Südkurier: SC Pfullendorf ignoriert Winterzuckungen
16.03.2013
Von JÜRGEN WITT
SC Pfullendorf – VfR Wormatia Worms (Samstag, 14 Uhr, Geberit-Arena). – 16 Runden vor Schluss befindet sich der SC Pfullendorf zwar erwartungsgemäß mittendrin im Abstiegskampf. Doch durch den 2:0-Sieg beim FSV Frankfurt II wurde ein „kleiner Schritt in die richtige Richtung gemacht“, sagt Trainer Adnan Sijaric. Und plötzlich haben die Linzgauer die riesige Chance, mit einem Sieg ihren traditionsbehafteten heutigen Gegner Wormatia Worms als Tabellen-14. mit einem Satz zu überrunden.
Ob nun der Winter in seinen letzten Zuckungen den Pfullendorfern abermals einen Streich spielt? „Aus meiner Sicht steht dem ersten Heimspiel nichts mehr im Weg“, sagt der Coach nach viermonatiger Heimabstinenz. Und auch SCP-Geschäftsführer Christian Sakru macht klar, dass der bislang geübte Dauer-Knicks vor Frau Holle nun ein Ende hat: „Das Spiel findet statt!“
Indes gibt Pfullendorfs heutiger Gegner einige Rätsel auf. Die Mannen aus der Nibelungenstadt wollten zu Saisonbeginn unter ihrem Trainer Ronny Borchers eigentlich hoch hinaus, um den Aufstieg mitspielen. Ob sie sich dabei einem Trugschluss hingegeben haben? Auch nach der Entlassung von Borchers im Dezember – ihn beerbte der 249-fache Ex-Bundesligaprofi Stefan Emmerling – hat sich die unglaubliche Talfahrt weiter fortgesetzt. Drei Niederlagen hagelte es bereits in der Rückserie, die Wormatia ist seit neun Spielen in nunmehr fünf Monaten (!) ohne jeden Sieg geblieben. Da steht zu erwarten, dass die Wormser alle Hebel in Bewegung setzen werden, um endlich die Kehrtwende einleiten zu können. Von der Qualität ihrer Einzelspieler lässt sich der bisher unzufriedene Saisonverlauf jedenfalls nicht ergründen.
Ganz anders schaut es bei den Pfullendorfern aus. Ihnen fehlt der Dukatenesel, um höher dotierte Spieler an Land zu ziehen. Neben ihren unverzichtbaren Leistungsträgern müssen es jetzt vermehrt die jungen Kräfte richten. Der A-Jugendliche Manuel Meßmer beispielsweise feierte gleich einen perfekten Einstand, vermochte seine Qualitäten sofort einzubringen. „Er hat die Gunst der Stunde genutzt und mit Andy Frick auf der Doppelsechs für sehr viel Stabilität gesorgt“, sagt Sijaric über seinen „kleinen Terrier“. Da Jörg Schreyeck seine Gelbsperre absitzen muss, kommt nun ein weiterer junger Spieler in der Innenverteidigung zum Zuge. Wobei sich der Coach zwischen Kai Sautter und Philip Schinn noch nicht entschieden hat. „Beide trainieren mit sehr viel Elan. Ich habe da keine Bauchschmerzen, einen neben Michael Falkenmayer spielen zu lassen.“ Im Kader wieder mit dabei ist Christian Jeske, der ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. Nicht einsatzfähig sind Alexander Schnetzler, Tobias Kunter und Todor Staykov.