Badische Zeitung: Das Problem mit der Effektivität
10.09.2012
SC Freiburg II trennt sich von Wormatia Worms mit 3:3.
FUSSBALL (uwo). Die U23 des SC
Freiburg hat den zweiten Saisonsieg verpasst, gegen Wormatia Worms aber
immerhin einen Punkt gesichert. Beide Teams trennten sich im
Möslestadion mit 3:3 (2:3)-Toren.
Dass sein Team zu wenig Tore schießt, konnte Xaver Zembrod nach dem
achten Spieltag der Regionalliga Südwest nicht behaupten. Drei Treffer,
wie sie die Freiburger gegen Worms erzielten, reichen nicht selten zum
Sieg. Das Problem mit der Effektivität ist für den SC II aber deshalb
nicht aus der Welt. Denn neben der Tatsache, dass die Wormser
vormachten, was es heißt, aus wenig viel zu machen, ließen die Gastgeber
erneut einen bunten Reigen an Torchancen ungenutzt. Schon der
Halbzeitstand von 2:3 war absurd gewesen angesichts der Spielanteile und
Chancenverteilung. "Es hätte schon zur Pause 6:3 stehen können", sagte
Freiburgs Coach nach Spielende, konstatierte aber auch: "Unter dem
Strich kann ich nicht enttäuscht sein."
Denn seine Mannschaft war im dritten Spiel innerhalb von sieben Tagen
fast durchweg das aktivere Team und es zeigte ansehnlichen, schnellen
Fußball. Auf der anderen Seite stand laut Zembrod zudem "unser bislang
bester Gegner in dieser Saison", was in der Summe ein unterhaltsames und
temporeiches Regionalligaspiel ergab. Freiburg kam allein in den ersten
45 Minuten zu gut und gerne acht tauglichen Möglichkeiten, ein Tor zu
erzielen. Die gut organisierten und jederzeit konzentrierten Gäste, die
überdies mit Kevin Knödel einen bestens aufgelegten Torwart auf dem Feld
hatten, stellten aber immer wieder noch ein Bein in den Weg oder sie
hatten schlicht Glück.
Mounir Bouzianes Versuch aus kurzer Distanz (4.), Dennis Russ’ schnelle
Gegenstöße (24., 26.), Umberto Tedescos Co-Produktionen mit Marco
Terrazzino und Bouziane (30., 41.) sowie weitere Großchancen blieben
ungenutzt. Initiator der meisten gefährlichen Angriffe war Terrazzino,
der Wege für zwei machte, pfiffig und schnell spielte. Er hätte ein
halbes Dutzend Scorerpunkte sammeln können. "Wir haben die Chancen. Das
ist gut. Nur wenn wir keine hätten, wäre mir Himmelangst", so Zembrod.
Worms ging dagegen mit der ersten Chance in Führung. Lucas Oppermann
geriet zunächst eine Flanke zu lang, doch als der Ball ihn erneut
erreichte, weil Immanuel Höhn das Spielgerät mit dem Kopf nicht weg
bekam, versenkte Oppermann ihn mit Schmackes (10.). Höhn mit einem
Kopfball aus Hüfthöhe (13.) und Terrazzino (15.), der Knödler überlupfte
und ins lange Eck traf, drehten das Ergebnis zwar innerhalb von fünf
Minuten. Doch Kevin Wittke mit einem Klasse-Freistoß (29.) und Tim Bauer
per Flachschuss aus der Distanz (42.) brachten Worms, das keine weitere
gute Chance vor dem Wechsel hatte, erneut in Führung. Die Gäste waren
ohne Neuzugang Scipon Bektasi angetreten. Der Sportclub hatte beim
kürzlichen Wechsel festlegen lassen, dass der Angreifer in dieser Partie
nicht zum Einsatz kommen darf.
Nach der Pause war die Partie ausgeglichener, Freiburgs Offensivkräfte
erlahmten etwas, auch Worms hatte nun längere Ballbesitzzeiten.
U-19-Torjäger Daniele Gabriele kam bei Freiburg zu seinem
Regionalligadebüt, doch der hochverdiente Ausgleich gelang Tim Albutat,
der mit einem abgefälschten Schrägschuss (72.) traf. Kurz darauf trat
Wittke erneut zum Freistoß an. Doch der Ball landete diesmal am Pfosten
und auch der Nachschuss aus gefährlicher Position ging drüber.