Nibelungen Kurier: Kevin Knödler wurde zum Helden beim SVN Zweibrücken

10.05.2012
Von Klaus Diehl Torhüter Kevin Knödler war nach 120 Spielminuten plus Nervenbelastung im Elfmeterschießen fix und fertig und brachte – von seinen Mitspielern stürmisch gefeiert – zunächst keine Worte heraus. 

Denn Trainer Ronny Borchers und seine Schützlinge wären ohne die großartigen Paraden ihres Keepers bereits nach Ablauf der normalen Spielzeit schon blamiert gewesen. Denn es war die 81. Minute als der Routinier im Wormatia-Gehäuse einen nahezu unhaltbaren Schuss von Heiko Brunck mit einer Glanztat noch  aus dem Winkel fischen konnte. 

Da hatten die Spieler des gastgebenden Oberligadritten Zweinbrücken schon die Arme in die Höhe gerissen. Da hätten die Wormaten im wahrsten Sinne des Wortes dumm ausgesehen. Dabei war dies eigentlich garnicht notwendig, dass die Mannen um Kapitän Sandro Rösner  so in Gefahr kamen, das angestrebte Ziel "Pokal-Endspiel" fast nicht zu erreichen. Doch wenn man nach 52 Minuten mit 2:0 führt, dazu bis dahin noch eine ganze Reihe weiterer klarer Tormöglichkeiten  nicht nutzen kann und gar  glaubt  bei einem Zweitorevorsprung das Fußballspiel einstellen zu können, so hatten sie sich gewaltig vertan. Da hätte beinahe das alte Sprichwort "Hochmut kommt vor dem Fall" einmal mehr Wirklichkeit werden können.

Doch fangen  wir zunächst einmal von vorne an. Bis auf Marcel Abele, für ihn kam Daniele Toch  wieder vom Anpfiff weg in die Mannschaft, wobei Kevin Wittke die Sechserposition einnahm, spielte die gleiche Elf wie zuletzt gegen den SV Waldhof. 

Die Wormaten begannen sehr druckvoll, beherrschten das Spiel und waren früh auf Torejagd aus. Doch Martin Gollasch (5) und Romas Dressler (11.) konnten erste Möglichkeiten noch nicht Gewinn bringend  nutzen. Besser sodann in der 26. Minute, als Romas Dressler nach einer gut getimten Flanke, per Kopf das runde Spielgerät in das "Eckige" bugsieren konnte. 

Da war der gute SVN-Keeper Thorsten Hodel machtlos. Gollasch und Martin Röser vergabend danach zwei weitere gute Tormöglichkeiten, wobei einmal ein SVN-Verteidiger für seinen geschlagenen Torhüter auf der Linie rettete. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel die erste gefährliche Situation vor dem Wormatia-Tor und die Borchers-Elf Glück hatte, dass Fabian Herchenhan nach einem Abwehrfehler freistehend nur den Innenpfosten traf und der Ball sodann in die zupackenden Hände von Kevin Knödler  sprang. 

Ein erstes Ausrufezeichen, der vom Ex-Wormatia-Trainer Peter Rubeck auf gefährliche Konter eingestellten Gastgeber. Nach der Pause zunächst weitere Wormatia-Dominanz und es waren sieben Minuten gespielt, als Martin Röser ein Zuspiel glänzend abschirmen konnte, dem heran eilenden Daniele Toch auflegte und es stand 2:0 aus Wormatiasicht. Was folgte kann man nur mit "Einstellung des Fußballspiels" auf Wormatiaseite beschreiben und man eigentlich genug gewarnt sein musste, dass der Südwest-Pokalverteidiger 2010/2011 niemals aufgibt. 

So kam es wie es meist kommen musste  und der zuvor eingewechselte Kevin Feiersinger traf per Kopf zum 1:2. Nun rochen die Gastgeber buchstäblich Lunte, zumal die Wormaten verunsichert wirkten. Dennoch hatte Marco Metzger in der 72. Minute Pech, als sein gut  getimter Kopfball nicht den Weg in das Tor der Gastgeber fand. Im direkten Gegenzug Pech für Metzger als er den enteilten Kevin Feiersinger im Wormatia-Strafraum nur noch unfair vom Ball trennen konnte. Den fälligen Strafstoß verwandelte der SVN-Keeper sicher. 

Wäre in  der 81. Minute nicht die anfangs geschilderte  Großtat von  Kevin Knödler gewesen, so wäre das große Ziel "Südwest-Pokalfinale" und mögliche 1. DFB-Pokalrunde aus eigener Schuld für die Wormaten erledigt gewesen. Doch ein sehr guter Torhüter Kevin Knödler hielt seine Mannschaft im Spiel. Auch unterstreichend, das ein sehr guter Schlussmann –  und dies war Kevin Knödler – nötig ist, ein Spiel noch aus dem Feuer zu reißen, wenn es bei seinen zehn  Vorderleuten  nicht oder nicht mehr wie gewünscht läuft.  In der Verlängerung rissen sich die Wormaten wieder mehr zusammen, übernahmen wieder die Spielregie, wenn auch die Gastgeber in der 92. Minute 


durch Novic noch eine Möglichkeit zur Führung besaß, aber Kevin Knödler absolut etwas dagegen hatten. Doch das Kräfteverhältnis  neigte sich immer mehr zu Gunsten der Wormaten, doch   ob Kevin Wittke, gar zweimal  Romas Dressler und einer turbulenten Dreifachchance  innerhalb weniger Sekunden von Dressler, Toch und Bauer brachten nichts mehr ein. Im Elfmeterschießen wehrte Kevin Knödler drei Strafstöße von Feiersinger, seinem FCN-Antipoden Thorsten Hodel und  Dennis Krob ab. Kevin Wittke vergab für die Wormaten, doch Romas Dressler und Marcel Abele behielten die Nerven und trafen zum unnötig schwer erkämpften 5.4-Sieg des Regionalligisten..