Trierscher Volksfreund: Keine Punkte, aber eine Torwartdiskussion

07.08.2014

Trier Fußball-Regionalligist Eintracht Trier war auch im zweiten Saisonspiel nicht die schlechtere Mannschaft – trotzdem gab's wieder nichts zu holen. Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Wormatia Worms herrscht erstmal Ernüchterung. Überraschend, dass Trainer Peter Rubeck in dieser Phase eine Torwartdiskussion aufrechterhält.

Trier. Ein klares Bekenntnis sieht anders aus. Ob Jérôme Reisacher im nächsten Spiel beim FC Homburg ebenso wie gegen Worms im Trierer Tor steht, vermochte Eintracht-Trainer Peter Rubeck nach dem 1:2 gegen die Rheinhessen nicht zu sagen. Er hat den 23-jährigen Neuzugang anstelle von Chris Keilmann ins Team genommen – und das den Beteiligten erst kurz vor Spielbeginn mitgeteilt!

Keilmann, der (vorerst) Rasierte, war bedient. "Ich bin aus allen Wolken gefallen, so kurz vor der Partie zu erfahren, nicht zu spielen. Ich bin richtig sauer. Ich bin mit der Ausbootung natürlich nicht einverstanden. Ich werde dem Trainer zeigen, dass ich eigentlich hinten rein gehöre", sagte der 22-Jährige, der nach einer holprigen Vorbereitung und einer nicht fehlerlosen Leistung in der Auftaktpartie in Neckarelz am Dienstagabend ein Vier-Augen-Gespräch mit Rubeck geführt hatte. Keilmann: "Da hat er mir gesagt, dass er mich aggressiver sehen will."

Reisacher hatte gegen Worms keine Mitschuld an den beiden Gegentreffern. Vor dem frühen Eigentor von Ajdin Zeric (siehe Eintracht-Ecke) hatte er lautstark kundgetan, den Ball aufnehmen zu wollen. Beim Kopfball von Ali Özgün zum 1:2 war er machtlos. "Ich habe im Training Gas gegeben und keinen Fehler gemacht. Ich hoffe, dass ich jetzt weiterhin spiele", sagte Reisacher.

Sicher ist er sich jedoch nicht. Mit gutem Grund. Denn Rubeck legt sich zumindest in der Öffentlichkeit noch nicht fest. Einerseits schreibt er beiden Torhütern Qualitäten zu. Grenzenlos überzeugt hätten ihn die Keeper bislang jedoch nicht.

Der Übungsleiter betont, dass sich Keilmann und Reisacher präsentieren sollen. Gleichzeitig will er die nun schon länger schwelende Debatte um die Position zwischen den Pfosten beenden: "Die Diskussion läuft schon zu lange. Sie bringt die Mannschaft nicht weiter. Ich muss als Trainer Farbe bekennen!" Bislang hat er das noch nicht getan. Ausgang: offen. bl

Extra

Unglücklicher geht's nimmer: Beim Eigentor zum 0:1 hat Aushilfsinnenverteidiger Ajdin Zeric (er ersetzte den gesperrten Torge Hollmann) Torwart Jérôme Reisacher sauber düpiert. Reisacher rief laut "Leo" – die klare Ansage für: "Bleib weg vom Ball, ich nehme ihn auf." Zeric setzte aber schon zum Kopfball auf den Keeper an – das Unheil nahm seinen Lauf. Genauso wie beim 1:2 nach dem zwischenzeitlichen 1:1 durch Milorad Pekovic (Kopfball), als die Wormatia durch einen Trierer Fehlpass in Ballbesitz kam. In der Folge konnten Fabian Zittlau eine Flanke von Rik Hiemeleers und Zeric einen Kopfball von Torschütze Ali Özgün nicht verhindern. Eine Koproduktion zweier Einwechselspieler der Rheinhessen, gleichzeitig ein Pluspunkt der Gäste. Eintracht-Trainer Peter Rubeck: "Die Einwechslungen der Wormatia haben gefruchtet, unsere leider nicht." bl