Nibelungen Kurier: Wormatia sichert sich drei wichtige Punkte
15.04.2013Gegen die ab der 10. Minute nur noch mit zehn Spielern agierende U23 des FSV Frankfurt gab es einen verdienten 2:0-Sieg
VON KLAUS DIEHL Vorneweg bleibt festzuhalten, dass diese drei Punkte enorm wichtig für den Klassenerhalt sind, wenn auch einige Zuschauer unzufrieden mit dem Verlauf des Spiels waren. Hierbei dachten sie wohl es sei gegen die ab der 10. Minute dezimierten Frankfurter ein Kantersieg zu erwarten. Die bis dahin selbstbewusst nach vorne spielenden Gäste vom Bornheimer Hang aus Mainhattan sahen in der 10. Minute alle ihre Vorhaben über den Haufen geworfen, wobei den Sünder Felicio Brown-Forbes nur Verachtung seiner Mitspieler und die klaren Worte des FSV-Trainers Nicolas Michaty bei der Pressekonferenz trafen. Zuerst hatte er den Wormaten Kevin Wittke fast an der Außen- und kurz hinter der Mittellinie schon etwas rustikal und übermotiviert zu Fall gebracht. Christoph Böcher als Rächer seines Mitspielers sagte ihm diesbezüglich einige sicherlich nicht wohl meinende Worte und dem hinzu kommenden Marcel Abele verpasste der Frankfurter Spieler eine knallharte "Backpfeife".
Schiedsrichter Thomas Münch (Rielasingen) zeigte sofort die rote Karte und der Sünder wird wohl einige Wochen zuschauen müssen und hierbei hoffentlich lernen, dass die Hand im Gesicht eines Gegenspielers nichts zu suchen hat. Da keimte die Hoffnung eines Teils der Wormser Zuschauer auf, dass es nun ein Leichtes sein würde, die Frankfurter mit einer ordentlichen Packung nach Hause zu schicken. Doch die Frankfurter sind schon eine sehr gefestigte Mannschaft und deren Auftreten nach der Winterpause unterstreicht dies auch. Zwar hatten sie Glück, dass ein 20m-Gewaltschusss von Christoph Böcher (15.) mit Hilfe des Frankfurter Torhüters Jannis Pellowski an der Querlatte landete. Doch danach hatten sich die Gäste neu orientiert und bauten einen gewaltigen Abwehrriegel mit fast allen Mannen vor ihrem Tor auf. Da hieß es für die Wormaten nicht den Kopf zu verlieren, sondern geduldig und mit gefühlten 80 bis 90 Prozent Ballanteilen den Torerfolg zu suchen. So stand Marco Steil als letzter Wormate vor dem beschäftigungslosen und diesmal als Kapitän fungierenden Kevin Knödler meist noch vor der Mittellinie. Es war nicht einfach für die ohne Scipon Bektasi, Sandro Rösner und Max Mehring spielenden Wormaten. Denn immer wieder machten die Frankfurter die Räume dicht, ließen wiederholt die Abseitsfalle zuschnappen, wobei besonders Romas Dressler der Benachteiligte war. Die Gäste ließen auch über die Außenpositionen nicht viel zu. Gerade mit dem tödlichen Pass war der Erfolg zu suchen und ist gegen eine solch defensive Mannschaft die beste Waffe. Nach etlichen Anläufen war es in der 33. Minute endlich soweit. Christoph Böcher hatte Kevin Wittke mit gutem Blick in den halb rechten Raum geschickt und dessen Hereingabe nahm Alper Akcam.
Acht Meter vor dem Tor freistehend angenommen, landete der Ball zum bejubelten 1:0 für die Wormaten im Frankfurter Netz. Danach immer wieder das gleiche Bild und hätte Akcam eine Minute vor der Pause nicht zu hart nach innen geflankt, wäre Romas Dressler sicherlich das 2:0 gelungen. So flog er, bedrängt von einem Gegenspieler, haarscharf am Ball vorbei. Überhaupt ist Romas Dressler in dieser Forms als Torjäger und mannschaftsdienlicher Akteur für die Wormaten so gut wie nicht bezahlbar, was an dieser Stelle einfach mal gesagt werden muss. Nach Wiederanpfiff ging die einseitige Partie genau so weiter, wobei erneut Dressler (57.) nicht genau genug an die nicht minder harte Hereingabe von Artur Krettek kam. Nach gut einer Stunde schien sich das Spiel zu wenden, die Wormaten ließen sich mehr zurückfallen und Frankfurt bekam plötzlich Aufwind, roch Lunte und zeigte nun seine Gefährlichkeit im Angriff. Allerdings war es bereits die 64. Spielminute, als der erste Ball in Richtung Wormatia-Tor flog. Danach herrschte gute zehn Minuten so etwas wie Sorglosigkeit auf Wormatiaseite und Glück, dass der eingewechselte Oesterhelweg (65.) und Kevin Wölk (66.) nicht genau zielten und der Erstgenannte bei einem Kopfball (77.) völlig freistehend seinen Kopf nicht richtig unter den Ball bekam.
Die Erlösung sodann mitten hinein in die Offensivbemühungen der Gäste – das 2:0 für die Wormaten zehn Minuten vor dem Schlusspfiff. Daniele Toch schoss einen Freistoß nahezu flach in die von ihm aus gesehene linke Ecke des Frankfurter Tores. Marcel Abele stand dazwischen und lenkte das runde Spielgerät mit der Hacke ab, dass der Frankfurter Torhüter so überrascht wurde und der Ball links von ihm im Tor einschlug. Marcel Abele sei sein erstes Tor im Wormatia-Trikot von Herzen gegönnt, so unisono seine Mitspieler. Angesichts der Aufstellung war es insgesamt keine schlechte und vor allen Dingen spielerisch bessere Leistung.