Nibelungen Kurier: Gut gespielt, aber am Ende mit leeren Händen heimgefahren
11.05.2013Regionalligist VfR Wormatia Worms verlor das Nachbar-Derby beim SV Waldhof mit 0:2 / Dienstag Endspiel gegen Koblenz
VON KLAUS DIEHL Das Zittern bei der „Alten Dame Wormatia“ um den Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest geht weiter. Trotz guter Leistung, besonders vor der Pause, standen die Schützlinge von Wormatia-Chefcoach Stefan Emmerling am Schluss mit leeren Händen da. Entsprechend die Stimmung und Enttäuschung bei der Mannschaft, den vielen Wormatia-Fans unter den gut 3.000 Zuschauern, Trainern, sportlicher Leitung und beim Wormatia-Vorstand. Mit „Tristesse pur“ wohl am besten zu umschreiben. Aber noch liegt man vier Punkte vor dem Tabellen-Vierzehnten Eintracht Frankfurt II entfernt, was sicherlich kein Ruhekissen sein kann angesichts des möglichen Abstieges von einem halben Dutzend Mannschaften. Dennoch kein Grund die Flinte vorzeitig in das Korn zu werfen. Sicherlich stehen mit dem Heimspiel am kommenden Dienstag um 19 Uhr gegen den Tabellenzehnten TuS Koblenz, am 18. Mai beim Tabellenführer KSV Hessen-Kassel und zum Saisonende am 25. Mai in der heimischen EWR-Arena gegen den Tabellenzweiten SV Elversberg sehr schwere Gegner bevor. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und man darf und muss optimistisch sein, dass die Wormaten aus diesen drei Spielen noch mindestens drei Punkte holen können.
Das Spiel im Carl-Benz-Stadion in Mannheim gegen den SV Waldhof sollte Mut machen gegen den TuS Koblenz die Flucht nach vorne anzutreten und vielleicht lacht denn auch ein bisschen mehr das Glück im Abschluss, wie dies am Freitagabend in Mannheim der Fall war. Denn von der 36. bis 38. Minute besaßen die Wormaten drei sehr gute Möglichkeiten, um zu einem Tor zu kommen. Die dicht gestaffelte SVW-Abwehr oder deren Torhüter Rainer Adolf hatten jedoch bei Schüssen von Daniele Toch, Alper Akcam und Romas Dressler etwas dagegen und ließ den Wormaten samt Anhang den Torjubel auf den Lippen verstummen. Es war ein Spiel in dem beide Mannschaften in der Anfangsphase noch nicht so recht wussten, wie und was sie wollten. Danach übernahmen die Wormaten aber das Kommando, derweil die Gastgeber mehr auf Abwarten aus waren. Dabei winkte ihnen in der 18. Minute gar die Führung, als Benjamin Himmel eine Kopfball-Rückgabe zu seinem Torhüter Kevin Knödler etwas zu kurz geriet, dieser aber vor dem anstürmenden Martin Hess klären konnte. Unbeeindruckt suchten die Wormaten die Flucht nach vorne, ab er ohne das Quäntchen Glück im Abschluss.
Nach Wiederanpfiff das gleiche Bild und in der 50. Minute folgte die nächste gute Tormöglichkeit der Wormaten, als Alper Akcam nach Doppelpass mit Kevin Wittke aber knapp am Tor vorbei köpfte. Nun waren sich die Waldhöfer wohl sicher, dass diese vergebenen Tormöglichkeiten den Wormaten psychisch wohl etwas zugesetzt haben und verstärkten ihrerseits die Bemühungen in Richtung Knödler-Tor. Glück für den Ersatzkapitän, Sandro Rösner saß nur auf der Bank, als er eine hohe Flanke verfehlte und Marco Steil den Schuss von Hess gerade noch vor der Torlinie klären konnte. Doch in der 72. Minute die eigentlich unverdiente SVW-Führung, als Dennis Geiger nach guter Vorarbeit von Martin Hess im Wormatia-Tor fündig wurde. Da war Kevin Knödler aber absolut machtlos. Es war bis dahin der erste und so richtig gute Angriff der Waldhof-Buben. In der Folgezeit, Trainer Stefan Emmerling wechselte danach mit Scipon Bektasi, Nassim Banouas und später noch Kevin Feucht drei frische Akteure ein, mühten sich die Wormaten um eine Resultatsverbesserung. So richtig gefährlich konnte man das Tor der Gastgeber nicht mehr in Bedrängnis bringen. Nachdem die Gastgeber in der 80. Minute nach einem schnellen Konterangriff gar das 2:0 hätten erzielen können, holten sie dies in der zweiten Minute der Nachspielzeit durch Oliver Malchow nach einem sauber gespielten Konter gegen die aufgerückten Wormaten im Nachschuss nach. Kevin Knödler hatte den ersten Schuss von Wassey noch bwehren können.
Fazit: Waldhof spielte ohne jeglichen Druck des unbedingten Gewinnenmüssens sehr effizient gegen größtenteils gut spielende Wormaten. „Letztlich eine unglückliche Niederlage, doch zum Glück fehlten halt die Tore“, so ein ebenfalls enttäuschter Wormatia-Pressesprecher Jürgen Jaap nach dem Spiel.
Am Dienstag kommt um 19 Uhr TuS Koblenz in die EWR-Arena
Mit 46 Punkten und dem 10. Tabellenplatz hat der Traditionsverein und einst mächtige Rivale aus dem Koblenzer Stadtteil Neuendorf mit dem Abstieg nichts mehr am Hut. Doch kann man aber davon ausgehen, dass sie die Punkte nicht so ohne Weiteres da lassen werden. Andererseits hilft den Emmerling-Schützlingen in diesem vorletzten Heimspiel nur ein Dreier in diesem ersten von drei Endspielen. Da müssen auch die Zuschauer 90 Minuten voll hinter den Wormaten stehen und von Beginn an der Mannschaft den Rücken stärken. Schönen Fußball darf man hierbei nicht erwarten, aber Kampf, Einsatz und nach Möglichkeit schnelles Spiel und effektives Gelingen nach vorne. Alla Wormatia, packen wir es erneut an!