Nibelungen Kurier: Mund abputzen – Hauptsache im Pokal eine Runde weiter

28.09.2013

Viertelfinale erreicht: Bei Wormatias 3:1-Sieg nach Verlängerung beim Verbandsligisten SG Rieschweiler wurden in der regulären Spielzeit zu viele Chancen vergeben / Samstag um 14 Uhr beim SVN Zweibrücken

VON KLAUS DIEHL Um im Pokal eine Runde weiter zu kommen zählt am Ende nur das Ergebnis, zumal klassenniedrigere Gegner im Pokal oftmals über sich hinaus wachsen; besonders was Einsatz und Zweikampfverhalten betrifft. So auch der Verbandsliga-Dritte SG Rieschweiler, der auf dem Ausweichgelände in Thaleischweiler-Fröschen – wo sich an die 60 Polizisten die Beine in den Bauch standen – in kämpferischer Hinsicht voll dagegen hielt und vermehrt aus der Abwehr mit Kontern den Erfolg suchte. Spielerisch waren die Wormaten klar besser und die spielbestimmende Mannschaft, doch im Abschluss ließen die Schützlinge von Wormatia-Coach Stefan Emmerling allzu viele Chancen aus. Oder sie scheiterten gleich mehrfach an Torhüter Christian Thomas, der bester Spieler auf Seiten von Rieschweiler war. Dazu in der Innenverteidigung zwei groß gewachsene Abwehrspieler standen, die auch Etliches regelrecht wegputzten. Das Erfreuliche war aber, dass die Fülle der Wormatia-Torchancen alle meist heraus gespielt waren, weshalb die Leistung, abgesehen von der letzten Viertelstunde der normalen Spielzeit, auch durchaus in Ordnung war. Die Gastgeber, die hinsichtlich ihrer Zweikampfstärke nicht zurücksteckten, sahen sich bereits in der 9. Minute in Rückstand. Eugen Gopko, der durch viele rasante Flankenläufe über die linke Seite überzeugte – ebenso Johnathan Zinram über rechts – hatte gekonnt nach innen gepasst und Markus Müller drosch per Direktschuss das runde Spielgerät zur Wormatia-Führung in das Rieschweiler Tor. Das fing ja vielversprechend an, doch in der 15. Minute folgte die kalte Dusche, als ein lang gezogener Freistoß in den Wormser Strafraum den am langen Eck postierten Patrick Kunz fand, der per Kopf Rainer Adolf im Wormatia-Tor keine Abwehrchance ließ. Da mussten sich die Wormaten erst einige Minuten schütteln, ehe ihr Spiel wieder Fahrt aufnahm. Müller (26.), Srdjan Baljak (34.), Adam Jabiri (37.) und Marco Steil (38.) zielten entweder zu schlecht oder scheiterten am SG-Torhüter. „In der 45. Minute hatten wir den Torschrei schon auf den Lippen“, so Wormatias Stadionsprecher Rainer Sprinz, doch der Jabiri-Kopfball nach Flanke von Gopko ging knapp vorbei.

Nach Wiederanpfiff das gleiche Bild mit nahezu dauerhaften Wormatia-Angriffen in Richtung Rieschweiler Tor. In der 57. Minute eine weitere Großtat des Rieschweiler Torhüters nach einer Ecke, als er den Schuss von Jabiri links unten aus der Ecke fischte. Der eingewechselte Lucas Oppermann (64.) und Baljak (67.) brachten den Ball einfach nicht im Tor des Verbandsligisten unter. Erfolglos blieben auch zwei Freistöße von Kevin Wölk. Dem gegenüber standen drei Konter der Gastgeber, wobei der Schuss von Quincy Henderson (75.) der gefährlichste war, aber knapp vorbei ging. In den letzten 15 Minuten stellten beide Mannschaften ihre Aktivitäten in Richtung gegnerisches Tor ein, so dass die Entscheidung in der Verlängerung fallen musste.Hierbei zog Stefan Emmerling mit der Einwechslung von Tim Bauer, der nach seiner langen Verletzungsphase eigentlich geschont werden sollte, das große Los. Gerade eine Minute auf dem Platz, fand seine gut getimte Linksflanke den Kopf von Lucas Oppermann und es stand 2:1 für die Wormaten. In der 99. Minute folgte das 3:1, als nach einen gekonnter Spielzug über die rechte Seite mit Zinram und Oppermann, der Ball zu Tim Bauer fand, der aus 16 Meter mit einem sehenswerten Schuss zum hoch verdienten 3:1-Sieg fündig wurde. Fazit: Eigentlich ein unnötiges Nachsitzen!