Rhein Zeitung: Wenig Gegenwehr der TuS
17.04.2003
Der Tabellendritte aus Worms war gestern Abend eine
Nummer zu groß für den
Fußball-Oberligisten TuS Koblenz. Die Elf von
Trainer Milan Sasic war beim 0:2 (0:1) gegen die Wormatia ohne
echte Siegchance und muss weiter den Blick nach unten richten
die Abstiegsränge bleiben bedrohlich
nah.
KOBLENZ. Beim Studium der Tabelle wird sich Milan Sasic so
seine Gedanken gemacht haben. Nicht weniger als zehn Siege
hatte die Wormatia aus Worms bis zum gestrigen Abend in der
Fremde schon eingespielt. Grund genug für den
TuS-Trainer, gegen das
auswärtsstärkste Team der Liga
eine defensive Variante zu wählen. Nenad
Lazarevic als einzige echte Spitze, mangels Alternativen
versuchte sich zudem Cihan Akkaya im Sturm. Dazu ein kompaktes
Mittelfeld mit Rolf Dockter als lautstarker Libero, so wollte
die TuS den Rheinhessen beikommen. Doch was nutzen alle
taktischen Ãœberlegungen, wenn es schon nach acht
Minuten 0:1 steht? Ex-Profi und Wormatia Spielertrainer Dirk
Anders stahl sich nach einer Ecke in den Strafraum, wo er
völlig ungestört aus
kürzester Distanz den Ball
eindrückte. Angesichts dieser Konstellation
wurde dann auch deutlich, warum beide Teams in der Tabelle so
weit voneinander entfernt sind. Worms agierte auf dem holprigen
Geläuf gefälliger, der TuS gelang
es nur selten, effektive Angriffe zu setzen. Zwei
Fernschüsse von Christian Kaes und Nehat Shalaj
(37., 39.), mehr gab’s für
die bescheidenen Koblenzer Fans in der ersten Halbzeit nicht zu
bestaunen. Wie gut, dass Josh Grenier obendrein in der 14.
Minute den Ball von der Linie kratzte, nachdem
Wormatia-Stürmer Berisha Avljah den Ball an
TuS-Torwart Peter Auer vorbeigespitzelt hatte. Und, als
wäre die TuS nicht genug gebeutelt in diesen
Tagen, das Verletzungspech will einfach kein Ende nehmen. Kurz
nach der Pause musste Christian Kaes mit einer
Oberschenkelprellung raus, die Last des Ballverteilers musste
nun Nehat Shalaj alleine tragen. Weil der kleine Mann damit
aber überfordert war, blieb das Koblenzer
Offensivspie1 Stückwerk, Worms nutzte die
missliche Lage der Hausherren geschickt aus und machte bereits
an der Mittellinie die Räume zu. Angesichts
dieser Umstände war es somit nur eine Frage der
Zeit, bis das 0:2 fallen würde. Das erledigte in
der 70. Minute Dora Bozanovic, die TuS war geschlagen. Anders
als im letzten Heimspiel gegen Pirmasens merkte man der
Sasic-Elf an, dass sie nicht mehr an eine Wende glaubte. Im
Gegenteil: Bei etwas mehr Konzentration im Abschluss es ein
schlimmer Abend für die TuS werden
können. ,,Wir waren in den ersten 15 Minuten nicht
energisch genug bei den Zweikämpfen,
resümierte Sasic. Aber auch er wird wissen: Im
Kampf gegen den Abstieg kann die Wormatia nicht der
Maßstab sein.
Rhein-Zeitung – Sven Sabock