Nibelungen Kurier: Acht Mal ungeschlagen, dann riss die Serie beim Tabellenführer

27.11.2012

VON KLAUS DIEHL Mit der 0:1-Niederlage beim Tabellenführer in Elversberg mussten die Wormaten nach zuvor acht Spielen ohne Niederlage erstmals wieder dem Gegner drei Punkte überlassen. Ein Blick auf die Auswechselbank macht deutlich, dass Trainer Ronny Borchers praktisch mit seinem letzten Aufgebot in das Saarland reisen musste. Denn neben den verletzten Akteuren wie Romas Dressler, Martin Jabiri, Tim Bauer, Benjamin Himmel, Artur Krettek, dem erkrankten Younes Bahssou und dem gelb gesperrten Scipon Bektasi, saßen nur noch Ersatzkeeper Christian Adam, Nassim Banouas sowie die A-Jugendlichen Kevin Feucht, Enrico Bienroth und Yannick Krist auf der Bank. Doch für Trainer Ronny Borchers kein Grund zum Jammern, denn die Elf, die auf dem Platz stand, hatte auch gute Qualität. Besonders was die Defensive betrifft, wie auch im Spiel nach vorne, vor allem nach der Pause gute Aktionen zu sehen waren.
Wenn man dagegen die Elversberger Mannschaft sah, mit Spielern, die schon auf Profiebene gespielt haben, so darf man Kapitän Sandro Rösner und seinen Mitspielern bescheinigen, dass sie zu einem insgesamt sehr guten Spiel, so das Fazit der Übertragung im Saarland-Fernsehen, auch ihren Anteil beigetragen hatten.  Im Verlaufe des Spiels gab es auch gute Einschussmöglichkeiten. Doch in vorderster Front, ohne erfahrene und gestandene Angreifer, war es schwer, mehr zu erreichen. Da fehlte im Abschluss, wie auch in den letzten drei Unentschieden zuvor, ein Quäntchen Cleverness aber auch fehlendes Glück. Dies besonders in der 76. Spielminute, als der in die Angriffsspitze eingewechselte Nassim Banouas mit einem Kopfball nur die Latte traf und die Elversberger Abwehr den Ball aus der Gefahrenzone befördern konnte. Martin Röser hatte abgezogen, der Ex-Wormate Kenneth Kronholm im Elversberger Tor konnte nur noch nach vorne abwehren, Banouas setzte auch nahezu perfekt zum Kopfball an, der vom Hinterkopf eines Gegenspielers noch abgefälscht leider nur die Querlatte traf.

Die Wormaten hatten bereits in der 9. Minute die erste Torchance auf dem Fuß. Lucas Oppermann, der immer noch nicht voll belastbar erscheint, scheiterte mit seinem Volleyschuss fast von der Strafraumgrenze aus am Elversberger Keeper. Danach übernahmen aber die Gastgeber das Kommando. In der 41. Minute musste sich Kevin Knödler, der einmal mehr große Rückhalt im Wormatia-Tor, geschlagen geben. Per Faust konnte er einen Krasniqi-Schuss nur noch nach vorne abwehren und der Elversberger Reiß schaltete am schnellsten und der Ball schlug zur 1:0-Führung der Gastgeber hinter dem Wormatia-Keeper ein. Dem Spielverlauf nach und den sich bietenden Chancen, war die 1:0-Pausenführung auch in Ordnung. Denn die Wormaten konnten nur noch einmal durch einen sehr gut getretenen Freistoß von Kevin Wittke (31.) das Tor der Gastgeber in Gefahr bringen.

Neu motiviert und wohl auch mit der Erkenntnis, dass Elversberg sicherlich eine gute und routinierte Mannschaft ist, man aber auch nicht in Ehrfurcht erstarren muss, sollten sich nach Wiederanpfiff die gefährlichen Aktionen in Richtung Elversberger Tor häufen. Ja die Wormaten agierten immer gleichwertiger. Je nach Ansicht kommt da auch die Frage auf, ob Elversberg das Ergebnis nur noch verwalten wollte oder die Wormaten sich nun einfach mehr zutrauten?
Auf jeden Fall drängten die Wormser die Gastgeber jetzt mehr und mehr in die Defensive, als ihnen wohl lieb war. Es wurde deutlich, dass die Truppe von Ronny Borchers sich vor keinem Gegner zu fürchten braucht. Ohne gelernte und gewiefte Torjäger kann man nun einmal schlecht gewinnen und wenn dann auch noch Pech im Abschluss hinzu kommt, so musste es am Ende bei diesem 1:0-Sieg des Tabellenführers bleiben. Dieser konnte in der Schlussoffensive, als die Wormaten "Alles oder Nichts" spielten, auch eine mehr als 100-prozentige Torchance nicht nutzen. Ebenso auch Jacob Ammann, der in der 65. Minute frei am 5m-Raum im Elversberger Strafraum das runde Spielgerät nicht richtig traf.