morgenweb: Kocak: Würde ihn wieder holen
30.10.2014WORMS. Sportlich wäre der VfR Wormatia Worms in der letzten Saison eigentlich abgestiegen. Platz 16 stand am Ende einer völlig verkorksten Runde. Daran konnte auch Sascha Eller, der seit März dieses Jahres bei den Nibelungenstädtern als Chefcoach tätig ist, nichts ändern. Die Wormatia profitierte vom Auf- und Abstiegs-Wirrwarr zwischen Oberliga und Dritter Liga, blieb drin. Diese Runde läuft es wesentlich besser. Platz vier steht aktuell für die Wormser, die sich nun auf das Derby am Samstag (14 Uhr/EWR-Arena) gegen den SV Waldhof freuen.
Einer, der sich auch auf das Wiedersehen mit seinem alten Verein besonders freut, ist Enis Saiti. Im Sommer 2013 war der 24-jährige linke Außenspieler vom 1.?FC?Kaiserslautern an den Alsenweg gewechselt, erlebte dort aber ein sportliches Seuchenjahr: "Ich konnte die Vorbereitung praktisch nicht mitmachen, war dann drei Monate verletzt und habe gar keinen Rhythmus gefunden. Das war schade", sagt Saiti, der seit Sommer nun bei Wormatia spielt und sich dort zum Leistungsträger entwickelt hat. Auch Mannheims Chefcoach Kenan Kocak hätte den kleinen Wirbelwind aus Mazedonien gerne gehalten: "Es hat leider finanziell nicht gepasst. Wir konnten gegen das Angebot nicht mithalten. Er ist ein sehr guter Fußballer und charakterlich ein Supertyp. Ich würde ihn sofort wieder holen."
Saiti steht stellvertretend für einige Gemeinsamkeiten beider Traditionsvereine. Denn wie beim SVW ist auch auf der anderen Seite des Rheins im Sommer einiges passiert. Sascha Eller erklärt: "Wir haben uns in der sportlichen Führung zusammengesetzt und entschieden, den Kader nicht nur deutlich zu verjüngen, sondern im Großteil neu aufzubauen." 17 Neuzugänge stehen zu Buche. Saiti ist einer davon – und einer der Jungen. Dafür, dass es für ihn und seinen neuen Verein plötzlich so gut läuft, hat er eine einfache Erklärung: "Wir sind eine geschlossene Einheit. Und wir sind offensiv sehr stark." Tatsächlich trifft am Samstag der stärkste Angriff der Liga (Worms) – der wie der 1. FC Saarbrücken bereits 28 Treffer erzielte – auf die mit nur neun Gegentoren aus 13 Spielen beste Abwehr der Südwestgruppe (Waldhof).
"Ich erwarte ein interessantes und sehr kampfbetontes Spiel, in dem wir mehr geben müssen, als in den letzten Partien", sagt Sascha Eller. Tatsächlich erlebten die Rot-Weißen an den letzten fünf Spieltagen – mit drei Niederlagen und zwei Siegen – eine sportliche Achterbahnfahrt, die den Abstand auf den zur Aufstiegsrelegation berechtigenden zweiten Platz deutlich ansteigen ließ – auf jetzt sieben Punkte. Auch im Verbandspokal gab es im Achtelfinale ein bitteres Aus gegen Ligakonkurrent SVN Zweibücken (2:4).
Talfahrt vorerst gestoppt
Beim 2:0 vergangene Woche in Koblenz stoppte Ellers Truppe die Talfahrt. So hofft der Übungsleiter, "dass wir zu alter Konstanz zurückfinden, auch wenn das gegen Mannheim nicht leicht wird. Waldhof hat zwei Spiele weniger als die Konkurrenz und steht in der Tabelle nicht da, wo der Verein stehen müsste. Davon lassen wir uns nicht blenden. Kenan Kocak hat eine Truppe, die – ähnlich wie wir – offensiv ausgerichtet ist und in der noch viel Potenzial schlummert."
Interessant: Die letzten Spiele bei der Wormatia konnte der SVW gewinnen. Im Vorjahr gab es ein 3:0, in der Saison davor ein 2:0 für die Blau-Schwarzen. Die Wormser wiederum siegten in der letzten Runde in Mannheim.