Die Rheinpfalz: SV Weingarten zahlt Lehrgeld

07.04.2003
Fußball: Oberligist verliert gegen Wormatia Worms 0:1 – Pita verletzt
 
WEINGARTEN (jez). Obwohl Oberligist SV Weingarten in seinem Heimspiel gegen Wormatia Worms nur zwei "dicke" Torchancen durch Karl-Heinz Gauch und Christian Slatnek hatte, hätte er einen Punkt verdient gehabt. Aber, wie schon mehrfach in dieser Saison, brachte sich der SVW in seinem ersten Oberliga-Jahr durch eine Unaufmerksamkeit um den verdienten Lohn. So konnte Wormatia-Angreifer Ralf Schmitt in der 89. Minute völlig unbedrängt aus sechs Metern den Wormser Siegtreffer markieren (wir berichteten bereits in "Sonntag aktuell").
 
   
Eine der wenigen Chancen des SV Weingarten, doch Karl-Heinz Gauchs platzierter Kopfball wird von Wormatia-Keeper Daniel entschärft.-FOTO:THÃœRING
   
 
"Ich kann meiner Mannschaft eigentlich keinen Vorwurf machen. Sie hat den Aufwand betrieben, den man betreiben muss, um in der Oberliga zu punkten – aber leider nur 88 Minuten lang", analysierte Weingartens Coach Peter Rubeck nach der unnötigen Heimpleite. Dann hätten seine Jungs wieder Lehrgeld bezahlt, obwohl sie dieses Mal die Zweikämpfe angenommen hätten, anders als bei 1:2-Heimniederlage gegen Röchling Völklingen. "In der Oberliga muss man einen enormen Aufwand betreiben, um zu punkten, und Fehler werden sofort bestraft", so Rubeck.

In einem packenden Kampfspiel, bei dem sich das Geschehen überwiegend im Mittelfeld abspielte, hatten beide Teams nur zwei Großchancen: Nach gut einer halben Stunde drang Wormatia-Angreifer Marcus Köhler in Weingartens Strafraum ein und zog aus elf Metern knallhart ab. Aber SVW-Keeper Michael Zoll zeigte einen super Reflex. In der 36. Minute hatte SVW-Mittelstürmer Gauch die Riesenchance zum 1:0. Aus rund sechs Meter Entfernung kam er nach einer perfekt getimten Rechtsflanke von Patrick Lagas völlig frei zum Kopfball. Gauch köpfte aber genau in die Arme von Erik Daniel im Wormser Gehäuse.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff hatte Christian Slatnek seine beste Szene: Aus gut und gerne 22 Metern zirkelte er einen Freistoß genau ins Dreieck, aber der Wormatia-Torwart zeigte, dass auch er sein Metier beherrscht. Damit hatte der SVW sein Pulver verschossen. Die Gäste entwickelten in der zweiten Hälfte deutlich mehr Druck nach vorne, ohne jedoch zu zwingenden Chancen zu kommen. Wormatias Spielertrainer Dirk Anders, der als Libero mitwirkte, versuchte es mehrmals mit 40-Meter-Pässen auf seine Spitzen Köhler und Schmitt. Da war Weingartens Abwehr aber noch im Bilde.

Als alle sich schon mit einem Remis abgefunden hatten, passierten noch zwei unerwartete Dinge: Erst schied SVW-Kapitän Sahin Pita, der erstmals als Libero auflief, mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus (Physiotherapeut Jürgen Bachfischer: "Genaueres kann man erst nach einer Kernspintomographie sagen."), dann traf Schmitt zum 0:1-Endstand. Manndecker Torsten Conrad richtete den Blick nach vorne: "Jetzt müssen wir eben in Idar-Oberstein punkten." Der verletzt zuschauende Sven Gerber: "Ein typisches Mittelfeld-Spiel. Ich dachte, es geht 0:0 aus."

RON – RHEINPFALZ ONLINE, Montag, 7. Apr , 03:45 Uhr