Nibelungen Kurier | In der Halbzeitpause forderte Ronny Borchers mehr Engagement

31.03.2012

 

VON KLAUS DIEHL

Mit dem 1:1 gegen den SC Pfullendorf bleibt der VfR Wormatia auch im 10. Spiel in Folge unbesiegt / Schwache erste 45 Minuten und holpriger Rasen ließen nicht mehr zu

Die Borchers-Truppe begann eigentlich recht verheißungsvoll, allerdings stand leider kein Wormatia-Angreifer in der Nähe, als Gästekeeper Sebastian Willibald den 16m-Schuss von Daniele Toch nur abklatschen konnte. Wobei wir gleich beim eigentlichen Dilemma der ersten 45 Minuten sind. Denn ab sofort übernahmen die sehr lauffreudigen und zweikampfstark aufspielenden Gäste das Kommando. In der 7. Minute schien auch das 0:1 fällig, doch Sandro Rösner und Christoph Böcher konnten jeweils  gegen Jan Biggel ersten Flurschaden verhindern. Der Ball musste eigentlich im Wormatia-Tor landen, da  hatten auch alle übrigen Pfullendorfer Spieler schon jubelnd die Arme in die Höhe  gestreckt. Die Gäste schienen die lange Busfahrt – erschwert durch Freitagsstau auf der Autobahn – gut verkraftet zu haben, schienen um Etliches agiler - um nicht zu sagen am Abend ab 19.05 Uhr wacher  als die Gastgeber, die vermehrt den Pfullendorfern hinterherlaufen mussten.

Pfullendorf mit ihren hoch gewachsenen und sehr wendigen Akteuren, agierten mit einer sehr gut arbeitenden Doppel-Sechs vor der meist sicheren Vierer-Abwehrkette und die Offenspieler erwiesen sich zusätzlich als sehr variabel agierend; auch die Zweikämpfte gingen in der Mehrzahl an die Gäste. Da wurde der Ball führende Wormate meist von zwei oder gar drei Pfullendorfer Spielern traktiert und somit das Wormatiaspiel allzu oft ausgebremst. Dazu kam als 12. Mann für die Gäste, die aber auch darauf spielen mussten, der allzu trockene und bekannt holprige Wormatia-Rasen. Nun, die Gäste wurden damit besser fertig und bis auf eine Situation können die Wormaten für die ersten 45 Minuten auch den Rasen nicht als Entschuldigung anführen. Dies  war in der 24. Minute als nach einer Ecke der Ball auf Lucas Oppermann regelrecht zuhoppelte, dieser erst den Ball unter Kontrolle bringen musste, statt direkt zu schießen. Sein Schuss aus gut 16 Metern konnte noch von einem Gästespieler vor der Linie geklärt werden. Da wäre der Gästetorhüter machtlos gewesen. Pech für den  im ersten Durchgang fleißigsten Lucas Oppermann auch in der 40. Minute, als er nach einem Pass in die Tiefe auf das Gästetor zulief, einen Verfolger abschütteln konnte und auch den Torhüter eigentlich schon ausgespielt hatte, dieser aber im Rückwärtslaufen gerade noch ein sicheres Tor verhinderte. Lupfen über den Torhüter hinweg oder schießen, damit der Ball auf dem  "Acker” nicht zu sehr an Fahrt verliert, wären möglicherweise Alternativ-Vorschläge gewesen. Alles Wenn und Aber nutzen da nichts mehr, der Wormate wählte halt eine andere Variante, die ihm  leider kein Glück brachte.

Doch zuvor brannte es mehrfach vor dem Wormatias-Tor und es hätte deutlicher als 1:0 für Pfullendorf stehen können. Marcel Abele, der nach seiner Gelbsperre wieder dabei war, lief in  der 26. Minute mehr nebenher als den Pfullendorfer Sandrino Braun zu stören, der aus etwa 22 Meter voll abzog und das runde Spielgerät genau in den linken oberen Winkel von ihm aus gesehen wuchtete. Da hatte Wormatia-Torhüter Kevin  Knödler keine Abwehrchance. Dafür ging der Kelch weiterer möglicher Gegentore in der 19. Minute, als Jörg Schreyeck knapp vorbei schoss und in der  32. Minute, als der frei stehende Oliver Straub eigentlich den Ball im Wormatia-Tor hätte unterbringen müssen, glücklicherweise vorbei. Es  zeichnet die Mannschaft von Ronny Borchers aus, dass sie die zweiten 45 Minuten engagierter  angingen und am Ende das 1:1 auch nicht unverdient war. Zunächst wehrte der Pfullendorfer Torhüter 56.)  einen abgefälschten Freistoß von Daniele Toch zur Ecke ab, ehe  in der 67. Minute Martin Gollasch, der in der ersten  Halbzeit schon einmal recht unsanft im Pfullendorfer Strafraum zu Fall kam, diesmal von einem langen Bein eines Gästespielers zu Boden geschickt wurde. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Tim Bauer sicher zum 1:1.

In der Endphase probierte Ronny Borchers noch einmal alles, als er mit Christian Henel und dem wegen leichter Knieproblemen nur für den Notfall auf der Bank sitzenden Michael Schürg zwei zusätzliche Angreifer auf den Platz. In der 84. Minute hätte der seinem ersten Punktspieltor weiter hinterher laufenden Romas Dressler gar den Siegtreffer erzielen können, nachdem Daniele Toch ihn geschickt angespielt hatte. Doch es wurde nichts und Christoph Böcher war es zu verdanken, dass die Gäste nicht ihrerseits zum Siegtreffer kamen, als er eine Minute vor dem Schlusspfiff mit vollem Körpereinsatz, für den bereits geschlagenen Kevin Knödler, wenigstens den einen Punkt für die Gastgeber rettete. Am Ende ein gerechtes Ergebnis

Es spielten für den  VfR Wormatia: Kevin Knödler, Christop Böcher, Sandro Rösner, Marco Metzger, Tim Bauer, Marcel Abele, Martin Röser (84. Christian Henel), Daniele Toch. Martin  Gollasch (82. Michael Schürg), Ramos Dressler, Lucas Oppermann.