Nibelungen Kurier: Ernüchternde Niederlage statt glücklichem Punktgewinn
22.08.2015VON STEFFEN HEUMANN Mit Glück hätten die Wormatia beim zweiten Heimspiel in der Fremde beinahe ein Unentschieden gehalten und mit Super-Dusel sogar ein Tor erzielt. Zehn Minuten vor Spielschluss riss der gerade eingewechselte Sylvano Comvalius die Heimelf aus dem Ein-Punkte-Traum und verwandelte einen Freistoß zum Matchball für die Hessen.
Mit der Einwechslung von Ali Aslan und Rik Hiemeleers in der 87. Minute für Kevin Lahn und Mohammed Tahiri versuchte Sascha Eller nochmal den Druck aufs Kasseler Tor zu erhöhen, aber alles Anrennen war vergeblich. Die spielstarken Gäste brachten den Vorsprung über die Zeit und jubelten. Fü r Wormatia und die mitgereisten Fans war das Wochenende gelaufen. Betrachtet man die aktuelle Situation mit Galgenhumor, dann kann der VfR am Mittwoch unbeschwert nach Offenbach reisen und sich voll auf das nächste Heimmatch in Pfeddersheim am Backfischfestsamstag gegen den SC Freiburg II konzentrieren.
Sascha Eller war kurz nach Spielschluss verständlicherweise enttäuscht. „Ein Punkt war drin”, kommentierte Eller den Spielausgang. Allerdings ist dem Trainer durchaus bewusst, dass es an Optionen mangelt, um in der Offensive für mehr Gefahr zu sorgen. Aber nicht nur im Sturm hapert es bei den Wormaten. Dem aufmerksamen Beobachter auf der Tribüne dürfte nicht entgangen sein, dass die Spielerfamilie in der gegenwärtigen Besetzung nicht das Format hat, um über Glück und Kampf hinaus ein Spiel zu entscheiden oder nach Rückstand noch umzubiegen.
Der KSV hätte bereits in der 20. Minute einnetzen können. Tim Paterok vereitelte die Gästeführung. Etwas mehr als eine halbe Stunde war gespielt, als Wormatias Keeper gerade noch so mit dem Fuß den Ball von der Linie kratzen konnte. Und ein Freistoß von Tobias Beck verfehlte das VfR-Gehäuse nur knapp. Bezeichnend für den Ist-Zustand war die 67. Minute. Benjamin Maas, heute wieder Garant für eine zumeist geordnete Defensive, spielt dem Ball beim Freistoß dem Gegner in die Beine und läutet einen Konter ein. Wer nur wenige Chancen hat, darf damit nicht fahrlässig umgehen!