wormatia.de: Zu Gast in der EWR-Arena: TuS Koblenz

07.05.2015

Nach oben und praktisch auch nach unten geht nichts mehr. Drei Spiele noch hat die TuS Koblenz in der Regionalliga Südwest, dann wird sie als Tabellen-Sechzehnter höchstwahrscheinlich in die Oberliga absteigen. Es gibt nur noch eine kleine, trotz allem aber durchaus realistische sportliche Restchance: Wenn aus der Dritten Liga keine Mannschaft absteigt und beide Südwestvertreter erfolgreich die Relegation bestreiten, dann reicht der drittletzte Platz doch noch zum Klassenerhalt. Drei Wochen lang Daumen drücken, mehr kann Koblenz nicht mehr tun. Es wäre ein Abstieg auf Raten. 2010 stieg man aus der 2. Bundesliga ab, 2011 folgte der freiwillige Rückzug in die Regionalliga, dort Platz 17 (RL West), 8, 14 und nun 16. Vier Millionen Euro Schulden belasteten die TuS, letzten Sommer entging man dank eines Schuldenschnitts der Insolvenz, hangelt sich finanziell aber nach wie vor von Saison zu Saison.

Die Einnahmen eines DFB-Pokalspiels hätten daher sehr gut getan, allerdings war nun im Halbfinale des Rheinlandpokals Endstation, gegen Salmrohr setzte es eine 0:1-Niederlage. Eine Fortsetzung der dürftigen Leistungen in der Liga. Nur zwölf Punkte konnten in der Hinrunde gesammelt werden, genausoviele sind es bislang in der Rückrunde. Zwei Siege binnen vier Tagen Mitte April gegen Zweibrücken und Kassel waren ein kleiner Hoffnungsschimmer, auf den man jedoch, auch wegen der starken Pirmasenser Konkurrenz, nicht aufbauen konnte. Die vielversprechenden Winterzugänge, teils drittligaerfahren, brachten nicht die Wende. Rückkehrer Oliver Laux (Fortuna Köln) zog sich fast umgehend einen Mittelfußbruch zu, Marco Quotschalla und Angelo Hauk halfen der der lahmen Offensive nicht wie erhofft auf die Beine. Gerade mit den Stürmern hatten die Verantwortlichen kein gutes Händchen. Der junge Schwede Besnik Rustemaj war nach einem Monat schon wieder weg, der ungarische U21-Nationalspieler Bence Szenes, Ende August kurz vor Ende der Wechselfrist verpflichtet, blieb nur zwei Monate. Carlos Penan wurde in die zweite Mannschaft versetzt und Fabian Montabell stand noch kein einziges Mal im Kader. Nur auf Anel Dzaka (34) und Danko Boskovic (33) ist Verlass, letzterer ist mit vier Toren auch der interne Torschützenkönig zusammen mit Mittelfeldtalent Kevin Steuke (22). Die insgesamt 21 erzielten Tore werden nur noch von Zweibrücken unterboten. Im Hinspiel behielt Wormatia mit 2:0 die Oberhand, durch ein Tor von Enis Saiti und einen Elfmeter von Alan Stulin.