Die Rheinpfalz: Ziemlich hilflos

14.04.2003
 
Fußball-OBERLIGA:FKP enttäuscht in Worms
 
WORMS. Das Ende einer Serie: Beim nach fünf Siegen und zwei Remis erstmals wieder bezwungenen Fußball-Oberligisten FK Pirmasens muss wieder Alarmstufe rot gelten – vor allem wegen der Hilflosigkeit, mit der sich "die Klub" bei der deutlich-verdienten 1:4-Niederlage gegen die wiedererstarkte Wormatia Worms in ihr Schicksal ergab (wir informierten in "Sonntag aktuell").
 
   
FKP-Libero Alexander Ziehl (links) kontra Holger Blasius. -FOTO:KUNZ
   
 
"Das war das gleiche Team, das hat gegen Mayen viel Kraft gelassen", lieferte FKP-Trainer Axel Roos eine Erklärung für die schwache Leistung vier Tage nach dem imponierenden 2:0 gegen Spitzenklub TuS Mayen. Indes wirkte die Wormatia bei ihrem ersten Heimsieg seit viereinhalb Monaten weniger konditionell als von der Konzentration her überlegen. "Wir waren von Anfang an nicht richtig bei der Sache, sind hier sang- und klanglos untergegangen. Keine Ahnung, woran es gelegen hat. Vielleicht am Mittwoch", übte sich auch Christoph Dengel in trüber Ursachenfischung, aber auch in positivem Denken: "Wir müssen das so sehen: Das war ein Schuss vor den Bug!"

"Jeder wusste, um was es geht. Wir hatten uns viel vorgenommen", wollte FKP-Keeper Frank Steigelmann ("In Mainz haben wir auch 1:4 verloren und dann die Siegesserie gestartet, vielleicht ist das ein gutes Omen …") dennoch auf die Moral nichts kommen lassen. Und suchte nach Erklärungen im Spielverlauf: "Gleich am Anfang die zwei unglücklichen Tore." Glücklich für den FKP war es allerdings, dass Wormatia-Goalgetter Ralf Schmitt in der 31. Minute nach feiner Vorarbeit von Holger Blasius und Matthias Dehoust das Leder erst mal an die Latte setzte – dann aber schaltete eben Duro Bozanovic zum 1:0 und nicht die Pirmasenser Abwehr schneller. Unglücklich dann sechs Minuten später in der Tat, dass Steigelmann etwas zu weit vor seinem Kasten stand und Abstauber Bozanovic, der zuvor auch noch Alexander Ziehl vernascht hatte, mit außerordentlich gutem Zielwasser in den Winkel traf.

In der 49. Minute kam noch einmal Hoffnung bei den FKP-Anhängern unter den 750 Zuschauern auf. Der gute Dehoust drückte eine scharfe Flanke von Lars Schmitt – der ansonsten vorne meist allein auf weiter Flur stand – ins eigene Netz. "Bezeichnenderweise sind wir durch ein Eigentor zum 2:1 gekommen, denn eigene Torchancen hatten wir ja keine", sagte Dengel dazu. "Nach dem Tor war jeder wach, und die Hoffnung da", meinte Roos hernach. Hoffen mussten die Pirmasenser in den Folgeminuten indes vor allem, dass die jeweils freistehend zum Kopfball aufsteigenden Schmitt (57.) und Köhler (58.) in Steigelmann ihren Meister fanden – was sie auch taten. Mit Wachsein konnte aber nur die harte Gangart gemeint sein, die der nach seiner Verletzungspause erstmals wieder eingewechselte Jörg Höpfner gegen Bozanovic und Leo Matarazzo gegen Schmitt an den Tag legten. Von druckvoller Offensive der Pirmasenser war nichts zu sehen. Im Gegenteil: Berisha und abermals Bozanovic erhöhten auf 4:1.

Morgen (Anstoß: 18.15 Uhr) erwartet der FKP den SC Idar-Oberstein.

Von unserem Mitarbeiter: Christian Schreider
RON – RHEINPFALZ ONLINE, Montag, 14. Apr , 03:45 Uhr