Mannheimer Morgen: Wenig Prickelndes vom Waldhof
06.05.2014MANNHEIM. Wormatia Worms hat im Abstiegskampf der Regionalliga Südwest ein weiteres Lebenszeichen gesetzt. Nach Toren von Adam Jabiri (34.) und Jonathan Zinram (90.+3) feierte das Team von Trainer Sascha Eller gestern im Gastspiel beim SV?Waldhof vor 2385 Besuchern im Carl-Benz-Stadion beim verdienten 2:0 (1:0)-Sieg den dritten Erfolg in Serie und verbesserte sich in der Tabelle auf Rang 15, der zum Klassenerhalt genügen kann.
Für den SVW war es die vierte Heimniederlage der Saison. Mit den verlorenen Punkten alleine war es nicht getan. In der Nachspielzeit sah Angreifer Shqipon Bektashi vom Unparteiischen Matthias Jöllenbeck ´wegen eines angeblichen Ellenbogenchecks gegen Benjamin Himmel seine vierte Rote Karte in dieser Saison. Eine zu harte Entscheidung, die auf die Niederlage aber keinen Einfluss hatte, weil die Gäste aus der Nibelungenstadt von Beginn an mit deutlich mehr Engagement auftraten als der SVW, für den es sportlich um nichts mehr geht.
"Wir wollen das Spiel in jedem Fall gewinnen", hatte Waldhofs Cheftrainer Kenan Kocak klargestellt, dass es keine "Gastgeschenke" für die Rheinhessen geben sollte. Doch dafür traten seine Schützlinge über 90 Minuten viel zu pomadig auf. Ajdin Zeric (13.), Phil Weimer (14.) und Cem Islamoglu – allesamt per Kopf – scheiterten bei den einzigen nennenswerten Möglichkeiten der Platzherren knapp am Gehäuse oder am starken Wormatia-Torhüter Lucas Menz. Die Wormser machten es besser. Eine Ecke des früheren Waldhöfers Lucas Oppermann verlängerte Himmel mit der Hacke auf Jabiri. Der Torjäger fackelte nicht lange und zog aus zwölf Metern flach ab. Zu diesem Zeitpunkt ging die Führung (34.) für den früheren Zweitligisten bereits in Ordnung.
Ein nur kurzes Aufbäumen des SVW nach dem Seitenwechsel war gegen die kompakt stehenden und taktisch klug eingestellten Gäste zu wenig, der Partie noch eine Wende zu geben. Keine einzige Chance ergab sich der Elf von Kenan Kocak, obgleich der mit Bektashi sowie den später eingewechselten Marcel Sökler und Vllaznim Dautaj alles auf die Karte Offensive setzte. In der Nachspielzeit und bereits in Überzahl setzte Jonathan Zinram nach schönem Zuspiel von Tim Bauer mit dem zweiten Treffer den Schlusspunkt unter eine Begegnung, die nur wenig Prickelndes zu bieten hatte. In Worms hofft man im direkten Duell mit Tabellennachbar SSV 1846 Ulm Rang 15 weiter sichern zu können.
Unterdessen deuten sich am Alsenweg weitere Personalentscheidungen für die kommende Saison an. Bektashi, der als mindestens zwei Spiele fehlen wird, bezeichnet seine über ein weiteres Jahr anstehende Vertragsverlängerung nur noch als "Formsache". Auf Abschied stehen die Zeichen hingegen bei Linksverteidiger Patrick Huckle.