Wormser Zeitung: Strenge DFB-Prüfung bestanden
26.04.2003
Der VfR Wormatia wird die Regionalliga-Lizenz ohne Auflagen
erhalten
Vom 26.04.2003
Wenn der VfR Wormatia die sportliche Qualifikation für die Fußball-Regionalliga Süd schafft, steht einem Aufstieg nichts mehr im Wege. Wie in einer Pressekonferenz mitgeteilt wurde, hat der DFB dem Wormser Traditionsverein die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bescheinigt. Im Klartext: Sollte Wormatia den Aufstieg schaffen, wird der DFB die entsprechende Lizenz erteilen, und zwar ohne besondere Auflagen.
Von unserem
Redaktionsmitglied
Frank Beier
"Die schriftliche Zulassung enthält keinerlei Beschränkungen", freute sich 1. Vorsitzender Fritz Bergemann-Gorski, dass "wir uns nur im vorgelegten Finanzrahmen bewegen müssen". Die Wirtschaftlichkeitsprüfung durch den DFB sei "sehr professionell" erfolgt, so der Wormatia-Präsident: "Irgendwie ins Blaue planen geht da nicht." Der Dank Bergemann-Gorskis galt in diesem Zusammenhang Finanzvorstand Siegfried Fröhlich und Steuerberater Armin Muth: "Sie haben in Tag- und Nachtarbeit die umfangreichen Bewerbungs-Unterlagen zusammengestellt."
Dass die Regionalliga-Planung "mehr als vorsichtig" erfolgt sei, betonte Wormatias stellvertretender Vorsitzender Jochen Schneider. Der beim DFB eingereichte Etat bewegt sich mit knapp 700000 Euro, davon allein 400000 Euro Fernsehgelder, in der Tat an der untersten Grenze. Und auch der kalkulierte Schnitt von 1 500 Besuchern pro Heimspiel ist absolut realistisch. "Mit dieser Planung wird sichergestellt, dass wir auch im Falle eines sofortigen Abstiegs finanziell unbeschadet über die Runden kommen werden", sagte Fritz Bergemann-Gorski.
Seine Freude über den positiven DFB-Bescheid äußerte auch Helmut Antz, Vorstand des Hauptsponsors EWR AG und zugleich Vorsitzender von Wormatias Wirtschafts- und Verwaltungsrat: "Ich bin froh, dass die Bemühungen des Vorstands Früchte tragen." Das erteilte "DFB-Siegel für die Regionalliga" sei hoffentlich auch ein Zeichen für die Wormser Wirtschaft, sich finanziell für den Traditionsverein zu engagieren. Helmut Antz schwebt ein Sponsoren-Pool vor, wie er etwa bei dem vergleichsweise kleinen Oberliga-Konkurrenten SV Weingarten bereits sehr erfolgreich besteht.
Da dem Aufstieg aus wirtschaftlichen Gründen nichts mehr im Wege steht, gilt es nun, die sportlichen Voraussetzung zu erfüllen. Und da haben die Mainzer 05-Amateure immer noch die besseren Karten. Was bedeutet, dass Wormatias Verantwortliche auf jeden Fall zweigleisig planen müssen. "Da gibt's enorme Unterschiede zwischen Ober- und Regionalliga", verweist Bergemann-Gorski vor allem auf das sehr unterschiedliche Gehaltsgefüge.
Dies erschwert auch die laufenden Vertragsverhandlungen mit den Spielern. Immerhin haben mittlerweile bereits neun Akteure ihr weiteres Bleiben zugesichert – egal ob in der Ober- oder Regionalliga. Es sind dies Giuliano Arcangioli, Volker Berg, Duro Bozanovic, Onur Celik, Erik Daniel, Steven Jones, Niels Magin, Björn Miehe und Christian Vogel.
Zudem wird auch der Trainer bleiben. "Dirk Anders hat mir jetzt die endgültige Zusage für nächste Saison gegeben", freut sich Bergemann-Gorski über die damit gewährleistete Kontinuität im sportlichen Bereich. Der erfolgreiche Coach wolle die derzeitige Mannschaft in der Regionalliga weitestgehend zusammenhalten und lediglich auf drei Positionen verstärken, so der Vorsitzende. Aber auch bei einem Nichtaufstieg sei man "guter Hoffnung, das Gros der Mannschaft zu halten". Bei Neuverpflichtungen achte man sehr darauf, junge Talente zu bekommen, deren Wohnort nicht weiter als 80 Kilometer von Worms liege.
Ganz allgemein bildet die gezielte Nachwuchsförderung künftig einen Schwerpunkt in der Vereinsarbeit. Mit der Verbesserung der Infrastruktur (Bau eines Rasenplatzes) und der Verpflichtung von Gerd Scheuermann als A-Jugend-Trainer wurden erste Weichen gestellt. "Wir müssen dahin kommen, dass junge Wormser wieder mit Stolz das Wormatia-Trikot tragen", unterstrich Helmut Antz die Bedeutung künftiger Jugendarbeit.