Die Rheinpfalz: Zu lange im Schlafwagen

18.05.2003
Salmrohrs 2: 1-Sieg begräbt Wormser Aufstiegs-Hoffnungen
 
Salmtal (csc). Abpfiff für den Aufstieg von Wormatia Worms: Mit fast einstündigem Schlafwagenfußball war gestern nur eine 1:2 (0:1)-Niederlage beim (schon vor Monaten desillusionierten) FSV Salmrohr zu erben. Das Spiel ohne Ball fand anfangs fast nicht statt – wer um die Regionalliga kämpft, muss sich anders präsentieren.
 
Die gut gestaffelten und einfach abgeklärteren Gastgeber fuhren ein kluge Kontertaktik: "Wir wollten erst mal schauen, was Worms drauf hat", bekannte FSV-Trainer Erwin Berg. Das war nicht viel, an Chancen gerade eine halbe: Magins Schuss köpfte Stoklosa aus dem Fünf-Meter-Raum (24.). Sechs Minuten vorher hatte der großgewachsene, aber von der Wormser Abwehr kaum bedrängte Palikuca einen Freistoß aus vier Metern zum 1:0 eingenickt – sonst wusste auch Salmrohr nichts zu reißen. Was wiederum Worms nicht nutzte: "Die erste Halbzeit haben wir verschlafen", bedauerte Gäste-Coach Dirk Anders: "Man hätte denken können, Salmrohr hat noch eine Chance."

Nach dem Wechsel wollten die Wormser dann langsam, aber sicher doch die eigene Chance nutzen, zumindest die auf den Vizetitel: Der eingewechselte Köhler sorgte vorne für mehr Gefahr und machte den schnellen Bozanovic frei für die rechte Seite, wo zuvor Celik mutlos gescheitert war. Köhlers klasse Drehschuss aus dem Fußgelenk war denn auch die erste gefährliche Gelegenheit der Gäste (52.); eine Minute später aber hatte Libero Magin Glück bei seiner Notbremse gegen Thimm. Berischa versuchte es per Seitfallzieher (66.) und kam kurz darauf einen Schritt zu spät (69.).

Auf der Gegenseite war Wormatia bei den Schüssen von Stolz (73.) und Hausmann (74.) mit dem Glück und kurz darauf mit dem bei Abseits-Entscheidungen unsicheren Schiedsrichter im Bunde. Dann aber doch der Ausgleich, als Schmitt eine Blasius-Flanke von halb rechts einhämmerte (77.). Es folgte ein offener Schlagabtausch, bei dem Behr für Salmrohr (79.) und Bozanovic für Worms (85.) scheiterten. Hausmanns feiner Flugkopfball sorgte schließlich für den verdienten FSV-Erfolg in letzter Minute.

"Wir haben ganz ehrlichen Sport betrieben, die Spieler haben alles aus sich herausgeholt", sah FSV-Coach Erwin Berg die Zuschauer dafür entschädigt, dass es nicht wie erwartet "in der ersten Halbzeit rauf und runter, auf und davon ging". Kollege Dirk Anders, der in der letzten Viertelstunde alles oder nichts spielte: "Wir haben es dann doch noch geschafft, zu unserem Spiel zu finden, ordentlich Druck zu machen, waren aber für Konter sehr anfällig und haben uns durch individuelle Fehler mal wieder selbst um den Lohn der Arbeit gebracht."

/So spielten sie

Wormatia Worms: Strack – Magin – Miehe (82. Vogel), Sigmund – Celik (43. Köhler), Dehoust (43. Schader), Jones, Blasius – Berischa – Schmitt, Bozanovic

Tore: 1:0 Palikuca (18.), 1:1 Schmitt (77.), 2:1 Hausmann (90.) – Gelbe Karten: Behr – Magin, Jones, Bozanovic – Beste Spieler: Thimm, Stoklosa, Kieren, Hausmann – Strack, Schmitt, Bozanovic – Zuschauer: 280 – Schiedsrichter: Bauer (Orscholz).
RON – RHEINPFALZ ONLINE, Sonntag, 18. Mai , 04:05 Uhr