia-Sieg aber noch nicht
ganz in trockenen Tüchern. Denn dazu war man auf Wormatiaseite an diesem
Tage nicht konsequent genug, was die zentrale Achse im Defensivbereich
betraf. So konnten die Gäste durch Patrick Amrhein sieben Minuten vor
dem Schlusspfiff auf 2:4 verkürzen und hätte sich Vili Szalai nur wenig
später nicht gescheut, mit einer schon rustikal zu nennenden Grätsche
gerade noch klären zu können, so wäre gar das 4:3 aus Wormatiasicht
möglich gewesen.
Fazit: Für Trainer Ronny Borchers ein wichtiges
Spiel, bei dem bei aller Freude über die vier Tore deutlich sichtbar
wurde, dass im Wormatia-Abwehrverhalten bei eigenem Angriff noch
Lernbedarf vorhanden ist.
Für den VfR Wormatia spielten: Kevin
Knödler (Tor), Christoph Böcher, Sandro Rösner (75. Vili Szalai), Marco
Metzger, Tim Bauer, Martin Röser (75. Artur Krettek), Marcel Abele,
Daniele Toch (75. Kevin Wittke), Martin Gollasch, Younes Bahssou (46.
Romas Dressler), Michael Schürg (75. Christian Henel).