FuPa.net: Wormatia ausgekontert
23.03.2015Worms. Gewonnen, verloren, gewonnen – und jetzt wieder verloren. Seit der Winterpause arbeitet die Wormatia an einem regelmäßigen Strickmuster. Sechs Punkte als Ausbeute in diesem Zeitraum sind zwar nicht übel, aber auch nicht übermäßig erwärmend. Auch wenn man es als tröstend empfinden kann, dass der Wormser Fußball-Regionalligist damit auch an diesem Wochenende den fünften Tabellenplatz verteidigt hat, weil Verfolger FC Homburg durch das 1:1 bei der Spvgg. Neckarelz nicht auf die Überholspur wechseln konnte.
Aber ärgerlich war es dann doch, dass beim Heimspiel am Samstag gegen 1899 Hoffenheim II keine Punkte eingeheimst werden konnten. In der EWR-Arena war nämlich weitaus mehr drin gewesen, weil der Gast nach einer Roten Karte noch vor der Pause (39.) nach einer Notbremse von Kevin Akpoguma gegen VfR-Stürmer Ali Özgün mehr als eine Halbzeit lang in Unterzahl hatte kicken müssen. Dass die Wormatia dann zwar den Rückstand durch Benjamin Trümner (29.) durch Özgün ausglich (65.), sich dann aber einen Konter einfing, den Grischa Prömel mit einen trockenen Schuss von der Strafraumgrenze zum Siegtreffer nutzte (78.), ließ Wormatia-Coach Sascha Eller am Ende vor Zorn mit vor der Brust verschränkten Armen mit dem rechten Fuß ein Luftloch treten. So ein Mist. Saublöd. ,,Mit einem Unentschieden wäre ich doch zufrieden gewesen nach diesem Spielverlauf", klärte Eller später auf, warum er Frust schob an diesem Nachmittag vor gerade mal 800 Zuschauern. Warum derzeit nur noch so wenige Anhänger der Wormatia zuschauen wollen, bleibt davon unbenommen ein bisschen rätselhaft. ,,Wäre schon schön, wenn wir mal wieder im vierstelligen Bereich sein würden", hatte Giuseppe Lepore, Leiter Geschäftsbetrieb des VfR, vor dem Match geäußert. Nach den 750 beim Heimspiel der Vorwoche waren immerhin diesmal rund 50 Eintrittskarten mehr verkauft worden. Aber vierstellig? Davon ist die Wormatia derzeit weit weg. Was soll das erst in der kommenden Saison werden, wenn die Heimspiele bis zur Winterpause aufgrund der Rasenarbeiten wohl in Ludwigshafen ausgetragen werden?
Einer möglichen Steigerung der Zuschauerzahlen zuliebe, wäre nun ein weiterer Heimsieg 2015 nach den Dreiern gegen Kassel (1:0) und Neckarelz (3:0) sehr gelegen gekommen. Daraus wurde aber nichts. War bei den ersten beiden Heimauftritten nach riesigen Startproblemen jeweils ein Sieg herausgesprungen, so präsentierte sich die Wormatia diesmal zunächst auf Augenhöhe mit den Hoffenheimern, um am Ende die Partie aus der Hand zu geben. ,,Nach unserem Ausgleich müssen wir viel sachlicher spielen", murrte Co-Trainer Steven Jones. Und Chefcoach Eller meinte, ,,dass wir in der Schlussphase in Wildwest-Manier nach vorne gespielt haben." Mit anderen Worten: Die Mannschaft wollte wohl zuviel. Sie vergaß die Absicherung beim Bestreben, einen weiteren Dreier einzufahren.
Doch dazu waren die offensiven Bemühungen des Gastgebers einfach zu schlicht gewesen. Mit der Einwechslung von Sascha Wolfert zur Pause kam zwar mehr Druck über die rechte Seite zustande, aber besonders gekonnt sah das alles nicht aus, wenn es im Strafraum gefährlich werden sollte. Zumal auch die erarbeiteten Eckbälle, die allesamt von Enis Saiti getreten wurden, wenig Torgefahr heraufbeschworen. Meist hingen die Wormatia-Angreifer vorne in der Luft, die Unterstützung aus dem ohne den gesperrten Benjamin Himmel und den zur Pause wegen einer drohenden Roten Karte ausgetauschten Sandro Loechelt war zu dünn. So blieben dem meist abgeklärt verteidigenden Gast zwei Konterchancen, von denen er eine nutzte, um optimale Beute zu machen.