Nibelungen Kurier | Erster Sieg im ersten Test unter Neu-Trainer Stefan Emmerling

15.01.2013

VON KLAUS DIEHL Für Trainer Stefan Emmerling war es wichtig, seine neuen Schützlinge zum ersten Mal in einem Spiel zu sehen und einzuschätzen. Es war nach dem Schlusspfiff sicherlich zu früh, ihn nach dem Eindruck und Abschätzen der der Leistungen der 18 eingesetzten Spieler zu fragen. Deutlich wurde hierbei aber wohl die erste Maßnahme, den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen, ihn zu beschäftigen und auch im Spiel gegen den Ball zu mehr Effektivität zu kommen.

Es freute ihn, dass die Abwehr zu Null spielte und sich Torhüter Kevin Knödler 90 Minuten mehr oder weniger mit Aufwärmübungen beschäftigen musste. Dies lag zuvorderst nicht alleine an dem meist sehr defensiven Verhalten des Oberligisten, der stets auf Konter aus war und bis auf eine Szene (47.) überhaupt nicht irgendwie gefährlich – wenn überhaupt – vor das Wormatia-Tor kam. Dennoch konnte man bei eifriger Beobachtung schon den einen oder anderen positiven Ansatz festhalten. So bei Younes Bahssou, der sich einige Male gut bewegte, aber auch versuchte für seine Mitspieler, in diesem Falle für Scipon Bektasi, auflegen zu können. Nicht von ungefähr zeichneten beide für die Wormatia-Tore zum 2:0 verantwortlich.

Negativ aber, dass beide weitere Möglichkeiten nicht nutzen konnten, wobei der Gästekeeper Marhöfer aber auch gegen Younes Bahssou einmal glänzend parieren konnte. Younes Bahssou ist wahrlich kein schlechter Fußballer, er schien jedoch in der Vergangenheit mental nicht immer dem Erwartungsdruck gewachsen. Gelingt Stefan Emmerling, dies in den Griff zu bekommen, dann könnten die Sorgen im Angriff beim ersten Spiel im neuen Jahr – ausgerechnet am Fastnachtssamstag beim FC Bayern Alzenau – vielleicht etwas kleiner sein. Zuvor liegen die Hoffnungen weiter auf Scipon Bektasi, das zeigte auch dieses Spiel auf, und natürlich auf Romas Dressler, sollte dieser in den nächsten drei bis vier Wochen wieder voll angreifen können. Positiv aufgefallen war auch Eugen Gopko vor der Pause auf der rechten Außenposition der Vierer-Abwehrkette und im zweiten Durchgang mehr auf der Sechserposition, wo auch Benjamin Himmel nach langer Verletzungspause seine Zweikampfstärke beweisen konnte.

Da tut die Konkurrenz um die Plätze sicherlich gut, was sich aber auch für den ganzen Abwehrbereich sagen lässt. Nicht dabei war Marcel Abele, der mit Klausurarbeiten beschäftigt war. Der jüngste Neuzugang Maximilian Mehring blieb wegen leichter Muskelprobleme noch auf der Bank.

Die Wormaten nahmen gegen Hauenstein und nach einer trainingsintensiven Woche sofort das Heft in die Hand und ging bereits in der 6. Minute mit 1:0 in Führung und dies nach einer Standardsituation. Bei einem flach nach innen getretenen Freistoß fast von der linken Eckfahne aus, reagierte Bahssou am schnellsten und drückte den Ball aus kurzer Entfernung über die Linie. Die Wormaten hatten vor der Pause enorm mehr Ballbesitz, doch im Spielaufbau darf man sicherlich noch mehr erwarten.

Hauenstein stand aber sehr vielbeinig in der Defensive und versuchte auch oftmals erfolgreich die Wege zuzustellen. Dennoch gab es Chancen zu weiteren Toren, wobei Bektasi nach Vorarbeit von Bahssou in der 44. Minute mit einem trockenen Schuss aus etwa 12 Metern für den Endstand sogte. Die Aus- und Einwechslungen in der zweiten Halbzeit ließen leider keinen zwingenden Kombinationsfluss mehr aufkommen.

Trainer und Spieler wissen jedenfalls, was gute oder weniger gute Ansätze waren. Entsprechend wird bis zum Spiel in Alzenau noch viel Schweiß vergossen werden.