Südkurier | Herber Rückschlag für Pfullendorf

18.03.2013

Nach Pleite gegen Worms tief im Abstiegssumpf. Sijaric-Elf 60 Minuten lang ohne Esprit und Elan in der Geberit-Arena

Fußball-Regionalliga: SC Pfullendorf – Wormatia Worms 1:2 (0:1). – Herber Rückschlag für den SC Pfullendorf, der nach viermonatiger Heimabstinenz seine dritte Niederlage der Saison in der Geberit-Arena kassierte. Jetzt stecken die Kicker aus dem Oberen Linzgau noch tiefer im Abstiegssumpf. Ihr nervlich nicht minder angekratzter Gegner Wormatia Worms durfte dagegen seine neunmonatige Durststrecke nach dieser „Einladung“ beenden. Die riesige Enttäuschung spiegelte sich in der versteinerten Miene von Trainer Adnan Sijaric wider. „Wir haben eine Halbzeit lang in allen Bereichen nicht stattgefunden. Wir waren unkonzentriert, die Bereitschaft hat heute gefehlt“, so dessen treffsichere Analyse. Und weiter: „Wenn wir erst nach 60 Minuten mit dem Kämpfen und Laufen anfangen, wird's natürlich schwer für uns!“

Allerdings vermochte er es selbst nicht zu erklären, weshalb seine Elf ohne Esprit und Elan wie klinisch tot gewirkt hatte. Sie überließ den Wormsern das schwer bespielbare Geläuf in der Geberit-Arena, die – ohne taktische Glanzleistungen vollbringen zu müssen – ihren Gegner im Griff hatte.

Immer einen Tick schneller am Ball, kamen sie früh zu ersten Chancen. Nach acht Minuten köpfte Romas Dressler eine Freistoßvorlage von Maximilian Mehring knapp am Pfullendorfer Kasten vorbei. Ebenso verpasste Scipon Bektasi, von Manndecker Philip Schinn oftmals nicht zu fassen, nur um Haaresbreite einen weiteren Flankenschlag Dresslers (13.). Im zweiten Versuch machte der unermüdliche Bektasi aber alles richtig. Dressler hatte das Kopfballduell gegen Philip Schinn und Andreas Frick gewonnen, Marco Steil bediente den aus 18 Metern abdrückenden Bektasi, der Ball prallte vom Innenpfosten unhaltbar ins Tor – die 1:0-Führung (34.). Erstaunlich, wie wenig viel zu statische Pfullendorfer nach vorn brachten. Einzig Kapitän Michael Falkenmayer kam vor nur 340 Getreuen nach 16 Minuten zur guten Schussgelegenheit, auch ihm fehlte das nötige Zielwasser. Wormatia-Torsteher Kevin Knödler wurde bis zum Halbzeitpfiff kein einziges Mal ernsthaft geprüft.

Es sollte für die Gäste aber noch besser kommen. Gleich nach Seitenwechsel steckte Bektasi für Alper Akcam den Ball erstklassig durch, den dieser zum 2:0 in die Maschen beförderte (48.). Offenbar scheint Worms, das bislang fünf von sechs Begegnungen gegen den SCP gewann und ein Unentschieden holte, zu einem Angstgegner zu avancieren. Der SC Pfullendorf benötigte eine Stunde, um endlich aus seiner Lethargie zu erwachen. Das zarte Pflänzchen Hoffnung keimte plötzlich auf, als sich der eingewechselte Silvio Battaglia nach Zuspiel von Frick auf engstem Raum durchsetzte und aus der Drehung den Anschlusstreffer markierte (67.). Doch da der Sportclub in der Offensive kaum mehr als Stückwerk fabrizierte, blieb es beim knappen Rückstand. Mehr als einen strammen Schuss des sich allzu oft verdribbelnden Dominik Bentele musste der Wormser Keeper nicht mehr parieren (73.).

„Mir war klar, dass Pfullendorf mit dem Tor die zweite Luft bekommen und auch drängen würde. Aber wir haben uns mit Mann und Maus gegen das 2:2 gewehrt. Wir sind natürlich sehr, sehr glücklich, nachdem wir drei Auftaktniederlagen wegstecken mussten“, sagte Stefan Emmerling, der zufriedene Wormser Coach. „Solche Punkte bekommt man nicht geschenkt, die muss man sich erarbeiten!“ Das dürfte im verstärkten Maße auch für den SCP gelten, der sich im Nachholspiel am Dienstag (19 Uhr) gegen Eschborn einer deutlich forscheren Gangart befleißigen muss.