eintracht-trier.com: Punkt bei heim- und offensivstarker Wormatia erkämpft
29.11.2014Gut gemacht, SVE! Bei der heimstarken (16 Punkte aus acht Spielen) und offensivfreudigen (32 Treffer in 18 Partien) Wormser Wormatia holte die Eintracht am Samstag Nachmittag im letzten Regionalliga-Südwest-Auswärtsspiel des Jahres mit dem 0:0 völlig verdient einen Punkt, war sogar in der zweiten Hälfte dem Dreier näher als der Tabellenvierte – und kann nun mit zusätzlichem Selbstvertrauen ins finale 2014er Match am kommenden Freitag, 5. Dezember, ab 19.30 Uhr, im Moselstadion gegen den FC 08 Homburg/Saar gehen.
„Vor dem Spiel war ich mit einem Unentschieden zufrieden – und bin es hinterher auch, obwohl wir rund eine halbe Stunde in Überzahl waren. Schließlich haben wir nicht bei irgendeiner Mannschaft gespielt, sondern bei Wormatia Worms, das weit oben in der Tabelle steht“, resümierte Cheftrainer Peter Rubeck. Mit einem Mann im Vorteil sah sich der Gast von der Mosel ab der 62. Minute als Benjamin Himmel nach einem Foul im Mittelfeld an Milorad Pekovic zum zweiten Mal Gelb und damit die Ampelkarte sah. Davor und danach war der SVE am Drücker, setzte in einer sehr kampfbetonten, durchaus spannenden Partie auch immer wieder spielerische Akzente – und das auf dem holprigen, nur schwer zu bespielenden „Rasen“ der EWR-Arena an der Alzeyer Straße in Worms.
Während die Wormatia ums Haar einen Blitzstart nach dem Seitenwechsel hingelegt hätte und der soeben eingewechselte Ali Özgün per Fallrückzieher nur den Pfosten des Trierer Tores traf (46.), fand wenig später Ugur Albayrak nach Kombination über Pekovic und Robin Garnier im Eins-gegen-Eins seinen Meister in Wormatia-Keeper Tim Paterok (51.), noch in der gleichen Minute probierte es der sehr engagierte Garnier aus der zweiten Reihe. Ganze zwei Minuten darauf klärte Paterok wiederum gegen Albayrak (53.).
Nach dem Platzverweis häuften sich die Ballgewinne der Eintracht im Wormser Mittelfeld. Bis zum Ende ging die Rubeck-Elf ein hohes Tempo, holte alles aus sich heraus. Während die Hausherren um ihren fünf Minuten vor dem Abpfiff angeschlagen ausgewechselten Topgoalgetter Florian Treske (schon zwölf Saisontreffer) offensiv gar nicht mehr stattfanden, verzeichnete Garnier mit einem Fernschuss (64.), Albayrak, der nicht mehr richtig an den Ball kam (65.), Pekovic mit einem kernigen Freistoß aus 18 Metern (73.) und kurz vor Schluss der eingewechselte, etatmäßige U23-Mann Besart Aliu mit einem knallharten Versuch aus halblinker Position (88.) das Ziel nur knapp bzw. zeigte sich Paterok auf dem Posten.
Aliu war für den aus familiären Gründen fehlenden Lukas Püttmann in den Kader gerückt. Gegenüber dem jüngsten 4:2 gegen die Spielvereinigung Neckarelz fehlte außerdem Christopher Spang wegen einer Hand-Operation. Für ihn war der zuletzt gelb gesperrte Pekovic wieder in die Startelf gerückt. Torge Hollmann, der zuletzt wegen der Geburt seiner Tochter Tilda unpässlich war, saß zunächst nur auf der Bank, kam aber kurz vor der Halbzeitpause für Rudy Carlier hinein. Der Franzose musste mit einem Pferdekuss – so die erste Diagnose am Samstag Nachmittag – am Oberschenkel das Spielfeld vorzeitig verlassen.
In der ersten Hälfte hatte sich wenig vor beiden Toren getan. Zwar kam die Wormatia vor 1072 Zuschauern zu den beiden ersten halbwegs nennenswerten Möglichkeiten (zunächst kam Jonathan Zinram nicht richtig zum Kopfball, dann köpfte Treske drüber 6./22. Minute), trotzdem hielt die Eintracht gerade am Anfang prima mit. „Danach haben wir etwas den Faden verloren, Worms kam besser auf“, berichtete Innenverteidiger Michael Dingels in seiner Analyse. Dennoch hatte der SVE in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit einem Schuss aus 20 Metern noch eine gute Gelegenheit. Dingels´ Teamkollege Albayrak meinte selbstkritisch: „Vielleicht war es auch die Konzentration – ich hätte ein Tor machen können. Ein Sieg hier war drin.“ Defensivmann Christoph Buchner sagte: „Wir haben wenig zugelassen. Vorne hätten wir ein Tor schießen können, ja müssen. Jetzt kommt Homburg. Das wird eine schwierige Aufgabe gegen eine individuell starke Mannschaft.“
Coach Rubeck sieht unterdessen eine „gute Entwicklung in der Mannschaft, einmal abgesehen von dem blöden Pokal-Aus in Salmrohr, dem ich jetzt aber auch nicht die ganze Saison nachtrauern will”. Die Mischung aus erfahrenen und jungen Kräften stimme, so Rubeck, der nun „mit allem was wir haben“, versucht, zum Jahresabschluss gegen Homburg noch einmal dreifach zu punkten.