sc-pfullendorf.de: SCP vergibt den Sieg
29.03.2014Zahlreiche hochkarätige Chancen ließ die Baierl-Elf im Duell gegen den Drittletzten aus Worms liegen, ansonsten hätte die Geberit-Arena an diesem wunderschönen Frühlingsnachmittag auch zu einem wahren Tollhaus werden können. Soviele Chancen ließ die Heimelf ungenutzt. Damit warten die Linzgauer seit nunmehr als 14 Spielen auf einen Sieg.
"Wenn ich in die leeren Gesichter in der Kabine seh, dann seh ich, dass jeder ans Limit gegangen ist", honorierte Pfullendorfs Trainer Stephan Baierl die Leistung seiner Elf. "Da ziehe ich den Hut vor meiner Truppe." Aber auch ihm war die Enttäuschung nach dem verpassten Dreier ins Gesicht geschrieben, wenn man wie sein Team in der 88. Minute noch den Sieg herschenkt. "Mit dem 2:0 bringst du das Ding zu Ende, damit hätten wir dem Gegner das Genick endgültig gebrochen." Die vergebenen Chancen rächten sich dann zwei Minuten vor Schluss, als Erdal Celik einen Eckball schnell ausführte und Patrick Wolf Wölks Flankenball einwuchtete. "Wenn wir jedes Spiel zwei Tore machen würden, dann würden wir nicht dastehen wo wir stehen", würde auch Baierl ab und an gerne aus der Haut fahren, aber er "übt sich in buddhistischer Gelassenheit."
Aber von Anfang an: Schon nach 50 Sekunden hatte Gruler die Führung auf dem Kopf, doch Nulle im Wormser Gehäuse parierte. Keine Chance hätte dieser wenig später beim Wellers Freistoß gehabt, doch der Pfullendorfer Standard-Spezi zwirbelte den Freistoß knapp am Tor vorbei (4.). Erstmals meldeten sich die Gäste nach 25 Minuten vor dem Pfullendorfer Tor zu Wort, Abeles Schuss aus zehn Metern flog dann aber doch deutlich über das Ziel. Auf der Gegenseite beinahe das 1:0 für den Sportclub. Thomas Arnold steckte auf Mirson Volina durch, der aus spitzem Winkel ins lange Eck zielte. Dort aber klärte Marco Steil noch vor der Linie. Den Nachschuss aus aussichtsreicher Position setzte schließlich Hepp überhastig über die Querstange (27.). Den ersten Arbeitsnachweis durfte Pfullendorfs Keeper Thomas Löffler sechs Minuten vor der Pause erbringen, als dieser einen klasse Kopfball des langen Marcel Kunstmann entschärfte (39.). Wenig später steuerte dann nochmals Pfullendorfs wieselflinker Luca Gruler in Richtung Nulle, aber er geriet ins Stocken und wurde noch vom Kurs abgebracht (43.).
Auch in Halbzeit zwei ging es stets Richtung Carsten Nulle. Schreyeck traf vier Minuten nach der Pause El-Hammouchi aus sieben Metern nur am Rücken (49.). Nur einen Minute später standen dann gleich vier Pfullendorfer im Abseits, Schiri-Assi Edrich ließ aber die Fahne unten da Meßmers Ball vom Gegner noch entscheidend abgefälscht wurde. Aber Frick konnte daraus kein Kapital schlagen, sein Schuss ging knapp am linken Torpfosten vorbei. Jubeln durften die Linzgauer dann in der 55. Minuten: Nach einer Ecke jagte Schreyeck den ersten Versuch per Drehschuss noch an die Latte, per Nachschuss aus dem Gewühl war dann aber Thomas Arnold erfolgreich 1:0. Kurz darauf verpasste dann Volina für die Vorentscheidung zu sorgen. Nachdem sich Luca Gruler auf dem rechten Flügel durchgetankt hatte, wurde Volina noch entscheidend von Steil angeschossen, dass die Kugel von dessen Innenseite fünf Meter vor dem leeren Tor noch an die Latte klatschte. Wenn sich das nicht rächen sollte… Viel zu tun bekam Löffler im Nachhinein aber wahrlich nicht zu tun, auch wenn die Gäste nun deutlich mehr vom Spiel hatten. Oppermanns Schuss vom Sechzehner konnte der SCP-Goalie noch klären (80.), als dann aber sämtliche seiner Vorderleute beim besagten Eckstoß schliefen, war aber auch er machtlos – 1:1 und der Endstand.
Auf seine realistischen Ziele bis Saisonende angesprochen, sagte Baierl: "Dass egal was am Ende rauskommt, wir gehen in die Spiele als gäb's kein Morgen mehr." Man wolle mit offenem Visier und breiter Brust, so wie heute, die restlichen Spiele angehen. "Wir wollen das Ding natürlich gewinnen", sieht er auch den Pokalgewinn als oberste Pflicht.