FuPa.net: Keine Angst vor Kassel
20.08.2015Wormatia möchte sich auch im Südweststadion nicht verstecken
Worms. In Pfeddersheim klappt es schon mal. Im dortigen Uwe-Becker-Stadion gelang den während der Umbauzeit in der EWR-Arena heimatlosen Regionalliga-Fußballern von Wormatia Worms am Dienstagabend der erste Saisonsieg mit dem 2:0 gegen den Bahlinger SC. Für Samstag schließt sich jetzt die Frage an: Klappt es auch in Ludwigshafen? Dorthin müssen die Wormaten bekanntlich für ihr nächstes ,,Heimspiel" ausweichen. Mit dem KSV Hessen Kassel geht es dort in sportlicher Hinsicht gegen einen Gegner von ganz anderem Kaliber. Und weil der eben auch über ein stattliches Fanpotenzial verfügt, mochte die Polizei einer Austragung der Partie in Pfeddersheim aus sicherheitsrelevanten Überlegungen heraus eben nicht zustimmen.
Die Erleichterung über den ersten Heimsieg war den Wormaten am Dienstagabend anzumerken. ,,Klar, für uns war hier ja alles ungewohnt", erklärte etwa VfR-Kapitän Florian Treske die anfängliche Nervosität seiner Mannen bei der Premiere in Pfeddersheim: ,,Man weiß nicht, wie alles läuft, wie der Platz ist." Gut, am Tag zuvor hatten die Wormaten schon mal vor Ort trainiert. ,,Heimspiel" ist aber eben anders.
In Ludwigshafen wird das am Samstag nicht anders. Groß mit diesem Aspekt beschäftigen möchte sich bei Wormatia aber natürlich niemand. Da geht der Blick doch schon mehr auf den Gegner. Und trotz der unbestrittenen Klasse blickt etwa Florian Treske da ganz zuversichtlich nach vorne: ,,Jetzt haben wir die ersten drei Punkte und sind in der Saison angekommen." Und auch Benjamin Himmel möchte nicht den Schwanz einziehen. ,,Wir sollten jetzt nicht anfangen, wieder ängstlich zu agieren", sagt Treskes neuer Sturmpartner: ,,Wir müssen wieder gut vorne drauf gehen, das liegt uns mehr."
Ob Sascha Eller sein Sturmduo vom Dienstag aber tatsächlich vorne drauf gehen lässt, das muss natürlich abgewartet werden. Der Wormatia-Trainer äußert sich im Ausblick nämlich zunächst mal etwas zurückhaltender. Denn: ,,Kassel hat natürlich in der Offensive eine Wahnsinnskraft." Dementsprechend möchte der Coach seine Mannschaft bei ihrer taktischen Ausrichtung eben doch auch ein wenig an den Qualitäten des Gegners orientieren. Zumal: Umbauen muss Sascha Eller sowieso.
Zu tun hat dies mit der 27. Minute des Spiels gegen Bahlingen. Da hatte der Wormatia-Coach seinen mit Gelb belasteten Rechtsverteidiger Ricardo Antonaci nämlich vom Feld genommen – und dieser für eine Frustaktion auf dem Weg zur Bank die Gelb-Rote Karte gesehen. Gegen Kassel muss Antonaci also Zuschauen. Auf die zunächst mal scheinbar nahe liegende Lösung, auf Jan Just zu setzen, der schon am Dienstag für Antonaci kam, möchte sich Eller dabei nicht gleich einlassen. Die Frage, die er sich stellt, ist die grundsätzliche nach der Abwehrformation: ,,Wenn wir wieder mit einer Fünferkette agieren, würde Benjamin Himmel natürlich wieder nach hinten rutschen." Der Ausgang der Überlegungen wird wohl aber bis Samstag offen bleiben.
Übrigens: Den Stab möchte Eller über Ricardo Antonaci nach dessen Aktion vom Dienstagabend nicht gleich brechen. ,,Die Jungs sind noch sehr jung, er hat sich eben über seine Leistung geärgert", sagt Eller und betont: ,,Für mich ist das nicht ganz so tragisch." Der 20-Jährige wisse selbst, was er der Mannschaft nach seiner missratenen Aktion schuldig sei…