FuPa.net: Unmut über Unmut
15.05.2015Worms. Der VfR Wormatia hat noch zwei Regionalliga-Spiele vor der Brust und will noch was erreichen. 16 Siege in 32 Saisonspielen sind geschafft; der dadurch eroberte Platz sechs gehört bereits jetzt zu den Überraschungen dieser Spielzeit. Aber die Mannschaft von Trainer Sascha Eller will mehr, weil der FC Homburg möglicherweise noch überflügelt werden könnte. Die Wormser fahren am Samstag zum Derby ins Mannheimer Carl-Benz-Stadion und haben zum Saison-Halali eine Woche später den 1. FC Saarbrücken zu Gast. Interessante Aufgaben also.
Ist es vorstellbar, dass sich Regionalliga-Fußballer in einer solch komfortablen Situation jetzt hängen lassen, wenn es gegen solche Kontrahenten geht? Wohl kaum. Insofern war doch beim zuletzt viermal in Folge siegreichen VfR-Team ein gewisser Unmut darüber zu spüren, dass etliche Zuschauer beim letzten Heimspiel gegen die TuS Koblenz in der zweiten Halbzeit lautstark ,,gemotzt" hatten, als die Wormaten nicht einen noch höheren Sieg herausgeschossen hatten. Wormatia-Kapitän Florian Treske fasste zusammen: ,,Wir führen 2:0, wir erspielen uns auch weitere Torchancen, auch wenn wir die dann nicht genutzt haben. Aber eine so junge Mannschaft, wie wir sie haben, dann so anzugehen, wie es viele immer wieder tun, kann ich nicht nachvollziehen. Was soll denn das, gleich loszuschreien, nur weil wir mal einen Rückpass spielen!" Treske erinnert noch einmal daran, dass die Wormatia in die Saison gestartet war mit dem erklärten Ziel, den Nichtabstieg zu schaffen. ,,Jetzt können wir sogar noch Fünfter werden – und dann so was." Dabei brauche man doch gerade dann die Unterstützung, wenn es mal nicht so laufe wie in der zweiten Halbzeit gegen Koblenz. Treske: ,,Wir hätten vielleicht noch mehr erreichen können in dieser Saison, wenn mehr Aufmunterung und Anfeuerung dagewesen wäre."
Nun besteht freilich kein Zweifel daran, dass es gegen Koblenz zuletzt in der zweiten Hälfte nicht mehr so besonders gut gelaufen war beim Hausherrn. Nachdem nach der frühen 2:0-Führung nach der Pause zunächst etliche Chancen versiebt worden waren, hatte es einen Bruch im Spiel gegeben. ,,Über die zweite Halbzeit war ich auch nicht so glücklich gewesen", so Wormatia-Trainer Sascha Eller, aber so etwas müsse man der Mannschaft auch mal zugestehen. Schließlich sei der Sieg ja im Grunde nicht mehr in Gefahr geraten. Dafür war der Gast trotz der spürbar nachlassenden Wormatia-Aktivität tatsächlich viel zu harmlos geblieben. Eller: ,,Jedenfalls habe ich nach dem Spiel mit einigen Zuschauern gesprochen, die gesagt haben, dass sie es genießen, in der Schlussphase der Saison endlich mal entspannt ein Spiel der Wormatia sehen zu können und sich dabei in Ruhe ein Bier schmecken zu lassen."
Nun also die Partie bei den Kurpfälzern, die sich nach einer wirklich arg durchwachsenen Spielzeit vorgenommen haben, mit einem Heimsieg für eine gewisse Versöhnung zu sorgen. Eller: ,,Die wollen gewinnen, aber wir auch, weil wir uns jetzt den fünften Platz zum Ziel gesetzt haben. Dafür müssen wir noch mal alles investieren." Ricardo Antonaci steht nach seiner Gelb-Sperre wieder zur Verfügung und könnte gleich für den angeschlagenen Eugen Gopko zurück ins Team rutschen. Fraglich ist auch noch der Einsatz von Kristian Maslanka, der mit einem Zeh Probleme hat.