Südwest Presse: SSV Ulm 1846 Fußball: Die Null lässt hoffen
18.04.2013Die Nullnummer als Maximallösung. Aus dem 0:0 gegen Wormatia Worms schöpfen die Regionalliga-Fußballer des SSV Ulm 1846 Selbstvertrauen für die nächsten Spiele. Schon am Samstag geht es weiter.
Autor: WINFRIED VOGLER | 18.04.2013
Die doppelte Null steht im Fußball gewöhnlich für ein todlangweiliges Ereignis – als Kick mit der Lizenz zum Dösen. Das 0:0 gegen Wormatia Worms gehörte nicht unbedingt dazu. "Ein Remis der ansehnlichen Art", urteilten die beiden Trainer Paul Sauter und Stefan Emmerling unisono. Und Abwehrspieler Johannes Ludmann erklärte stellvertretend für die SSV-Akteure: "Es war wichtig, dass wir zu null gespielt haben. So kommt wieder Sicherheit in die Mannschaft."
Der 22-Jährige hatte gehörigen Anteil daran, dass es bei den Ulmer Verantwortlichen fast ausschließlich zufriedene Gesichter gab. Den möglichen Sieg der Platzherren, die als Tabellen-Zehnter weiter einen Punkt hinter dem SSV 46 platziert sind, verhinderte Ludmann mit einer spektakulären Rettungsaktion auf der Torlinie. "Ich habe auf diesen Ball spekuliert", so Ludmann.
Die Hintermannschaft war von Beginn an konzentriert zu Werke gegangen. Im ganzen Auftreten war wenig Angst vor einem weiteren Rückschlag zu spüren. Obschon: Das 0:6 auf dem Betzenberg hatte als Hypothek auf den Schultern der Spieler gelastet. Für Trainer Sauter war deshalb wichtig, dass seine Mannschaft den Charaktertest bestanden hat. "Ich war nach dem Kaiserslautern-Spiel etwas skeptisch. So etwas bringt man nicht mit Handauflegen aus den Köpfen", hatte der SSV-Coach eingeräumt.
Trotz des Sauterschen Rotationsprinzips – die Anfangsformation war auf fünf Positionen verändert – war keine Unwucht im Ulmer Spiel zu erkennen, Spielfluss und -rhythmus stockten nicht allzu sehr. Die Antwort auf dem Platz befriedigte Sauter: Seine defensiv eingestellte Elf kontrollierte das Spiel, kam selten in Gefahr und hatte selbst zwei dicke Möglichkeiten zum Torerfolg. Eine abgefälschte Flanke von Elyes Seddiki landete am Pfosten und der eingewechselte Moussa Touré, der die fünfte Gelbe Karte sah und darum im nächsten Spiel fehlen wird, scheiterte bei seinem ersten Ballkontakt freistehend am Wormser Torwart. "Moussa hätte das Spiel entscheiden müssen", haderte Sauter über dessen Großchance, "solche hat er schon rein gemacht."
Zum neunten Mal blieben die Spatzen in dieser Runde ohne Gegentor. Aber sie erzielten auch zum achten Mal kein Tor – schon zum dritten Mal hintereinander einschließlich der 120 Pokalminuten von Neckarsulm. Das beweist, dass den SSV 46 in der Offensive der Schuh drückt. Die diesmal an vorderster Front eingesetzten Nikola Trkulja und Domenico Botta konnten das nicht entkräften.
Erstmals nach seinem Mittelfußbruch stand Maximilian Gebert von Anfang an auf dem Platz. "Ich fühlte mich relativ spritzig und wollte ein Zeichen setzen", sagte der 22-Jährige, der bei einigen Kontern seine Qualitäten andeutete. Wie für andere geht es auch für ihn in den nächsten Wochen darum, sich für die neue Spielzeit anzubieten.
Nach zuletzt zwei happigen Rückschlägen mit dem Pokal-Aus in Neckarsulm und der Klatsche in Kaiserslautern können die Spatzen aus dem Auswärtspunkt in Worms Hoffnung für das Heimspiel am Samstag (14 Uhr, Liveticker auf swp.de) gegen die SG Sonnenhof-Großaspach schöpfen. Das hat die Nullnummer bekräftigt – daran besteht null Komma null Zweifel.