wormatia.de: Zu Gast in der EWR-Arena: Kickers Offenbach

09.08.2014

Schaut man sich die diesjährigen Transferaktivitäten in der Regionalliga Südwest an, dann sticht Kickers Offenbach deutlich heraus. Nicht durch spektakuläre Neuverpflichtungen, sondern durch auffallenden Minimalismus. Die Ersatztorhüter Horn und Statovci sowie der ohne Regionalligaeinsatz gebliebene Schmider haben den Verein verlassen, geholt wurden Lucas Menz und für das Mittelfeld Gabriel Gallus aus Kassel. Und das war es auch schon. Trainer Rico Schmitt ist zufrieden mit dem letzte Saison komplett neu zusammengestellten Kader. Derart gut eingespielt hofft man natürlich auf weitere Steigerungen, besser als Platz 8 wie letztes Jahr soll es schon werden. Nach durchwachsener Hinrunde hatte sich die Mannschaft im März langsam gefunden und blieb bis zum Saisonende in elf Spielen ungeschlagen. Kein Wunder, dass einige Fans die Frage nach den möglichen Aufsteigern nun wieder stolzgeschwellt mit „Nur der OFC!“ beantworten. Ganz so forsch sind die Offiziellen nicht, erst in zwei Jahren will man die Rückkehr in die Dritte Liga feiern, wie Geschäftsführer Fischer in der Presse verrät.

Die Testspielergebnisse in der Vorbereitung waren gemischt. Zwischen einem 1:1 gegen RW Essen und zweistelligen Siegen gegen unterklassige Clubs finden sich auch eher mühsame gegen Jügesheim (1:0) und Fulda (2:1). Gegen Bayern Alzenau und den ZFC Meuselwitz (mit Carsten Sträßer) gab es sogar Niederlagen. Dafür holte man sich gegen Neu-Zweitligist SV Darmstadt 98 im Elfmeterschießen den Hessenpokal und freut sich nun (mehr oder weniger) auf den FC Ingolstadt im DFB-Pokal.

Ein großes Manko der letzten Saison, nämlich immer die richtige Einstellung zu finden, konnte in der Vorbereitung offenbar nicht behoben werden. Von den sechs Partien gegen die Aufsteiger wurde letztes Jahr nur eine gewonnen. Besonders unangenehm war natürlich die 0:3-Niederlage gegen Baunatal im zweiten Heimspiel. Und mit dem gleichen Ergebnis fiel man nun prompt zum Auftakt bei Aufsteiger Pirmasens auf die Nase. „Wir sollten nicht gleich alles über Bord werfen, wir haben erst ein Spiel absolviert“, beruhigt Geschäftsführer Fischer. Dennoch wird nicht mit Kritik am schwachen Auftritt des OFC gegeizt. Markus Müller, einer von jetzt drei Ex-Wormaten im Team, fand die Leistung „beschämend“ und „peinlich“. Die hohe Erwartungshaltung im Umfeld habe das Team wahrscheinlich gelähmt. Offensiv präsentierte man sich harmlos und hinten fielen alle drei Gegentore nach Eckbällen. Schon am vergangenen Mittwoch konnte man sich jedoch beim 2:0-Heimsieg gegen Neckarelz rehabilitieren und überzeugte vor allem in der ersten Halbzeit. Die Partie wurde wegen eines Stromausfalls übrigens mit 30 Minuten Verspätung angepfiffen, die Wartezeit vertrieben sich die 5200 Zuschauer mit der Kreation neuer Fangesänge und sorgten damit für einen denkwürdigen Abend.