FuPa.net: "Wir hätten die besiegen können"
09.10.2014Großer Frust nach Pokalaus gegen Zweibrücken
WORMS. Der VfR Wormatia Worms und der Verbandspokal – das ist eine nicht selten schwierige Sache. Gut, in jüngeren Jahren stand der Pokal auch drei Mal in Worms, was durch den damit verbundenen Einzug in den DFB-Pokal für unvergessene Momente gegen die Profifußballer von Mainz 05, Greuther Fürth, Hertha BSC Berlin oder des 1. FC Köln sorgte. Andererseits gab es aber auch immer wieder Pokalfrust gegen unterklassige Gegner. Zwei Mal wurde Alemannia Waldalgesheim zum Stolperstein, auch bei Arminia Ludwigshafen war schon mal Endstation. Oder beim SV Niederauerbach, der jetzt erneut zum Stoppschild wurde. Okay, der Klub, der heute als SVN Zweibrücken firmiert, kickt immerhin mit Wormatia in einer Liga. Nachdem im Frühjahr aber das Gerücht von einer Insolvenz die Runde gemacht hatte und die Westpfälzer nach Jahren im Höhenflug aktuell im Regionalliga-Keller stehen, ist die 2:4 (1:1)-Niederlage der VfR-Elf vom Dienstagabend doch eine herbe Enttäuschung.
Eigentlich sollten die Wormaten, seitdem der 1. FC Kaiserslautern und Mainz 05 mit ihren zweiten Mannschaften nicht mehr im Pokal antreten, fast ein Abonnement auf den Verbandspokalsieg und den damit verbundenen Sprung in den DFB-Pokal haben. „Das war auch unser Auftrag“, räumt Sascha Eller unumwunden ein. Und vor diesem Hintergrund verspürte der Trainer nach der Partie in der Kabine auch „eine große Betroffenheit“. Schließlich gab es bei der Bewertung keine zwei Meinungen. Eller: „Wir hätten die besiegen können.“
Können? Wohl müssen. Die Partie vor den knapp 700 Zuschauern in der EWR-Arena war aber letztlich einer jener Abende, an denen irgendwie alles zusammenkommt. Ein Aspekt etwa: Das nicht immer glücklich agierende Schiedsrichtergespann. Während sich Eller an dem aber freilich noch nicht reiben mochte („Das ist für die nicht immer einfach“), haderte der VfR-Coach schon eher mit dem an den Kräften zehrenden Programm der vergangenen Wochen. Bei einigen seiner Schützlinge sieht er den Akku in Richtung Reserve tendieren. Eine Pause tut Not.
Die Sache mit dem Torwart passt da ins Bild. Nicht nur, dass Stammkeeper Tim Paterok erst ein Gegentor, dann einen Elfmeter verschuldete und noch dazu mit „Rot“ vom Platz musste. Weil Ersatzkeeper Timo Utecht schon vor der Ansetzung der Pokalpartie eine Freistellung für diesen Tag zugesagt worden war, musste mit Christian Adam auch noch der Torwarttrainer („Wir haben immer gesagt, dass er auch als Ersatz in Frage kommt“) in den Kasten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Eller noch den Eindruck gehabt, das werde schon irgendwie gutgehen. Immerhin war vor der Pause durch Jonathan Zinram ja der Ausgleich gelungen, und in der Pause habe Einigkeit geherrscht: „Wir geben jetzt richtig Gas.“ Zehn Minuten später war die Partie bei einem 1:3-Rückstand und einem Mann weniger auf dem Platz aber letztlich verloren.
Einen Vorwurf in Richtung des eigenen Keepers („Er weiß selbst, dass er einen Riesenbock geschossen hat“) gab es aber keinen. „Wir sind ein Team“, zementiert Eller. Das gelte „auch in der Niederlage“. Das Pokalaus dürfe seine Mannschaft nun nicht aus der Bahn werfen. Denn eines sei doch unbestritten: „Wir haben in dieser Saison schon so viel erreicht.“ Genau damit soll es jetzt auch weitergehen. Es geht nur nicht mehr im Pokal.