Nibelungen Kurier: Die „Alte Dame“ Wormatia lebt noch und kann auch noch gewinnen

19.03.2014

Von Klaus Diehl: Endlich ist er da der so heiß ersehnte und bitter nötige zweite Saisonsieg. Überall nur freudige Gesichter, Jubel und Umarmungen. Mitten drin Sascha Eller, der seit der letzten Woche  von der U23 zur Regionalliga-Mannschaft gewechselte Trainer, der freudestrahlend alle Spieler umarmte und wer sich sonst noch ihm in den Weg stellte. „Wir haben die letzte Woche hart gearbeitet, fast jeder Spieler hat sich voll eingebunden und wir haben deshalb auch diesen Sieg uns hart erarbeitet und auch verdient gewonnen“. Letzteres unterstrich auch Gästetrainer Peter Hogen, der seit 12 Jahren in Neckarelz das Sagen hat und auch für die nächsten zwei Jahre wieder unterschrieben hat. Eine solch lange Konstanz ist man beim  VFR Wormatia Worms aber schon lange – wenn überhaupt – nicht gewöhnt.

Auch das Geschehen auf dem Rasen der EWR-Arena während der 94 Minuten nicht. Da präsentierte sich eine Wormatia-Elf, welche nicht nur die Vorgaben von Trainer Sascha Eller zum größten Teil umsetzte, sondern auch bis zur letzten Sekunde mit einem Super-Kampfgeist zu Werke ging, wie man dies in einer solch prekären Tabellensituation zuvorderst einfach erwarten muss. Sascha Eller hatte auch wahr gemacht, dass er in  seiner Aufstellung nur die Spieler berücksichtigt, die ihn im  Laufe der letzten Trainingswoche auch überzeugt hatten. Dies müssen wohl  Adam Jabiri und Sdrjan Baljak nicht gewesen sein, die überhaupt nicht im Kader standen. Marcel Kunstmann, Eugen Gopko und Johnathan Zinram saßen  zusammen mit Marco Stark und Torhüter Lucas Menze auf der Bank. Daneben mit Sandro Löchelt und Bartosz Pastusiak, zwei der talentiertesten Joungster aus dem U19-Nachwuchsbereich. Dafür durfte Björn Weisenborn zum zweiten  Male seit er dem Regionalligakader angehört von  Beginn an und zu aller und letztlich auch gelungenen Überraschung auf der rechten offensiven Seite auflaufen und belohnte sich für seinen Einsatz auch mit dem alles entscheidenden Tor in der 45. Minute.  Vorbereitet von Alan Stulin mit einer Linksflanke, die im Gästestrafraum für viel Aufregung sorgte und sich  Lucas Oppermann – wohl bester Spieler auf dem Platz mit einem ungeheuren Aktionsradius –  im zweiten Ansatz bis zur Torlinie durchlaufend auf den Torschützen ablegte und der Ball zum Riesenjubel aller Spieler und Fans flach in  das von ihm  aus gesehene linke Tordreieieck einschlug. Gästekeeper Florian Hickel sah den versteckt abgezogenen Ball zu spät und war chancenlos. Dafür  hatte er wenige Minuten zuvor einen Freistoß des nicht minder agilen Kevin Wölk –zusammen mit Erdal Celik und Alan Stulin in der Zentrale spielend – gerade noch über die Querlatte bugsieren können, wie auch Lucas Oppermann und Björn Weisenborn zuvor noch die eine oder andere Torchance vor und nach der Pause  auf dem Fuße hatten. Ein Kompliment verdiente sich auch Kevin Feucht als vorderste Spitze, der etliche Freistöße heraus holte im Abschluss aber noch mutiger agieren muss. Der für ihn  eingewechselte Marcel Kunstmann erwies sich auch als versierter Ballhalter vorne und konnte auch nur meist unfair gebremst werden und war sich auch nicht zu schade im eigenen Strafraum mit  seiner 1,93 m für Gefahrenbereinigung zu sorgen. Zu Beginn der zweiten 45 Minuten – die weitaus attraktiver waren wenn auch -Schönspielerei nicht gefragt war – schienen die Gäste die Wormaten  überrollen zu wollen. Doch die Wormatia-Abwehr stand gut und dahinter zeigte Carsten Nulle im Tor seine ganze Routine. Nach einer Stunde hatten  die Wormaten das Spiel wieder im Griff und waren dem zweiten Tor durch Björn Weisenborn, Lucas Oppermann Kevin Wölk  und Johnathan  Zinram näher. Danach große Verbrüderung mit den Fans, was einige Spieler aber auch noch lernen mussten, die schon in der Kabine verschwunden waren. Es war halt schon lange her mit einem Sieg. Alla Wormatia, jetzt heißt es am Freitag in Trier nachzulegen.