Nibelungen Kurier: Jabiri-Dreierpack – Heimsieg ist unter Dach und Fach!
14.09.2013BENJAMIN KLOOS/STEFFEN HEUMANN Die Fans auf der Tribüne feuern ihre Mannschaft an. Rhythmisches Klatschen von den Sitzplätzen. Pfullendorf probiert es kurz vor Schluss mit einem Doppelwechsel, aber ohne Erfolg. Erleichterung nach dem Schlusspfiff. Eine schwere Geburt. Aber, egal, heute zählte nur der Sieg. Es spricht für die Moral der Mannschaft, dass der 1:2-Rückstand noch in einen Sieg umgewandelt werden konnte. Aufatmen, Wormatia kann also doch noch gewinnen und hat jetzt 10 Punkte auf der Habenseite.
Zur Chronologie
9. Spieltag der Regionalliga Südwest: Wormatia empfing um 19 Uhr den SC Pfullendorf in der EWR-Arena und hofft eheute den ersten Dreier einfahren zu können. Ein Top-Spiel durfte keiner erwarten. Der Gast vom Bodensee kam mit der Empfehlung von sieben sieglosen Spielen in Folge. Immerhin konnte der SCP einen Sieg verbuchen. Der Tabellensechzehnte beim Tabellendreizehnten. Nichts für Fußball-Gourmets!
Auftakt nach Maß! Tor durch Adam Jabiri – Wormatia führt!
Die 10. Minute in der EWR-Arena. Flanke in den Pfullendorfer Strafraum. Adam Jabiri steigt hoch und köpft Wormatia in Führung. Ein Auftakt nach Maß für die Hausherren.
Ausgleich – VfR kassiert 1:1
Nach einem starken Auftakt und der Führung gab Wormatia das Heft aus der Hand. Pfullendorf wurde stärker und setzte mit einem Pfostenschuss das erste Ausrufezeichen. Dann die 26. Minute. Ozorio Fuschilo markiert den Ausgleich. In der EWR-Arena wird es wieder mucksmäuschenstill. Aber, Wormatia reagiert auf den Schock, erarbeitet sich zwei Chancen binnen zwei Minuten.
Abwehr patzt – Pfullendorf geht in Führung
Erdal Celik kassiert Gelb nach einem Foul im Mittelfeld. Emmerling reagiert und schickt Benjamin Himmel für den gelb-vorbelasteten Celik aufs Spielfeld. Wormatia in die Defensive und dann kommt, was kommen muss. Kurz vor dem Halbzeitpfiff schießt Silvia Battaglia Pfullendorf die Führung. Mit einem Pfeifkonzert der Fans wird Wormatia in die Pause verabschiedet. Da ist aber eine Kabinepredigt fällig, Herr Emmerling!
Banner abgehangen – Fans sind stocksauer
Nur das Banner „Für immer Wormatia-Stadion” hängt, alle anderen Transparente und Fahnen der Ultras und Fans wurden demonstrativ abgehangen. Die Mannschschaften kommen aus der Kabine. Das wird ein heißer Tanz für den VfR. Kämpfen und Siegen, heißt die Devise, sonst steht Ärger ins Haus!
Tor für Wormatia! 2:2 Jetzt geht’s los!
Die Schmach einer Niederlage wollen die Spieler nicht auf sich sitzen lassen. Wormatia macht Druck. Erst kann SCP-Keeper Julian Grundler noch mit dem Fuß abwehren. Eine Minute später ist erneut Adam Jabiri zur Stelle, markiert den Ausgleich und verleiht dem Wunsch nach einem Heimsieg neue Hoffnung
900 Zuschauer zittern mit dem VfR!
Viele Fehlpässe, nur Klein-Klein, nichts Konstruktives. Wormatia ist bemüht, außer einem Akcam-Schuss über das Gehäuse gibt es nichts Nennenswertes. Lucas Oppermann wird aus dem Spiel genommen, für ihn kommt Zinram in die Partie. Noch 23 Minuten, da ist noch alles drin! Pfullendorf hat aber längst nicht aufgesteckt. 900 Fans zittern mit Wormatia. Die dritte und letzte Auswechslung. Alper Akcam muss verletzungsbedingt raus, Kevin Wölk muss ran!
3:2 für Wormatia, aber „Trainer raus”-Rufe!
Adam Jabiri trifft zum 3:2, aber die Wormatia-Fans skandieren „Trainer raus”! Trainer Emmerling regte sich auf, einige Ersatzspieler versuchen auf die Fans einzuwirken, sogar Becher fliegen auf den Platz. Kurz danach beruhigt sich die Lage etwas. Die Nerven lagen wohl bei allen Beteiligten blank. Nach dem Schlusspfiff demonstrieren Trainer und Spieler Einigkeit auf dem Platz, schwören sich auf kommende Aufgaben ein. Am Zaun diskutieren derweil Fans, Verantwortliche und dann auch vereinzelt Spieler. Da trafen wohl unterschiedliche Meinungen aufeinander. Wormatia-Vorsitzender Tim Brauer gegenüber dem NK: „Die Mannschaft wird die Antwort auf dem Platz geben”. Gelegenheit dazu besteht am kommenden Dienstag im Pokal in Bad Dürkheim gegen Seebach und am 20. September beim TuS Koblenz.
Pressekonferenz ohne Stefan Emmerling
Für Stefan Emmerling erschien Co-Trainer Volker Berg zur Pressekonferenz. „Es war ein sehr emotionales Spiel”, entschuldigte Berg die Abwesenheit seines Chefs. Die Mannschaft sei vor der Partie stark verunsichert gewesen, beschrieb Berg die Situation. „Der Sieg kann hilfreich sein, um jetzt weiter nach vorne zu blicken”, hofft Berg. Die Situation zwischen Trainer und Fans interpretiert Berg so, dass Stefan Emmerling nach dem 3:2-Treffer in Richtung Fans gestikuliert habe, die Mannschaft noch stärker anzufeuern. Die Fans auf der Vortribüne sehen das anders: Es habe noch keinen Trainer gegeben, der sich derart provokativ gegenüber den Anhängern verhalten habe. Mit Blick auf die bisherige Saison dürfe sich ein Trainer nicht wundern, wenn er sich Kritik anhören müsse, verweisen die Fans auf den Halbzeitstand (1:2).
„Wormatia hat nach der Führung wieder aufgehört, Fußball zu spielen”, so der Vorwurf der Anhänger. „Wir hatten Glück, dass Pfullendorf nicht zum 2:3 oder höher nachgelegt hat”, beschreiben eingefleischte Fans das Dargebotene – von den ersten Spielminuten abgesehen – als „Grottenkick”. Und auch Pfullendorfs Coach Adnan Sijaric trauerte in der Pressekonferenz den ausgelassen Chancen nach. „Meine Mannschaft war über weite Strecken besser!”