Kicker Sportmagazin: Brecko beendet das Zittern
30.10.2012Kölns Trainer Holger Stanislawski verzichtete hingegen im Vergleich zum torreichen 3:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern auf jegliche Wechsel.
Der spektakulären Liga-Kost gegen den FCK folgte auf dem tiefen, durchnässten Wormser Boden Schwerstarbeit für die Domstädter. Die Wormatia stellte sich gegen den zwei Klassen höher spielenden Favoriten naturgemäß sehr defensiv auf, machte die Räume konsequent eng und arbeitete engagiert gegen den Ball. Das genügte meist, um die Kölner auf Distanz zu halten.
Denn die Stanislawski-Elf fand einfach zu selten den Weg vor das Tor. Meist gestaltete der Zweitligist den Spielaufbau zu umständlich und ohne das nötige Tempo, viel Spielwitz wollte vor ausverkauftem Haus in Worms auch nicht aufkommen. Erst nach zehn Minuten probierte es Chihi mit einem Flachschuss, Kölns erster Torschuss strich knapp links vorbei. Etwas Glück besaßen die Gastgeber bei Chihis nächstem Versuch: Der Marokkaner staubte nach Ujahs Einsatz vor dem Tor zum vermeintlichen 1:0 ab, soll dabei jedoch im Abseits gestanden haben (13.). Ujah probierte es kurz darauf nochmal aus 20 Metern, scheiterte an Keeper Knödler (16.). Danach folgte eine lange Funkstille.
Das Spiel der Kölner besserte sich im zweiten Durchgang, McKenna war für den mit Hüftproblemen ausgeschiedenen Maroh gekommen, zunächst nicht. Worms wurde es oftmals einfach gemacht, die Vorstöße des Gegners zu unterbinden. Der Unterschied zu Durchgang eins bestand dann vornehmlich darin, dass die Borchers-Elf nun deutlich mutiger wurde. Röser unterlag im Eins-gegen-eins mit Horn (48.), stand dann nach feinem Toch-Zuspiel hauchdünn im Abseits (51.). Und nachdem Knödler einen Lehmann-Schuss zur Ecke abwehrte (56.)., hatte erneut Röser halbrechts vor dem Tor die nächste große Möglichkeit auf dem Fuß, jagte den Ball aber überhastet vorbei (62.). Stainslawski hatte zu diesem Zeitpunkt bereits reagiert, mit dem Wechsel Bigalke für Royer ins Spiel eingegriffen (60.).
Mehr kam nicht von beiden Seiten. Nach torlosen 90 Minuten begann die Verlängerung. Und nun war es ein wirklicher Pokal-Krimi. Den Nachschlag nutzte zunächst Worms: Oppermann setzte nach einem Konter den Ball haarscharf am Tor vorbei (92.). Köln hatte dem nur einen zu hoch angesetzten Chihi-Schuss entgegenzusetzen (99.). Auch die letzten 15 Minuten Spielzeit sahen keinen Treffer mehr. Das Elfmeterschießen musste das Zähe Ringen um den Achtelfinaleinzug entscheiden. Im Strafstoß-Lotto hatte schließlich der FC das bessere Ende für sich, Brecko traf nach Abeles Fehlschuss zum 4:3 für die Domstädter. Es war letztlich ein sehr glücklicher Pokalsieg der Kölner gegen eine leidenschaftliche Wormatia.
Wormatia Worms empfängt nun am Samstag (14 Uhr) in der Regionalliga Südwest Waldhof Mannheim. Der 1. FC Köln schlägt am Sonntag (13.30) seine Zelte beim VfR Aalen auf.