Nibelungen Kurier: Trostlos, ideenlos, kraftlos
10.03.2013VON STEFFEN HEUMANN Die Geschichte des prestigeträchtigen Kräftemessens gegen Trier ist schnell erzählt. Vor nur 1.050 Zuschauern in der EWR-Arena kassiert Wormatia am Sonntagmittag mit 1:2 die dritte Pflichtspielniederlage in Folge und setzt sich damit in den Niederungen der Regionalliga fest. Bis zur 83. Minute hatte die Emmerling-Truppe noch einen Punkt sicher. Mario Klingler nutzte aber die Konfusion in der Wormser Abwehr und staubte zum Siegtreffer für die Moselaner ab. Kühne Optimisten hofften noch auf ein letztes Aufbäumen und einen zweiten Wormatia-Treffer. Aber auch in den Schlussminuten präsentierten sich die Hausherren zwar bemüht, aber ideenlos in Strafraumnähe. Dass sich Wormatia in 90 Minuten nur bei zwei oder drei Standardsituationen Chancen erarbeiten konnte, spricht Bände.
Null Torchancen auf beiden Seiten, aber zwei Tore, jeweils durch Elfmeter, so lautet die Trostlos-Bilanz der ersten Halbzeit. Sandro Roesner wurde in der 22. Minute im Strafraum am Unterarm angeschossen. Der kleinlich pfeifende Referee Robert Kempter entschied auf Strafstoß, den Marco Quotschalla zur Gäste-Führung verwandeln konnte, obwohl Kevin Knödler im VfR-Gehäuse die richtige Ecke geahnt hatte. Elf Minuten später ertönte der nächste Pfiff. Skipton Bektasi kam im Trierer Strafraum zu Fall – trotz leichtem Körperkontakt im Clinch mit zwei Gegenspielern wohl eher eine Konzessionsentscheidung. Bektasi nahm das Heft in die Hand und verwandelte zum Ausgleich in einer niveauarmen Partie, die eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte. Der Kommentar einer Zuschauerin auf der Löhr-Tribüne kurz vor Ende der Partie brachte den Ist-Zustand der alten Wormatia auf den Punkt. "Die haben keinen Plan!” Bleibt nur zu wünschen, dass es der Kreativabteilung in Pfullendorf gelingt, mit Köpfchen und Kampf Akzente zu setzen, um die Talfahrt rechtzeitig zu stoppen.