ksv-hessen.de: Ein hartes Stück Arbeit

17.08.2014

Der KSV Hessen hat am Samstagnachmittag seinen ersten Heimsieg eingefahren. Vor 2000 Zuschauern im Auestadion gewann der KSV 2:1 gegen Wormatia Worms, die Tore für die Löwen erzielten Tobias Becker und der eingewechselte Dennis Lemke bei einem Gegentreffer von Maximilian Mehring. Worms spielte fast fünfzig Minuten in doppelter Unterzahl, nachdem Benjamin Maas und Eugen Gopko kurz vor der Halbzeit vom Platz gestellt wurden.

Es war ein Geduldsspiel, das erst sieben Minuten vor Spielende sein Happy-End fand. Lücken waren selten in der dichtmaschigen Wormser Abwehr, doch dieses eine Mal passte es dann doch: Ingmar Merle, wenige Sekunden zuvor erst ins Spiel gekommen, setzte sich auf der rechten Seite durch, flankte in die Mitte und der ebenfalls eingewechselte Dennis Lemke platzierte den Ball mit einem wunderschönen Kopfball unhaltbar für den Wormser Torwart Tim Paterok in die Maschen. „Das war ein gutes Timing“, freute sich der Torschütze über diesen tollen Treffer.

Doch der Reihe nach: Der KSV begann mit der gleichen Startelf wie beim 5:2-Erfolg in Neckarelz. Und auch der Offensiv-Schwung erinnerte zunächst an den vergangenen Samstag. Nach nur 120 Sekunden flankte Sebastian Schmeer von rechts in die Mitte, Tobias Damm ließ den Ball passieren und Tobias Becker erzielte die frühre Führung für die Löwen. Der Wirbel ging weiter. Nur sechs Minuten später gab es einen ähnlicher Spielzug wie beim Führungstor: Wieder Schmeer über rechts, Damm ließ passieren, doch diesmal scheiterte Benjamin Girth an Paterok. Der KSV hatte das Spiel im Griff, zeigte zum Teil tolle Kombinationen – doch der zweite Tagestreffer ging an die Gäste: Einen Freistoß aus rund 22 Metern setzte Maximilian Mehring nach einer halben Stunde Spielzeit unhaltbar für Kevin Rauhut in die linke obere Ecke vom Schützen aus gesehen.

Dann kamen die für den weiteren Spielverlauf entscheidenden zwei Minuten, in denen Schiedsrichter Asmir Osmanagic die Hauptrolle spielte. In der 39. Minute gerieten Sergej Evljuskin und Benjamin Maas aneinander. Der Wormser hatte seinen Kasseler Gegenspieler zunächst regelwidrig zu Fall gebracht, dann standen beide Akteure plötzlich Kopf an Kopf gegenüber. Maas machte eine Bewegung in Richtung Evljuskin und ließ sich dann theatralisch fallen. Osmanagic wertete das ganze als Tätlichkeit und stellte den Innenverteidiger der Gäste vom Platz. Zwei Minuten später folgte der nächste Feldverweis: Tobias Beckers Sololauf über die linke Seite wurde von Eugen Gopko gestoppt, der dem Löwen-Kapitän von hinten in die Beine ging. „Ein Frustfoul“, so Kassels Siegtorschütze Lemke, der diese Szene noch von der Bank aus verfolgte.

Worms stellte nun auf zwei defensiv-orientierte Viererketten um, spielte also in einem 4-4-0-0 statt einem 4-2-3-1. „Die roten Karten haben uns aus dem Konzept gebracht“, räumte Matthias Mink später ein. In der Tat hatten die Löwen plötzlich wesentlich weniger Räume, als im Spiel zuvor. Die Wormatia verteidigte geschickt, ließ nur wenig zu, zeitweise sah das ganze nach Hallenhandball aus. Der KSV schnürte seinen Gegner vor dem Strafraum ein, dennoch wurden kaum Chancen generiert. In der 51. Minute fand dann Becker endlich eine Lücke, setzte sich auf der linken Seite durch, doch Girth vergab seine Flanke an den langen Pfosten. Mink versuchte alles, brachte Dennis Lemke für Sergej Evljuskin und später Ingmar Merle für Sergej Schmik. Doch das Tor durch die beiden eingewechselten Spieler war noch nicht der Abschluss in dieser Partie. Worms warf nun alles nach vorne, der KSV schien überrascht über die Schlussoffensive der dezimierten Gäste. „Ob wir 1:2 verlieren oder 1:3, spielt am Ende auch keine Rolle mehr“, erklärte Trainer Sascha Eller. Und so musste KSV-Torwart Kevin Rauhut zweimal Kopf und Kragen riskieren, um seiner Mannschaft die hart erkämpften drei Punkte zu sichern. „Das darf uns nicht passieren, dass wir noch mal so gefährliche Situationen zulassen“, kritisierte Mink.

Aber egal: Mit sieben Punkten aus vier Spielen und viel harter Arbeit gegen neun Wormser haben die Löwen nun erst einmal einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht. Weiter geht es am kommenden Freitag, wenn der KSV um 19 Uhr beim FC Homburg gastiert.