Rhein Zeitung: TuS Koblenz hofft auf einen "richtigen" Sieg

20.09.2013

Koblenz – Das neue Zauberwort heißt Stabilität. Hatten die Verantwortlichen von TuS Koblenz beim Saisonbeginn noch darauf gehofft, mit einer "aufstiegsfähigen" Mannschaft im vorderen Tabellendrittel der Regionalliga mitmischen zu können, so hört sich das nach neun Spieltagen deutlich bescheidener an: "Wir wollen den nächsten Schritt tun und uns weiter stabilisieren", formuliert TuS-Vizepräsident Thomas Theisen die Erwartungshaltung vor dem Heimspiel gegen Wormatia Worms am Freitagabend (19 Uhr).

Mit vier Punkten aus zwei Auswärtsspielen hat die bis dahin ziemlich "instabile" (Theisen) Mannschaft nicht nur in der Tabelle Boden gutgemacht, sondern auch Selbstvertrauen getankt. "Nachdem wir 20 Minuten lang in Unterzahl spielen mussten, haben wir den Punkt in Zweibrücken gern mitgenommen", blickt Trainer Evangelos Nessos noch einmal zurück auf das 1:1 beim Aufsteiger. "Jetzt wollen wir diesen Punkt gegen Worms vergolden."

Auch die Rheinhessen sind im bisherigen Saisonverlauf unter den eigenen Erwartungen geblieben. Nach einer Niederlage und sieben (!) Unentschieden gelang der Wormatia vergangene Woche der erste Sieg – allerdings lag das Team von Trainer Stefan Emmerling zur Pause gegen Pfullendorf noch mit 1:2 hinten.

"Die Wormser haben eine kompakte und robuste Mannschaft mit etlichen sehr erfahrenen Spielern", weiß Nessos, "aber wir gehen unser Heimspiel selbstbewusst an und wollen uns für unseren Aufwand belohnen. Es stimmt schon: Für Siege gibt es keinen Ersatz."

Während Vorjahres-Torjäger Jerome Assauer auch für das Freitagsspiel definitiv ausfällt – "Er kehrt erst am Wochenende aus der Reha in Köln wieder zur Mannschaft zurück", verrät der Trainer -, wird Torwart Dieter Paucken wohl wieder seinen Stammplatz zwischen den Pfosten einnehmen. "Wenn er verletzungsfrei bleibt, wird Dieter spielen", bestätigt Nessos, räumt aber gleichzeitig ein: "Sein Vertreter Fabrice Vollborn hat in Zweibrücken seine Sache sehr gut gemacht und ist ganz nah dran. Dieter muss einiges tun, um seinen Platz zu verteidigen."

Eher eine Option für die fernere Zukunft ist die Rückkehr des langzeitverletzten Michael Stahl, der zwar schon wieder munter mittrainiert, für den ein Regionalliga-Einsatz aber noch zu früh käme. "Man darf nicht zu schnell zu viel wollen", warnt Nessos, "wir wollen ihn langsam wieder heranführen. Aber seine Zeit wird kommen."

Andere Personalfragen wie die nach Kevin Lahn, der als Einwechselspieler in Zweibrücken den Elfmeter zum 1:0 herausholte, lässt Nessos offen. "Ich will, dass die Spieler bis zur letzten Trainingseinheit Gas geben", sagt der Coach, "keiner soll sich sicher sein, dass er am Wochenende spielt. Deshalb entscheide ich über die Aufstellung immer kurzfristig."

Endlich einen "richtigen" Sieg für die TuS wünschen sich wie Thomas Theisen – "Ein deutliches 3:0 wäre mal schön" – gewiss auch die Koblenzer Fans. Doch Theisen mahnt, den Ball flachzuhalten: "Sicher haben wir uns alle den Saisonstart anders vorgestellt, aber wir werden jetzt nicht jede Woche die Saisonziele neu definieren", sagt der Sportverantwortliche im TuS-Präsidium. "Ich weiß, dass viele Fans noch immer der Zweiten Liga hinterhertrauern, aber wir können froh sein, dass wir in der Regionalliga spielen. Jetzt geht es darum, dass wir aus der unteren Tabellenhälfte wegkommen, alles andere ist weit weg."

Mit anderen Worten: Erst kommt die Stabilität, dann (vielleicht) die Aufstiegsfähigkeit.