Nibelungen Kurier: Nur Steil-Elfer nährt Hoffnung auf ersten Dreier

14.08.2013

Glückliches Remis: Wormatia und Homburg trennen sich 1:1 / Spielstarke Gäste stellen Hausherren vor große Probleme/Die Emmerling-Truppe fand einfach nicht in das Spiel

VON STEFFEN HEUMANN/Klaus Diehl. Wormatia-Trainer Stefan Emmerling brachte es kurz nach Spielende auf den Punkt: „Heute müssen wir mit einem Unentschieden zufrieden sein!” Eine treffliche Analyse. Nur 1.262 Zuschauer, darunter 250 aus dem Saarland, wollten Wormatia siegen sehen. Der erste Dreier allerdings lässt weiter auf sich warten. Der VfR startete pomadig ins Spiel und ließ die hellwachen Homburger agieren, die immer einen Schritt schneller am Ball waren und mehrmals über die rechte Außenbahn für Aufregung rund um das VfR-Gehäuse sorgten. Kurz vor der Halbzeit wurde das nachlässige Abwehrverhalten prompt bestraft. Alban Ramaj umspielt mehrere Wormaten wie Slalomstangen, tankt sich in den Strafraum und schließt unbehindert zum 1:0 für den FCH ab. Mit langen Gesichtern ging es auf Wormser Seite in die in die Pause.

Hoffnungen auf den Weckruf der Wormaten  für die zweiten 45 Minuten blieb aus. Die Hausherren zeigten sich zwar bemüht, Homburg jedoch hielt am Erfolgsrezept der ersten Hälfte fest und ließ den Wormaten wenig Raum zur Entfaltung. Mehr Offensivimpulse versprach sich Stefan Emmerling in der 61. Minute mit der Einwechslung von Lucas Oppermann für Erdal Celik, der beim Kräftemessen gegen seine früheren Mannschaftskameraden eher gehemmt wirkte. Aber seine Mitspieler auch. In der Folge passte bei Wormatia weiterhin nur wenig zusammen. Glück, dass Homburg die Chance zum zweiten Treffer ungenutzt ließ, während man bei der Emmerling-Truppe langsam das Gefühl bekam, dass es nur über Standards möglich sein wird, die drohende Heimniederlage zu verhindern. Ein Doppelwechsel sollte dem Wormser Spiel endlich Impulse verleihen. Kevin Feucht und Jonathan Zinnram kamen für Markus Müller und Srdjan Baljak in die Partie.

In der 79. Minute wurde es sodann turbulent und es ergab sich für die Wormaten die Chance durch eine Standardsituation wenigstens zum Ausgleich zu kommen. Kevin Feucht jagte dem Leder mit großen Schritten  im 16er der Saarländer hinterher und wurde unsanft von den Beinen geholt. Schiedsrichter Benedikt Kempkes entschied sofort auf Strafstoß. Marco Steil  schnappt sich den Ball, schnürt sich noch einmal die Schuhe fest und verwandelt sicher zum 1:1. War der Super-Gau damit abgewendet, was ist noch möglich? Die Frage sollte negativ beantwortet werden, als Sandro Roesner nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vorzeitig in die Kabine musste. Aufregung in der 88. Minute, als der Ball im Wormatia-Netz zappelt. Die FCH-Spieler reißen die Arme hoch, FCH-Trainer Christian Titz und seine Auswechselspieler bejubeln den Siegtreffer schon auf dem Rasen. Doch Glück für die Wormaten als Schiri Kempkes dem Tor (Foulspiel?) die Anerkennung verweigert. Glück gehabt Wormatia und großes Durchschnaufen bei den VfR-Fans, die letztlich froh sein dürfen, dass nach dem Schlusspfiff wenigstens ein Zähler auf der Habenseite verbleibt. Drei Spiele, drei Unentschieden, drei Punkte, zwei Tore. Mit dieser Empfehlung reist Wormatia am Sonntag zum SC Freiburg.

Was war mit den Wormaten los?

Eigentlich hatte man sich auf dieses Spiel akribisch vorbereitet und man wusste um die Stärke der Homburger. Doch zu keiner Phase des Spiels bekam man im Mittelfeld, den Ball, Spiel und Gegner in den Griff. Das glich mehrfach mehr nach einem hinterher laufenden Hühnerhaufen als wie dem Versuch gegen den Ball und Gegner  sich mit aller Macht zu stellen und deshalb lag man beim 0:1 eigentlich  schon hilflos nach Punkten zurück, wenn es eine solche Wertung an diesem Tage gegeben hätte. Auch die Einwechslungen im Verlauf der zweiten 45 Minuten  brachten nicht den gewünschten Erfolgt. Von einer Verbindung der einzelnen Mannschafsteile war  gegen die Saarländer nicht viel  zu sehen. Viele Pässe verunglückten oder die Wormaten agierten nicht  schnell genug. Da machten die Gäste frühzeitig die Räume eng und attackierten schon frühzeitige die Wormatia-Versuche in das Spiel zu kommen. Da war auch von  einer positiven Körpersprache an diesem nicht mehr ganz so heißen Samstagnachmittag auch kaum etwas zu sehen.  Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Spiel machte sich auch durch Gelbe Karten für Erdal Celik, der gegen  seine ehemaligen Mannschafts-Kameraden  übermotiviert schien und deshalb kaum etwas bewegen konnte, sowie Markus Müller, Alper Akcam und Kevin Wölk augenscheinlich bemerkbar. Doch von einem Rückfall in nicht allzu ferne Zeiten zu sprechen, wäre aber auch vorzeitig ungerecht. Der Gegner war läuferisch sehr stark, begann mit hohem Tempo und viel Positionswechsel und die Wormaten fanden nicht den Schlüssel zu ihrem Spiel. Daraus heißt es zu lernen und den Gegner zukünftig  bereits vor dem Überschreiten der Mittellinie auch zu attackieren.