FuPa.net: Schuss vor den Wormatia-Bug
17.02.2015WORMS. Die Wormatia ist im Moment spielerisch auf der Suche nach dem Gelben vom Ei: Beim 3:2-Testspielsieg gegen TS Ober-Roden Mitte letzter Woche war die Leistung des Fußball-Regionalligisten bereits eher in der Kategorie „suboptimal“ einzuordnen gewesen. Allenfalls in der gleichen Schublade landete nun am Samstag der Auftritt auf dem Rasen in Neuhausen, wo es gegen den zugegebenermaßen höchst ambitionierten Oberligisten Karlsruher SC II gar eine 2:3-Niederlage setzte. Und die hört sich aus Wormatia-Sicht noch recht gnädig an, hatten die Badener in der zweiten Hälfte doch plötzlich 3:0 geführt und sogar das 4:0 auf dem Schlappen, ehe dem eingewechselten Alper Akcam per Doppelpack (82., 85.) wenigstens noch der Anschluss geglückt war.
Nein, ein zufriedener Trainer sieht anders aus. Sascha Eller mühte sich nach dem Abpfiff gar nicht lange, um den heißen Brei herumzureden. Man wisse schon, dass der Gegner gut gewesen sei. Stimmt. Der Gast, der in einer Woche bereits wieder auf Punktejagd geht und der sich den Regionalliga-Aufstieg auf die Fahnen geschrieben hat, spielte mit viel Dampf und auf einem guten Oberliga-Niveau. „Die Jungs trainieren achtmal in der Woche. Da darf dann ja auch schon mal was kommen“, so KSC-Trainer Stefan Sartori schmunzelnd. Weniger Grund zum Schmunzeln hatte Kollege Eller: Ja, man habe zunächst ja auch Chancen besessen in einem ausgeglichenen Spiel. Und defensiv habe man einiges probiert, was aber nach dem frühen Ausscheiden von Abwehrchef Benjamin Maas, der über Hüftprobleme klagte, nicht so gelungen sei. Aber das alles solle keine Entschuldigung sein, so der 39-Jährige: „Ich verliere nicht gerne. Und schon gar nicht gegen einen Oberligisten“, wurde Eller konkret. Gut sei, „dass wir jetzt noch zwei Wochen bis zum Start gegen Hessen Kassel haben.“
Wobei dann doch noch ein Lächeln über Ellers Gesicht huschte: Ja, gab er zu, die Ergebnisse gegen Ober-Roden und nun gegen den KSC würden ihm gewiss helfen können, der Mannschaft noch einmal klipp und klar zu verdeutlichen, dass die bisherige Saisonbilanz zwar nett anzusehen sei, dass es aber voller Konzentration bedürfe, an die Leistungen und vor allem auch an die Ausbeute der ersten Saisonhälfte anzuknüpfen. Ein Schuss vor den Bug also? Für die Arbeit in der Wormatia-Defensive bestimmt. Die Treffer, die der KSC erzielte, fielen zu einfach und es hätten noch mehr werden können. Beim 1:0 fackelte Kai Kleinert nicht lange und traf per schnell ausgeführtem Freistoß von der Mittellinie aus (!) frech ins Wormatia-Tor, vor dem Keeper Timo Utecht viel zu weit entfernt stand und dann über die Flugbahn des Balles staunte (67.). Beim 2:0 schließlich hängte Ernesto de Santis (73.) bei einem Konter nach einem Einwurf alle ab und traf. Und schließlich erhöhte Kai Luibrand nach feiner Kombination (80.) auf 3:0, als etliche Wormaten Spalier standen.
Immerhin ging dann aber nach vorne noch etwas: Erst traf Akcam, als Johnathan Zinram eine KSC-Schläfrigkeit nutzte und vorlegte, dann kämpfte sich Eugen Gopko rechts durch und legte dem Winterpausen-Zugang zum 2:3 auf. Immerhin. Aber die Unzulänglichkeiten im Defensivblock verschleierten diese Tore nicht.