FuPa.net: Vom Negativ-Trend tief enttäuscht
19.10.2014WORMS. Das muss jetzt sein. Michael Schürg hat seinen linken Arm auf die Schulter von Florian Treske gelegt. Ein wenig freundlichen Zuspruch vom „alten“ Mitspieler aus gemeinsamen Ulmer Zeiten kann der neue Kapitän des VfR Wormatia Worms in diesem Moment sehr gut gebrauchen. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll zu diesem Spiel“, ringt Florian Treske nach Worten. Also wiederholt der „Neu“-Wormate den Satz in seinem typisch niederbayerischen Zungenschlag. Ex-Wormate Michael Schürg bleibt nicht ganz so wortkarg. „Wir hatten heute das Glück auf unserer Seite“, muntert der Mittelstürmer des FC Nöttingen seinen Freund mit einem kleinen Schubser an die Brust auf. Und: „Auf so einem miesen und schwer bespielbaren Rasen braucht man halt auch Glück.“
Das hatte der VfR Wormatia Worms an einem verbrauchten Tag nun wirklich nicht im Überfluss. „Wir haben ja eigentlich gut gespielt, aber Nennenswertes kam dabei nicht heraus“, kann Treske seinen Frust nur schwerlich verbergen, denn: „Ich bin tief enttäuscht, dass wir den blöden Negativ-Trend aus den beiden Spielen gegen Zweibrücken fortsetzen.“ Diesen Negativ-Trend wollte der 27-Jährige in den 95 Minuten Regionalliga-Fußball gegen Nöttingen scheinbar wegarbeiten. Bälle als Dirigent und Chef der Mannschaft verteilen, das Aufbauspiel ankurbeln, in der Rückwärtsbewegung auch einmal dazwischen grätschen, Abwehrarbeit verrichten, wenn nötig – all das zeichnete den besten Spieler auf dem Platz aus. Sogar als Platzwart betätigte sich Treske zwischendurch, indem er in den kurzen Spielpausen fette „heraus gearbeitete“ Rasenstücke wieder an ihren „natürlichen“ Platz legte.
Höchst präsent war der Regisseur und neunfache Torschütze des VfR an diesem 14. Spieltag. Seine teilweise ob einer guten Übersicht und mitunter auch einer Portion Schlitzohrigkeit genialen Zuspiele auf die Mitspieler in die Spitze führten nicht zum Erfolg. Auch nicht die Ecke in der 58. Minute, als er das Leder mit der Fußspitze an die Oberkante der Latte spitzelte. „Dir hat zu Deinem echt guten Spiel nur das Tor gefehlt“, fand auch Schürg, der sich gegen Spielende den Unmut der Wormatia-Anhänger wegen der ganz offensichtlichen Spielverzögerung bei seiner Auswechslung zuzog. Wormatia drängte in diesem Moment auf den 2:1-Siegtreffer, der aber den Männern aus Baden bei einem Konter kurz vor Toresschluss gelang. Kurz danach musste Schürg dann Treske trösten. Gelungen ist ihm dies allerdings allem Anschein nach nicht.