FuPa.net: Wormatia siegt in der Schlussminute

28.02.2015

Worms. Für den VfR Wormatia ist seit Samstag alles im grünen Bereich, weil der Wormser Regionalligist zum Punktspielauftakt des Jahres nach einer frühen Roten Karte mit einem blauen Auge davongekommen ist. Am Ende einer weit über einer Stunde währenden Unterzahl bezwang die Mannschaft von Trainer Sascha Eller nämlich den KSV Hessen Kassel mit 1:0. 

Der Treffer des Nachmittags ging in der Schlussminute der regulären Spielzeit auf das Konto von Freistoßschütze Benjamin Maas. Der lange Innenverteidiger versenkte die Kugel im Anschluss an ein Foul an Sandro Loechelt exakt im linken oberen Tordreieck. „Wir haben dieses Spiel mit sehr, sehr viel Glück gewonnen", gab der Wormatia-Coach offen zu. Nachdem es in den ersten drei Rückrundenspieltagen vor der Winterpause aufseiten der Wormatia keinen Sieg mehr zu bejubeln gegeben hatte, war dieser erkämpfte Dreier ein umso frenetisch gefeierterter Augenblick.

Dass die Wormatia mit der Glücksgöttin Fortuna an diesem Tag gut stand, ließ sich selbst noch nach dem Führungstreffer gleich zweimal in der Nachspielzeit bewundern. Zweimal rettete der eingewechselte Meik Karwot für seinen Keeper Tim Paterok, der bei den Turbulenzen im Strafraum völlig den Überblick verloren hatte, noch auf der Linie, bis Schiedsrichter Manuel Bergmann die Partie vor 1000 Zuschauern endlich abpfiff.

Das hinderte den Wormatia-Anhang bei aller Freude aber nicht daran, den Mann aus Ulm mit einem gellenden Pfeifkonzert zu verabschieden. Dreimal hatte der Referee im ersten Abschnitt umstrittene Situationen zu bewältigen gehabt, was er aus Sicht der Wormser nicht zu ihrer Zufriedenheit entschied. Die Rote Karte (22.) gegen Enis Saiti hatte sie am meisten aufgebracht, als der Wormate im Anschluss an einen völlig missratenen Rückpass auf Paterok seinen Fehler wieder gutmachen wollte, dabei aber Tobias Becker foulte. Dass Bergmann zwei Minuten später nicht auf Elfer für die Wormatia entschied, als Kassels Enrico Gaede Sandro Loechelt im KSV-Strafraum anging, brachte das Fass bereits zum Überlaufen. Dass Bergmann dann bei Zahit Findik Gnade vor Recht walten ließ, als der verwarnte Wormate sich prompt noch ein Gelb-würdiges Foul einhandelte, sorgte kaum für Entspannung. Schließlich sah es so aus, als könnte die Wormatia leer ausgehen.

Doch am Ende waren es die Nordhessen, die leer ausgingen. Weil sich nämlich die Wormaten in Unterzahl voll auf die Abwehrarbeit konzentrierten und mit zwei Viererketten dem zunächst torgefährlicheren Gast nichts mehr gönnte. „Das ist sehr bitter für uns", klagte Kassels Trainer Matthias Mink später. Der entscheidende Freistoß durch Maas in der Schlussminute sei für seine Mannschaft „wie ein Schlag ins Gesicht gewesen." Das ist nachfühlbar, aber für Fußball auch nicht so ungewöhnlich.