Nibelungen Kurier: Zuhause keine Gegner, mehr die mitspielen wollen
29.11.2014VON KLAUS DIEHL Trier war am Samstag der erwartet schwere Gegner. Die Rubeck-Elf spielte ein sehr aggressives Pressing, so dass sich Viel im Mittelfeld abspielte, immer wieder durch Fouls unterbrochen wurde und auch kaum Chancen auf beiden Seiten zu notieren waren. Trier stand sehr kompakt, wollte Fehler vermeiden und selbst mit Konterangriffen den Erfolg suchen.
Die wohl größte Chance hatten die Gastgeber in der 47. Minute, als der nach der Pause für Zahit Findik auf den schwer bespielbaren Wormatia-Rasen geschickte Ali Özgün per Fallrückzieher nur den Pfosten traf.
Florian Treske hatte mit einem gut getimten Pass Jonathan Zinram auf die Reise geschickt und dessen Flanke wurde mehr zu einer verfrühten Weihnachtskerze abgewehrt und Özgün hätte beinahe seinem Ruf als Torgarant-Einwechsler einmal mehr alle Ehre gemacht.
Es war der Beginn einer nun zunächst wesentlich attraktiveren 2. Halbzeit, die aber in der 64. Minute durch den sehr kleinlich pfeifenden Schiedsrichter Dr. Robert Kampka (Mainz) jäh beendet wurde, als er dem bereits verwarnten Benjamin Himmel die Ampelkarte unter die Nase hielt. Dies war sicherlich etwas unglücklich, so Wormatia-Trainer Sascha Eller und auch Himmel selbst: „Ich habe den Trierer Milorad Pekovic garnicht berührt und wäre auch besser nicht in diesen Zweikampf gegangen“ ärgerte sich nach dem Spiel.
Vorausgegangen war ein etwas riskanter Querpass, des zwei Minuten zuvor für den verletzten Benjamin Maas eingewechselten Alexander Hien, der auf dem bekannten „November-Acker“ auch noch versprang. Es sah aus wie eine Grätsche und auch Kristian Maslanka ging mit zu Boden. Dafür hätte aber der Trierer Robin Garnier freie Bahn gehabt, doch der Schiedsrichter entschied gegen die protestierenden Eintrachtler auf Foulspiel und ließ nicht Vorteil laufen. Danach wurde es für die Wormaten natürlich schwer und das Spiel nahm an Ruppigkeiten zu, was zu je zwei Gelben Karten auf beiden Seiten führte. Doch außer einem Freistoß von Routinier Pekovic (73.) und einem wuchtigen Schuss des eingewechselten Besart Aliu, beide Male parierte Tim Paterok im Wormatia-Tor sicher, konnten die Moselaner keinen Nutzen aus ihrer personellen Überzahl ziehen.
Für Wormatia-Coach Sascha Eller ein am Ende auch gerechtes Unentschieden, in einem Spiel mit nicht gerade vielen Torchancen. So ging ein Kopfball von Kapitän Florian Treske (22.) knapp über das Trierer Tor. Ein Schuss des Gästespielers Christoph Anton (28.) wurde abgeblockt und Zahit Findik verpasste eine Minute vor der Pause knapp.
Neue Hoffnung auf Seiten der Wormatia
Nach der guten Auftaktaktion von Ali Özgün durfte man auf Wormatiaseite neue Hoffnungen hegen. Aber zunächst war es der Wormatia-Keeper Tim Paterok (52.) der mit einem Super-Reflex einen Rückstand des Eintrachtlers Ugur Albayrak, der nach einem Garnier-Pass frei vor ihm auftauchte, vereiteln konnte. Sandro Löchelt hatte in der 58. und 60. Minute mit einem gut getimten Fernschuss und einem leider verpassten Özgün-Pass, zwei gute Möglichkeiten zur Führung, ehe vier Minuten später die Dezimierung auf Wormatia-Seite folgte.
Nicht nur für Trainer Sascha Eller ein Spiel, das deutlich machte, dass kein Gegner mehr die Wormaten – zumindest in der EWR-Arena – gar unterschätzt, sondern vermehrt tief stehend und mit sehr aggressiven Zweikampfverhalten, die jungen Himmelsstürmer von August bis Anfang Oktober, vom Tor fern zu halten und nach Möglichkeit garnicht erst ins Spiel kommen zulassen.
Eine Situation, die sich die Wormaten selbst geschaffen haben, in dem sie bisher nicht nur 33 Punkte sich erspielten, sondern auch herzerfrischenden Fußball in den ersten 10 bis 12 Spielen zeigten. Danach wurde es einfach schwerer und der Aufwand wurde größer. Dennoch fand man wieder aus einem zwischenzeitlichen Tief und deshalb ist der 4. Tabellenplatz mit 33 Punkten absolut eine mehr als positive Überraschung.
Wenn nicht sogar eine Sensation für eine Mannschaft, die völlig neu zusammengestellt und verjüngt wurde. Da scheint nach 19 Spielen der Akku allmählich leer zu werden und es bedarf noch einmal eines letzten Kraftaktes, um das Spiel in Offenbach so gut wie möglich über die Bühne zu bringen. „Danach geht es in die verdiente Winterpause, Kräfte neu aufzuladen und weiter daran zu arbeiten, die Mannschaft in taktischer und spielerischer Hinsicht weiter zu entwickeln“, so Trainer Sascha Eller.
Viele Fragezeichen vor dem Offenbacher Spiel
Vor dem Anpfiff des Fernsehspiels am Dienstagabend um 20.15 Uhr im DSF 1, sind etliche Fragezeichen versehen. Da stehen Trainer Eller nicht wenige Sorgenfalten hinsichtlich der Aufstellung auf der Stirn. Denn neben dem Gelb-Rot gesperrten Benjamin Himmel fehlt auch Kristian Maslanka wegen seiner 5. Gelben Karte. Benjamin Maas und Florian Treske mussten gegen Trier vorzeitig verletzt vom Platz und Alexander Hien, eine wichtige Alternative für die Innenverteidigung plagen Leistenbeschwerden. Dennoch: Alla Wormatia packen wir es an.