Nibelungen Kurier: Dritter Testspiel-Sieg in Serie gegen den Drittligisten SV Darmstadt 98

16.07.2012

VON KLAUS DIEHL "Den Ball schön flach halten", möchte man besonders den Anhängern der "Alten Dame Wormatia" zurufen und nicht den Hasen zu verspeisen bevor man ihn gejagt und geschossen hat. Auch Trainer Ronny Borchers versuchte nach dem verdienten 2:0-Sieg gegen den Drittligisten SV Darmstadt 98, es war der dritte Sieg in Serie gegen einen Drittligisten, diese Ergebnisse zu relativieren und die Erwartungen an seine Mannschaft vor dem ersten Punktspiel am 4. August, um 14 Uhr, gegen den FC Bayern Alzenau nicht gar zu groß werden zu lassen. Auch gilt für die Spieler nicht die Bodenhaftung zu verlieren, denn alle diese guten Ergebnisse in der Vorrunde sind sicherlich für die Psyche gut, aber spätestens am 4. August nichts mehr wert.

Auch unter dem Gesichtspunkt, dass die Mannschaft um Kapitän Sandro Rösner in der derzeitigen Vorbereitungsphase gut drauf ist. Sicherlich ist das Selbstbewusstsein derzeit absolut vorhanden und dürfte seine Ursache auch mit im Gewinn des SWFV-Pokals zu suchen sein.
Zwar fehlen mit den Abwanderern Martin Gollasch, Marco Metzger und Nico Müller drei Akteure aus dieser Pokal-Elf, doch der Rest kennt sich und ist eingespielt. Da ist Trainer Ronny Borchers gegenüber dem letzten Jahr doch ein erhebliches Stück weiter mit der Formung seiner Mannschaft für das Spieljahr 2012/2013.
Dies ist schon beruhigend zu wissen, zumal der Defensivbereich steht, mit der Verpflichtung von Benjamin Himmel und letzte Woche mit Nassim Banouas, erfreulich, dass zwei echte Wormser damit den Weg zur Wormatia gefunden haben, und nicht minder stark sein wird. Da ist ja auch noch der verletzte Neuzugang Marco Steil, so dass sich jetzt die sportliche Leitung und der Trainer daranmachen können, auch für die Offensive und nach einem U23-Torhüter auf die weitere Suche zu gehen. Doch es besteht keinerlei Druck und es hat sich ja letztes Jahr auch erwiesen, dass man mit längerem Atem bis zum 31. August die Preistreiberei wechselwilliger Spieler und ihrer Manager durchaus positiv nutzen kann.

Da auch die verletzten Lucas Oppermann und Romas Dressler gegen den SV Darmstadt 98 einige Minute mitspielen konnten und Christoph Böcher wohl auch alsbald dazukommen wird, könnte man gar die Auffassung vertreten, dass die Wormaten jetzt schon besser gerüstet sind, als der Drittligist aus Darmstadt, der am kommenden Samstag bereits sein erstes Punktspiel der Saison 2012/2013 gegen die Spvgg, Unterhaching bestreiten muss.

Da schienen die "Lilien", wie sie auch genannt werden, noch keineswegs blütenreif. Bei allen Bemühungen war es einfach zu wenig, auch agierten die Darmstädter viel zu drucklos und entwickelten nur wenig Durchschlagskraft. Zwar wechselte der Darmstädter Trainer Tuncay Nadaroglu sechs Spieler aus und ein, doch Wormatias Torschützenkönig aus der Saison 2010/2011 Rudi Hübner war nicht unter den Auserwählten, die auf dem Spielbogen standen.

Nach dem Aufstieg der 98er in die 3. Liga hatten die Hessen Bruno Hübner wieder zurückgeholt. Ob er für Wormatia wieder ein Kandidat sein könnte, scheint angesichts seines Darmstädter Gehaltes und dem was ihm die Wormaten bieten können, wohl absolut kein Thema.
Doch zurück zum Darmstädter Spiel, waren alle Augen der rund 500 Zuschauer auf den aktuellsten Neuzugang Nassim Banouas gerichtet. Der Defensivspieler bringt mit seiner Erfahrung aus Regional- und Drittliga viel Ruhe und Übersicht mit.

Dies zeigte sich gegen Darmstadt vielversprechend. Denn zusammen mit dem weiteren zentralen Innenverteidiger Sandro Rösner, wurden vielversprechende Angriffe bereits im ersten Spielabschnitt vorgetragen. Lohn noch vor der Pause war der 1:0-Führungstreffer (41.), als über die gut spielende linke Seite, Tim Bauer zu Younes Bahssou passen wollte, aber unfair mit der Hand abgeblockt wurde. Den fälligen Strafstoß schoss Linksfuß Tim Bauer mit Schmackes unhaltbar für Jan Zimmermann im Tor der Hessen zum verdienten 1:0 ein.

Der Drittligist verstärkte nach dem Seitenwechsel seine Bemühungen Richtung Wormatia-Tor, doch die VfR-Defensive sah sich ernstlich nie in Gefahr. Dafür traf auf der Gegenseite Benjamin Himmel (61.) mit einem fulminanten Weitschuss aus gut und gerne 30 Metern zum 2:0 in das Lilien-Tor. Vor der Pause auf der rechten Außenposition spielend, schien sich Benjamin Himmel offensichtlich nicht so wohl zu füllen, wie im zweiten Spielabschnitt im defensiven Mittelfeld. Durch zahlreiche Auswechslungen auf beiden Seiten bedingt, gab es kaum noch Nennenswertes zu notieren.