Mannheimer Morgen: Kocaks Plan: mehr Leistung, mehr Prämien
05.05.2014MANNHEIM/WORMS. Vor der Saison hätte wohl niemand daran geglaubt, dass Mitfavorit Wormatia Worms vier Spieltage vor Abschluss der Runde tief im Abstiegssumpf hängt. Tabellenplatz 16, nur fünf Siege bisher, der mit 28 Toren zweitschwächste Angriff der Regionalliga, dafür aber einen der höchsten Etats unter den 18 Klubs: In der Nibelungenstadt haben die Verantwortlichen längst eingeräumt, grobe Fehler bei der Kaderzusammenstellung gemacht zu haben. Die sportlichen Planungen laufen schon lange zweigleisig.
Heute (18.30 Uhr/live in Sport1) gastieren die Rheinhessen im Nachbarschaftsduell beim SV Waldhof im Carl-Benz-Stadion. SVW-Trainer Kenan Kocak bekräftigt – allen Fanfreundschaften beider Traditionsvereine zum Trotz – noch einmal: "Wir müssen auf uns schauen. Es wird keine Gastgeschenke geben. Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen und uns vor einem bundesweiten Publikum ordentlich als Verein präsentieren."
Rund 350?000 Zuschauer verfolgen im Schnitt die Regionalliga-Live-Spiele des Münchener Spartensenders Sport1. Daher hat Kocak "für diese Partie kein Problem, das Team zu motivieren." Er weiß: "Jeder Spieler hat durch solch eine Übertragung auch die Gelegenheit, sich zu präsentieren oder in den Fokus zu rücken. Und es ist ein Derby."
Der Sportliche Leiter glaubt nicht daran, dass sich die mit dem Großteil seiner Akteure vor gut einem Jahr – unter Federführung seines Vorgängers Jürgen Kohler – ausgehandelte Prämienregelung negativ auswirken könnte. Nach der sogenannten 42-Punkte-Regelung heißt es hier, dass nur bis Erreichen der 42?Zähler Siegprämien (keine Punktprämien) ausgezahlt werden. Es sei denn, der SVW wäre weiter ambitioniert im Aufstiegsrennen. Aktuell liegen die Blau-Schwarzen bereits bei 47?Punkten, aber chancenlos zurück im Kampf um die Relegationsplätze.
Kocak: "Ich kann zwar nicht in die Köpfe der Einzelnen schauen, aber ich sehe die Jungs Woche für Woche und habe das Gefühl, dass alle noch so viel wie möglich punkten wollen. Das System selbst werden wir abschaffen und noch leistungsbezogener ausrichten", so der Chefcoach, der bestätigt: "Es ist richtig, dass ich von einem Ligakontrahenten ein attraktives Angebot als Trainer erhalten habe – mit im Vergleich doppelten Bezügen und einem dreimal höheren Etat. Aber mein Vertrag läuft in Mannheim bis Juni 2015. Den erfülle ich. Auch wenn die Voraussetzungen finanzieller Art mit Blick auf die Planung für 2014/15 sicherlich nicht glücklich machen."
Knödler kehrt ins Tor zurück
Der Übungsleiter setzt heute zwischen den Pfosten wieder auf Kevin Knödler. Der Routinier, der beim jüngsten 0:0 in Koblenz auf der Bank saß, weil Ersatzkeeper Dennis Broll eine Bewährungschance bekam, ist neben Verteidiger Nassim Banouas und Shqipon Bektashi einer von drei Spielern, die in der Vorsaison noch das Trikot des heutigen Gegners trugen. Auch Dennis Geiger, Patrick Huckle und Vllaznim Dautaj, die zuletzt eine Verschnaufpause erhielten, kehren in den Kader zurück.