Rhein Zeitung: Michael Dusek hofft auf einen kleinen Heimvorteil
22.05.2012Südwestpokal – Michael Dusek kennt im Idarer Haag jeden Stein und jeden Grashalm. Insgesamt sieben Jahre wirkte er beim SC Idar-Oberstein als Trainer, ehe er vor dieser Saison ein Engagement beim FK Pirmasens annahm. Zu Duseks Kader gehören auch Christian Henn, Thomas Riedl, Ajdin Zeric und Piero Adragna, die ebenfalls eine Vergangenheit beim SC Idar-Oberstein haben. Am heutigen Dienstag kehren Dusek und die ehemaligen SC-Spieler in den Haag zurück. Mit dem FK Pirmasens stehen sie im Finale des Bitburger-Verbandspokals, das im Haag-Stadion ausgetragen wird. Um 19.30 Uhr ist Regionalligist Wormatia Worms der Gegner.
Zumindest auf einen klitzekleinen Heimvorteil setzt Dusek durchaus: "Ich weiß natürlich um die jahrelange Rivalität zwischen dem FKP und dem SC Idar, aber vielleicht identifizieren sich die neutralen Zuschauer aus dem Kreis Birkenfeld ein bisschen mehr mit den Spielern, die mal beim SC Idar Hervorragendes geleistet haben." Grundsätzlich freut sich Dusek auf den Haag. "Ich bin froh, dass das Finale in einem Fußballstadion, wie es der Haag nun einmal ist, ausgetragen wird und nicht in einer riesigen Schüssel wie dem Ludwigshafener Südwest-Stadion."
In Worms sieht man das etwas anders. Dort traf die Entscheidung des Verbandes, das Pokalfinale nach Idar-Oberstein zu vergeben – vorsichtig ausgedrückt – auf wenig Gegenliebe. Unter anderem kritisieren die Wormatia-Verantwortlichen die Verkehrsanbindung und hegen Sicherheitsbedenken. Auf der Homepage der Wormser ist zu lesen: "Wir haben als Verein auf Sicherheitsdefizite, im Hinblick auf die zu erwartende Anzahl an mitreisenden Wormser Zuschauern hingewiesen", so Jan Donner (verantwortlich im Vorstand für Organisation und Sicherheit). Donner weiter: "Der Verband hat diese Bedenken nicht geteilt".
Martin Schneider, Koordinator vom ausrichtenden SC Idar-Oberstein erklärt: "Für uns gibt es keine Sicherheitsbedenken. Wir haben zusammen mit dem Sicherheitsdienst des Verbandes und der Polizei alles im Griff." Nicht zu Unrecht weist Schneider darauf hin, dass der SC mittlerweile über einen reichen Erfahrungsschatz beim Thema Sicherheit verfügt.
Fest steht, dass die Wormatia-Fans im Gästefanblock des Haag-Stadions hinter dem Tor untergebracht werden und die FKP-Anhänger auf den Stehplatzrängen der Gegengeraden ihren Platz finden. Schneider stellt klar: "Diese Aufteilung hat für Diskussionen gesorgt, aber sie war der Wunsch der Polizei und der Sicherheitskräfte. Und diesem Wunsch entsprechen wir natürlich." Überhaupt steht für Schneider dieses Sicherheitsthema viel zu sehr im Mittelpunkt. Er sagt: "Ich hoffe vor allem auf ein schönes, spannendes Fußballspiel."
Die Voraussetzungen dafür sind nicht schlecht. Wormatia Worms hat eine bärenstarke Saison in der Regionalliga Süd mit dem vierten Platz abgeschlossen, und Trainer Ronald Borchers hat schon mehrfach deutlich gemacht, wie wichtig der Wormatia der Pokalsieg mit dem damit verbundenen Einzug in die erste DFB-Pokalrunde sei. Für Michael Dusek ist die Wormatia klarer Favorit: "Das ist eine Vollprofi-Truppe, die klasse Fußball spielt und uns in einigen Dingen voraus ist." Trotzdem hofft Dusek auf eine Überraschung seines FKP, der in der Oberliga die angepeilte Meisterschaft verpasst hat, aber mit dem Rückenwind eines 5:0-Auswärtssieges in Roßbach ins Endspiel geht. Der Coach aus Mörschied sagt: "Wenn bei uns alles passt, dann haben wir eine Chance – aber nur dann." Bei der Wormatia, die ihr letztes Punktspiel am Wochenende mit 3:2 gegen den SC Freiburg II ebenfalls gewonnen hat, steht übrigens auch ein ehemaliger Idarer unter Vertrag. Martin Gollasch gehörte 2009 für gut drei Monate zum SC-Kader.
So gut wie Dusek, Riedl, Henn und Adragna kennt er den Haag allerdings nicht. Klar, dass die vier Letztgenannten unbedingt gewinnen wollen, denn eine Niederlage wäre für sie die zweite in Folge im Verbandspokalfinale. Vor einem Jahr scheiterten sie im Trikot des SC Idar in Rockenhausen gegen den Zweibrücken mit 1:2. "Daheim" im Haag soll der Pokal jetzt unbedingt her. Auch wenn ein Los entschieden hat, dass Dusek nicht auf der "gewohnten" Idarer Heimbank vorm "Stubbihügel", sondern auf der Gästebank neben der Sitzplatztribüne Platz nehmen muss…